Mittwoch, 05. März 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Diana Dittmer
17:39 Uhr

Fiskalpaket schickt Dax wieder in Richtung Allzeithoch

Nach dem Ausverkauf am Vortag haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch wieder auf die Überholspur gewechselt. Treiber war die Einigung zwischen CDU/CSU und SPD auf ein massives Fiskalpaket für Deutschland. Der Dax gewann am Ende 3,5 Prozent auf 23.119 Punkte und nahm damit das Rekordhoch bei 23.307 wieder ins Visier. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,1 Prozent auf 5502 Zähler nach oben.

DAX
DAX 23.488,02

Die Anleihemärkte reagierten auf die Ankündigung des Schuldenpakets mit fallenden Kursen, das heißt steigenden Renditen. Denn eine steigende Staatsverschuldung dürfte in den kommenden Jahren strukturell auch höhere Marktzinsen zur Folge haben. Die Aussicht auf höhere Zinsen in der Eurozone treibt zugleich den Euro weiter an. Er lag auf einem 16-Wochen-Hoch.

Rüstungs- und Infrastrukturunternehmen, die als mutmaßlich größte Profiteure des Schuldenpakets gelten, waren auch die größten Gewinner. Nachdem Rüstungsaktien zuletzt aber bereits stark zugelegt haben, führten heute Titel aus dem Infrastrukturuniversum die Gewinnerliste an. Der Stoxx-Subindex der Bauwerte schoss um 9 Prozent nach oben.

Heidelberg Materials gewannen 11,1 Prozent, Hochtief 15,3 und Bilfinger 17,4 Prozent. In Wien verteuerten sich Wienerberger um 14,2 und in Paris Saint Gobain um 9,0 Prozent. Thyssenkrupp legten mit der Rüstungsfantasie um 13,4 Prozent zu, Hensoldt um 8,9, Rheinmetall um 6,9 und Thales in Paris um 6,9 Prozent.

Das war der Börsen-Tag am Mittwoch. Morgen um 6:30 Uhr geht es an dieser Stelle munter weiter. Wir wünschen Ihnen einen schönen Feierabend!

17:19 Uhr

US-Wirtschaft wächst- "Zinssenkungserwartungen sollten nicht weiter geschürt werden"

Die Geschäfte der US-Dienstleister sind im Februar überraschend gut gelaufen. Der Einkaufsmanagerindex stieg auf 53,5 Punkte, von 52,8 Zählern im Januar, wie aus der monatlichen Umfrage des Institute for Supply Management hervorgeht. Das Barometer liegt damit deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Experten hatten mit einem leichten Rückgang auf 52,6 Zähler gerechnet.

Positive Nachrichten kommen auch aus der US-Industrie. Deren Neuaufträge wuchsen im Januar um 1,7 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium parallel mitteilte. Im Dezember hatte es noch einen Rückgang von 0,6 Prozent gegeben. Ökonomen hatten zum Jahresauftakt mit einem Plus von 1,6 Prozent gerechnet.

Die US-Wirtschaft bleibe auf Wachstumskurs, sagte Ökonom Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Daher gibt es für die US-Notenbank keinen Grund, von der zögerlichen Haltung bezüglich weiterer Zinssenkung abzurücken", betonte der Experte. "Die Zinssenkungserwartungen sollten nicht weiter geschürt werden." So legten der ISM-Umfrage zufolge auch die Kosten der Dienstleister wieder stärker zu, was für einen anhaltenden Inflationsdruck spricht.

17:02 Uhr

Handelsexperte zur China-Problematik: Sparzwang trifft auf Konsumflaute

Oliver Oehms, Geschäftsführer der Deutschen Handelskammer in Nordchina, spricht über den aktuell laufenden chinesischen Volkskongress: Überraschungen bleiben aus, Stabilität und Kontinuität stehen im Fokus. Sorgen bereiten die Entwicklungen in den USA sowie Probleme, die auch die deutsche Wirtschaft plagen.

16:35 Uhr

EU sagt Autoindustrie Milliardenhilfe bei Batterieproduktion zu

Die EU-Kommission will die Autobranche bei der Batterieproduktion unterstützen. Dazu sollen 1,8 Milliarden Euro für die Sicherung der Rohstoffe bereitgestellt werden. Ende 2024 hatte die Kommission erklärt, mit der Europäischen Investment Bank zusammenzuarbeiten, um die Batterieproduktion in Europa zu fördern.

