DAX hat keinen Grund zum Feiern - Rutschpartie gen 15.000
Auch am Tag der Deutschen Einheit hat sich der deutsche Aktienmarkt weiter nach unten orientiert. Hintergrund waren wiederholte Aussagen von Zentralbanken in Richtung hoch bleibender und eventuell sogar weiter steigender Zinsen zur Eindämmung der zu hohen Inflation. Zudem belastete der weltweite Anstieg der Renditen, insbesondere in den USA.
Am Nachmittag waren es die Angaben aus den Vereinigten Staaten zu den offenen Stellen im August, die die Kurse drückten. Der JOLTS-Bericht zeigte einen unerwartet starken Anstieg auf 9,6 Millionen. Die Erwartungen lagen rund um das Vormonatsniveau von 8,8 Millionen. Das bedeutet grünes Licht für die Federal Reserve, ihre restriktive Zinspolitik fortzusetzen.
Der DAX fiel weiter kräftig, er schloss 1,1 Prozent leichter bei 15.085 Punkten. Das DAX-Tagestief lag bei 15.075 Zählern. Nur zur Erinnerung: Am Freitag hatte der deutsche Leitindex noch bei 15.387 Punkten geschlossen. Der EUROSTOXX50 notierte 1,0 Prozent tiefer bei 4098 Stellen.
Auf Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage feiertagsbedingt ruhig. Zalando schmierten um 5,3 Prozent ab und lagen damit am DAX-Ende. Der Aktie machte der gesenkte Ausblick des britischen Konkurrenten Boohoo zu schaffen.
Wegen der Perspektive länger hoher Zinsen machten die Anleger - wie schon zuletzt - einen großen Bogen um den kapitalbedürftigen Versorgersektor. Davon erfasst wurden im DAX Siemens Energy, RWE und Eon, die um 2,8 Prozent bis 3,9 Prozent absackten.
Eine positive Ausnahme waren im MDAX Nemetschek mit einem Aufschlag von 2,3 Prozent. Hier hat die Barclays Bank ihr bislang negatives Votum aufgegeben.
Deutsche Konsum Reit brachen bei dünnen Umsätzen um 30,2 Prozent ein. Hier belastete, dass die bis zum 30. September 2023 geplante Rückzahlung eines Darlehens der Hauptgesellschafterin Obotritia Capital KGaA bislang nicht erfolgt ist.