Zugleich hält die EU-Kommission am Verbot von Verbrenner-Autos 2035 fest. Das ab dann geltende CO2-Emissionsziel werde nicht geändert, hieß es. Auch die Vorgaben für 2025 und 2030 würden nicht angepasst, sagte Verkehrskommissar Apostolos Tsitsikostas. Am Montag hatte die EU-Kommission angekündigt, dass die Autobauer etwas länger Zeit erhalten, um die Emissionsziele für das laufende Jahr zu erreichen. Statt nur das Jahr 2025 zu betrachten, soll dafür ein Durchschnitt für die Jahre 2025 bis 2027 gebildet werden.

16:10 Uhr

Gewerkschaft fordert Staatseinstieg bei Marine-Sparte von Thyssenkrupp

Angesichts von Überlegungen für einen Börsengang der Marine-Tochter von Thyssenkrupp fordert die IG Metall einen Staatseinstieg bei der Rüstungssparte. "Der Staat muss als Ankerinvestor mit 25,1 Prozent beteiligt sein", sagt der Chef der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Nur so könne man wettbewerbsfähig bleiben, denn bei der europäischen Konkurrenz sei überall der Staat involviert. Gerade mit Blick auf mögliche nationale oder europäische Kooperationen sei eine enge Verbindung zwischen Regierung und Unternehmen unerlässlich, um deutsche Interessen zu vertreten.

Das lange Zeit eher stiefmütterlich behandelte Marine-Geschäft beschäftigt rund 8000 Mitarbeiter auf den drei Werften Kiel, Wismar und Itajai in Brasilien. Der kriselnde Mutterkonzern in Essen hat das Geschäft schon länger zur Disposition gestellt und setzt auf eine Abspaltung.

15:58 Uhr

Neue Aussagen im US-Zollchaos lassen Anleger in USA innehalten

Nach zuletzt zwei Tagen mit Abgaben zeigt sich die Wall Street zur Wochenmitte stabilisiert. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,2 Prozent auf 42.585 Punkte. Der S&P-500 tritt dagegen auf der Stelle und der Nasdaq-Composite verliert 0,1 Prozent.

Grund sind versöhnliche Töne von der US-Regierung im Handelsstreit mit Mexiko und Kanada. Angesichts der Hoffnung auf eine moderatere Gangart machen etwa in Mexiko tätige US-Autohersteller einen Teil ihrer Verluste der Vortage wieder wett.

Schlechte Signale für die US-Konjunktur kommen vom Arbeitsmarkt: Die Beschäftigung in der Privatwirtschaft ist im Februar schwächer gestiegen als erwartet. In Summe entstanden nur 77.000 zusätzliche Stellen, Ökonomen hatten ein Plus von 148.000 Jobs vorausgesagt. Im Januar waren unter dem Strich 186.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 3000 mehr als ursprünglich gemeldet.

15:52 Uhr

Europäische Chipwerte erholen sich nach Ausverkauf

Europäische Chipwerte gehen auf Erholungskurs. Die Aktien von Siltronic, Aixtron, Infineon und STMicroelectronics steigen zwischen fünf und zehn Prozent. Am Dienstag hatten sie kräftig abgewertet, nachdem US-Präsident Donald Trump sagte, der US-Gesetzgeber solle das Subventionsgesetz für Halbleiterchips in Höhe von 52,7 Milliarden Dollar abschaffen. Investoren gingen aber davon aus, dass 85 Prozent der Mittel daraus im Rahmen verbindlicher Vereinbarungen bereits zugeteilt sind, sagt Timm Schulze-Melander, Analyst bei Redburn Atlantic. "Das bedeutet, dass es nicht legal storniert werden kann."

Siltronic
Siltronic 42,00
Aixtron
Aixtron 13,89
Infineon
Infineon 32,52
STMicro
STMicro 23,43

15:37 Uhr

Ölpreise sinken dritten Tag in Folge

Am Rohstoffmarkt sinken die Ölpreise den dritten Tag in Folge. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 1,3 Prozent auf 70,10 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 1,8 Prozent schwächer bei 67,01 Dollar.

Anleger fürchten die zunehmenden Handelsspannungen durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. "Die Verhängung von Zöllen gegen China, Kanada und Mexiko durch die USA löste in diesen Ländern rasche Vergeltungsmaßnahmen aus, die die Sorgen über eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Energienachfrage verstärkten", sagt Analystin Ashley Kelty von Panmure Liberum. Auch die Aussicht auf die erste Produktionssteigerung der Opec+ seit 2022 belastet die Preise weiterhin.

Brent
Brent 66,78
Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,52

15:24 Uhr

Muss Deutschland nun um seine Bonitätsnote AAA bangen?

Deutschland muss der europäischen Ratingagentur Scope zufolge trotz des von Union und SPD beschlossenen riesigen Finanzpakets nicht zwangsläufig um seine Bonitätsbestnote AAA bangen. Dadurch könne zwar der Schuldenstand bis 2029 auf rund 3,6 Billionen Euro oder rund 72 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen, sagte Scope-Analyst Eiko Sievert der Nachrichtenagentur Reuters. Das sei zwar deutlich mehr als Ende 2024 mit rund 63 Prozent. Damit bliebe die Schuldenquote aber unter ihrem bisherigen Höchststand von 80 Prozent, der 2010 nach der globalen Finanzkrise erreicht worden sei.

"Damals konnte Deutschland sein AAA-Rating halten", sagte Sievert. "Ob dies auch in den nächsten Jahren gelingt, hängt auch von der Umsetzung notwendiger politischer Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wirtschaftswachstums ab."

15:18 Uhr

Erholung an der Wall Street in Sicht - Kompromiss im Zollstreit?

An der Wall Street dürfte nach dem Rücksetzer zum Wochenstart zumindest eine leichte Gegenbewegung einsetzen. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Grund für die etwas bessere Stimmung zur Wochenmitte sind versöhnlichere Töne von der US-Regierung im Handelsstreit mit Mexiko und Kanada. Angesichts der Hoffnung auf eine moderatere Gangart machen etwa in Mexiko tätige US-Autohersteller einen Teil ihrer Verluste der Vortage wieder wett.

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S&P 500 6.645,47

Ausgangspunkt der neuen Richtung sind Aussagen von US-Handelsminister Howard Lutnick. Washington werde die Zölle zwar nicht abschaffen, sie aber zu einem gewissen Grad modifizieren. Auch US-Präsident Donald Trump sprach sich in seiner Rede an den Kongress für eine Anpassungsphase für Zölle aus. Damit steigt bei Investoren die Hoffnung, dass ein umfassender Handelskrieg noch verhindert werden kann.

15:14 Uhr

Anleger in USA werfen vorbörslich IT-Sicherheitsfirma aus den Depots

Eine pessimistische Prognose macht der Aktie des US-Cybersicherheitsspezialisten CrowdStrike zu schaffen. Die Papiere rutschen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um 7,5 Prozent ab. Der Konzern erwartet für das erste Quartal einen Umsatz zwischen 1,10 und 1,11 Milliarden Dollar. Analysten waren im Schnitt von 1,11 Milliarden Dollar ausgegangen.

CrowdStrike
CrowdStrike 426,20

Die Konkurrenten Palo Alto Networks und Fortinet gaben dagegen im vergangenen Monat Prognosen über den Expertenerwartungen ab. Die Analysten der Investmentbank BMO Capital Markets zeigten sich gelassen: "Wir sind weiterhin überzeugt, dass CrowdStrike eine ausgezeichnete Position am Sicherheitsmarkt hat." Dennoch dürften die Auswirkungen der globalen IT-Panne vom Juli 2024 die Ergebnisse des Unternehmens noch eine Zeit lang belasten. Die fehlerhafte Programmierung einer neuen Version der Sicherheitssoftware von CrowdStrike hatte etwa 8,5 Millionen Rechner abstürzen lassen.

14:25 Uhr

Ökonom Bachmann: "Trump geht es um Rache"

Der deutsch-amerikanische Volkswirtschaftsprofessor Rudi Bachmann erwartet massive wirtschaftliche Verwerfungen durch die Politik von US-Präsident Donald Trump. Bachmann verweist im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Capital" auf aktuelle Indizes, die eine große Unsicherheit der Wirtschaftsakteure in den USA zeigen.

"Investitionen werden vermutlich erst mal nicht stattfinden, weil die Leute nicht wissen, wie das politische Umfeld wird," sagt der Ökonom, der an der privaten Universität Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana lehrt. "Auch über die schon verfügbaren Daten hinaus ist eine fatale Wirkung der Maßnahmen der Regierung auf die Volkswirtschaft bereits erkennbar," so Bachmann weiter.

Trumps Ziel sei eine Rezession, sagt Bachmann. "Er fühlt sich ungerecht behandelt. Es geht um Rache." Bachmanns grundsätzliche Einschätzung der amerikanischen Wirtschaftspolitik ist düster: "Es ist historisch beispiellos, wie massiv die Amerikaner sich gerade ökonomisch selbst ins eigene Fleisch schneiden", so der Ökonom.

14:08 Uhr

EU will Autoindustrie entlasten

Die Europäische Kommission hat einen Plan vorgestellt, welcher der angeschlagenen Automobilindustrie helfen soll, sich gegen ausländische Konkurrenz zu wehren und gleichzeitig die ehrgeizigen Klimaziele der EU zu erreichen. EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas, der für nachhaltigen Verkehr und Tourismus zuständig ist, sagte bei einer Pressekonferenz, der Plan ziele darauf ab, Europas Autohersteller, Zulieferer und Dienstleister "innovativ, wettbewerbsfähig und fest in Europa verankert" zu halten.

"Wir werden an unseren vereinbarten Emissionszielen festhalten, aber mit einem pragmatischen und flexiblen Ansatz", erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Statement. "Unser gemeinsames Ziel ist eine nachhaltige, wettbewerbsfähige und innovative Autoindustrie in Europa, die unseren Bürgern, unserer Wirtschaft und unserer Umwelt zugutekommt", sagte sie.

13:55 Uhr

Wegen US-Zöllen: VW aktiviert Notfallplan

Straßenschild mit dem Hinweis auf das Volkswagen-Werk im mexikanischen Puebla.

Straßenschild mit dem Hinweis auf das Volkswagen-Werk im mexikanischen Puebla.

picture alliance / dpa

Volkswagen prüft wegen der neuen US-Zölle gegen Mexiko Anpassungen im US-Geschäft. "Als Reaktion auf die neuen Zölle aktivieren wir einen umfassenden Notfallplan, um unsere Geschäfte, Lieferketten, Händler und Verbraucher zu schützen", teilte Volkswagen of America in Reston im US-Bundesstaat Virginia mit.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 89,96

Der Konzern ergreife Sofortmaßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung in den USA, "während wir die notwendigen Anpassungen der Produktion und der Importe prüfen". Ziel sei es, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.

Hintergrund sind die von US-Präsident Donald Trump in Kraft gesetzten Zölle gegen Mexiko. VW betreibt dort in Puebla ein großes Werk, das auch Modelle für den US-Markt produziert. Weitere US-Modelle fertigt VW direkt in den USA in seinem Werk in Chattanooga, bezieht aber auch dort Komponenten aus Mexiko, die nun ebenfalls mit Zöllen belegt werden.

13:42 Uhr

Volkswirt: Fiskalpaket lässt auf Wachstum "in den nächsten zwei bis drei Jahren hoffen"

Nach dem Einbruch durch Trumps Zollpolitik atmen die Märkte auf. Deutsche-Bank-Volkswirt Winkler berichtet, die Investitionsoffensive von Union und SPD käme gut an - auch international. Sie ließe auf Wachstum in den nächsten zwei bis drei Jahren hoffen - je nachdem, "was an Zollpolitik kommt".

12:47 Uhr

Genug andere Probleme: US-Zölle treffen China mitten in der Wirtschaftskrise

Kurz vor dem Start des Nationalen Volkskongresses in China lässt Trump die Bombe platzen: Er verdoppelt die Importzölle auf chinesische Produkte auf 20 Prozent. Chinas Führung hält dagegen und verkündet ein ambitioniertes Ziel: Die Wirtschaft soll um fünf Prozent wachsen. Dabei gibt es dort auch abseits der US-Zölle genug Probleme.

12:27 Uhr

Trump will "Chips Act" kippen: Wie geht es mit den gebeutelten Halbleiter-Aktien weiter?

Chip-Aktien sind zuletzt deutlich unter Druck geraten. Nvidia verlor innerhalb von fünf Tagen rund 8,5 Prozent. Intel verlor im gleichen Zeitraum rund 7,5 Prozent und TSCM mehr als 4 Prozent. Sollte Trump tatsächlich Subventionen für die Chipindustrie kürzen, könnte dies Chip-Aktien negativ beeinflussen.

Nvidia
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Hier mehr zum Zoll-Hickhack:

12:07 Uhr

Milliarden-Geldregen: Deutsche Bondrenditen auf 16-Monats-Hoch

Die Aussicht, dass die Bundesrepublik zur Finanzierung der Verteidigungskosten mehr Staatsanleihen ausgibt, treibt die Renditen am deutschen Bondmarkt an. Die zehnjährigen Bundesanleihen rentieren mit 2,681 Prozent nach 2,480 Prozent am Vortag und erreichen damit den höchsten Stand seit 16 Monaten.

Einen so starken Anstieg der Rendite an einem Tag gab es zuletzt im September 2022. Union und SPD haben sich auf ein riesiges Finanzpaket verständigt. Um mehr Geld in die Verteidigung Deutschlands stecken zu können, soll die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse schon in den kommenden Tagen gelockert werden. Außerdem ist ein 500 Milliarden Euro schwerer Sondertopf zur Modernisierung der Infrastruktur geplant.

11:56 Uhr

Dax erobert 23.000-Punkte-Marke zurück - Kursfeuerwerk bei Bau- und Rüstungswerten

Die Einigung auf ein riesiges Finanzpaket von Union und SPD für Verteidigung und Infrastruktur euphorisiert die Dax-Anleger. Der deutsche Leitindex erobert die 23.000-Punkte-Marke zurück, die er zu Wochenbeginn erstmals geknackt hat.

DAX
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Angetrieben von einem Kursfeuerwerk bei Bau- und Rüstungswerten notiert der Dax bis zu 3,6 Prozent fester bei 23.130 Zählern, der EuroStoxx gewinnt 2,4 Prozent. "Für den Aktienmarkt wirkt das neue Politik-Paket wie ein riesiges Konjunkturpaket", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Viele Branchen und Firmen dürfen sich jetzt auf zusätzliche Großaufträge freuen."

Bei den Bauwerten kommt das Milliarden-Paket sehr gut an: Im Dax gewinnen Heidelberg Materials bis zu 14,8 Prozent, im MDax rücken Bilfinger und Hochtief um 22 beziehungsweise 17,6 Prozent vor. Die Rüstungswerte Hensoldt und Renk liegen im Nebenwerteindex jeweils rund neun Prozent im Plus. Die Titel von Rheinmetall steigen um bis zu 6,3 Prozent.

"Wenn die Rüstungsindustrie und auch die am Infrastrukturbau beteiligten Unternehmen Planungssicherheit haben, wird in Produktionskapazitäten investiert," erläuterte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Dies könnte der Schlüssel für mehr binnenwirtschaftliche Dynamik in den kommenden Jahren sein und würde dann auch höhere Steuereinnahmen generieren, meint der Experte.

Bilfinger
Bilfinger 96,50
Rheinmetall
Rheinmetall 1.945,00

11:39 Uhr

Deutscher Autoabsatz bröckelt im Februar weiter

Der deutsche Automarkt gibt im Februar weiter nach. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilt, sanken die Pkw-Neuzulassungen um 6,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 203.434 Einheiten. Für die ersten beiden Monate wurde ein Rückgang um 4,6 Prozent auf 411.074 Stück festgestellt.

Marktführer Volkswagen verbuchte im Februar ein leichtes Absatzplus von 1,7 Prozent auf 41.037 Autos. Audi steigerte den Absatz um 11 Prozent und BMW um 6,1 Prozent. Mercedes-Benz verbuchte dagegen einen Absatzrückgang um 6,4 Prozent.

Der Absatz von Elektroautos legte weiter deutlich zu, nämlich um 31 Prozent auf 35.949 Pkw. Tesla konnte davon aber nicht profitieren. Der Absatz des US-Elektroautobauers brach um 76 Prozent ein.

11:35 Uhr

Trudeau reagiert auf US-Handelszölle - "sehr dumme Sache"

Präsident Trump betont bei seiner Rede vor dem US-Kongress, dass es bei den Wirtschaftsbeziehungen keine Ausnahmen geben wird. Das bekommen bereits die US-Nachbarländer Mexiko und Kanada sowie China mit Handelszöllen zu spüren. Die betroffenen Länder reagieren - mit Folgen für die amerikanischen Verbraucher.

10:49 Uhr

"Schreckliche, schreckliche Sache": Trump will Milliarden-Subventionen für Chipfirmen streichen

Der "Chips Act" sollte Chiphersteller dazu ermuntern, neue Werke in den USA zu errichten und damit die Abhängigkeit der dortigen Technologiebranche von Importen zu verringern. Jetzt probt Trump die Rolle rückwärts.

Der "Chips Act" sollte Chiphersteller dazu ermuntern, neue Werke in den USA zu errichten und damit die Abhängigkeit der dortigen Technologiebranche von Importen zu verringern. Jetzt probt Trump die Rolle rückwärts.

Alex Brandon/AP/dpa

Hier noch mal ein Blick zurück nach Amerika, wo Trump am Vortag in seiner typischerweise von Krawall, Kraftausdrücken und Redundanzen geprägten Sprache das nächste Streichkonzert bekanntgab: Wie der US-Präsident mitteilte, will er das unter seinem Vorgänger Joe Biden verabschiedete Gesetz zur Förderung der Halbleiter-Industrie kippen.

Er bezeichnete den "Chips Act", in dessen Rahmen fast 53 Milliarden Dollar an Beihilfen zur Verfügung gestellt werden, als "schreckliche, schreckliche Sache". "Wir geben sinnlos Hunderte Milliarden Dollar", sagte Trump im Rahmen seiner Rede zur Lage der Nation im US-Kongress in Washington. "Sie nehmen unser Geld und geben es nicht aus." Die Mittel sollten stattdessen für den Schuldenabbau genutzt werden. Trump deutete an, dass die von ihm verhängten Zölle ausreichten, um die Firmen zu Investitionen in den USA zu animieren, da sie damit die zusätzlichen Abgaben umgehen könnten.

10:29 Uhr

"Deutsche Schuldenquote kann 2034 die 100-Prozent-Marke reißen"

Es mangelt nicht an Beifall, es gibt aber auch Kritik am milliardenschweren Sondervermögen sowie der Lockerung der Schuldenbremse: Die Pläne von Union und SPD könnten dem Finanzwissenschaftler Friedrich Heinemann zufolge die Staatsschulden stark steigen lassen. "Damit würde sich Deutschland rasch zu den Hochschuldenstaaten der EU gesellen", sagte der Experte des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Friedrich Heinemann. "Deutschlands Schuldenquote könnte 2034 die 100-Prozent-Marke überschreiten." Aktuell liegt sie bei etwa 64 Prozent und ist damit weit niedriger als in anderen großen Industriestaaten wie den USA, Frankreich, Italien oder Japan.

"Die Einigung von Union und SPD auf eine Reform der Schuldenbremse sendet in der Verteidigungspolitik ein wichtiges Signal des Beistands an die Ukraine. Dies ist zu begrüßen", sagte Heinemann. "Allerdings gehen die anvisierten Lockerungen der Schuldenbremse viel zu weit." Die Idee, Verteidigungsausgaben oberhalb von einem Prozent auf Dauer nicht auf die Schuldenbremse anzurechnen, entziehe dieser Fiskalregel die Grundlage.

Sind dem Aktienmarkt Schulden egal? Nein! Hier mehr zum Thema:

10:06 Uhr

"Wegweisend für ein starkes Deutschland" - Baubranche jubelt über Sondervermögen

Die deutsche Bauwirtschaft lobt die Einigung von Union und SPD auf ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur in höchsten Tönen. Dieses Paket sei "wegweisend und unerlässlich zugleich – für unseren Industriestandort sowie für ein geopolitisch resilientes, starkes Deutschland und Europa", sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller. Es biete die Vorteile, finanzielle Mittel zweckgebunden sowie mit klar definierten Zielvorgaben einzusetzen und somit Planungssicherheit für Infrastrukturprojekte zu schaffen.

Ähnlich äußerte sich der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). "Die geplanten Investitionen sind die jetzt dringend benötigte Modernisierungsoffensive", sagte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. "Wir erwarten nicht nur wirtschaftliche Impulse, sondern auch eine Stärkung unserer nationalen Wettbewerbsfähigkeit." Die Bauwirtschaft sei froh, dass Schwarz-Rot diesen Schritt gehen wolle.

09:55 Uhr

Experten halten Chinas Wachstumsziel für ambitioniert

Chinas BIP-Wachstumsziel für 2025 von rund fünf Prozent, unverändert gegenüber dem Vorjahr, ist nach Einschätzung von Julian Evans-Pritchard von Capital Economics ambitioniert. Das Land habe das Wachstumsziel des vergangenen Jahres nur knapp erreicht, dank stärker als erwarteter Exporte und eines kurzfristigen Stimulus, erklärt der Leiter des Bereichs China Economics. Obwohl die politischen Entscheidungsträger Chinas an einem ambitionierten Ziel für das reale BIP-Wachstum festgehalten hätten, seien sie hinsichtlich der Aussichten für das nominale Wachstum und die Inflation vorsichtiger geworden, fügt er hinzu. Die Regierung legte ihr jährliches Ziel für die Verbraucherpreisinflation auf rund 2,0 Prozent fest, nach 3,0 Prozent im Vorjahr. Das niedrigere Inflationsziel deute auf eine gewisse Akzeptanz des derzeitigen deflationären Umfelds durch die Führung hin, sagt er.

09:34 Uhr

"Terrible Tuesday? Happy Wednesday!"

Der Dax zeigt sich nach dem gestrigen 820-Punkte-Absturz zum Start ins Mittwochsgeschäft gefestigt. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 2,5 Prozent fester bei Kursen um 22.900 Zähler. "Terrible Tuesday? Happy Wednesday! Die Börsenwelt ist heute viel freundlicher gestimmt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf und verweist auf das milliardenschwere Fiskalpaket von CDU/CSU und SPD. „Am Markt sind die Erwartungen groß, dass die Maßnahmen zustandekommenund dass sie auch schnell umgesetzt werden.“

09:16 Uhr

Adidas verfünffachte Ergebnis

Adidas stellt für das laufende Jahr einen weiteren Umsatz- und Gewinnsprung in Aussicht. Der Umsatz werde - bereinigt um die inzwischen verkauften "Yeezy"-Restbestände - um mindestens zehn Prozent zulegen, teilt der Sportartikelkonzern mit. Das Betriebsergebnis soll sich auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro verbessern; das wäre ein Zuwachs von rund 30 Prozent. "Das heißt, dass wir weitere Fortschritte auf unserem Weg zu einem gesunden Unternehmen mit einer operativen Marge von zehn Prozent machen werden", sagt Vorstandschef Björn Gulden.

Adidas
Adidas 178,45

Im vergangenen Jahr hatte Adidas den Umsatz dank eines fulminanten Schlussspurts währungsbereinigt um zwölf Prozent auf 23,7 Milliarden Euro ausgebaut. Die Umsätze mit den vom Rapper Ye (Kanye West) designten "Yeezy"-Schuhen trugen dazu noch 650 Millionen Euro bei, bei einem Gewinn von rund 200 Millionen. Das Betriebsergebnis verfünffachte sich, die operative Umsatzrendite schnellte auf 5,6 von 1,3 Prozent. Unter dem Strich stand ein Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 824 Millionen Euro; im Vorjahr hatte Adidas noch 58 Millionen Euro Verlust geschrieben. Die Dividende soll nach zwei mageren Jahren mit je 70 Cent auf 2,00 Euro fast verdreifacht werden.

08:59 Uhr

Milliardenverlust bei Bayer

Bayer hat zum Jahresende wegen schwacher Agrargeschäfte einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) sank im vierten Quartal um gut 22 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro, wie der Pharma- und Agrarkonzern veröffentlicht. Analysten hatten einen Rückgang auf im Schnitt 2,26 Milliarden erwartet. Der Umsatz schrumpfte um gut ein Prozent auf 11,73 Milliarden Euro, währungsbereinigt lag er in etwa auf Vorjahresniveau. Im Gesamtjahr fuhr das Leverkusener Unternehmen einen Umsatz von 46,6 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ergebnis von 10,1 Milliarden ein. Unter dem Strich stand ein Verlust von 2,55 Milliarden Euro.

Bayer
Bayer 27,45

Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von elf Cent je Aktie erhalten. Bayer hatte zum Schuldenabbau schon vor gut einem Jahr die Dividende für die nächsten drei Jahre auf ein Minimum zusammengestrichen.

Die Aussichten sind wie befürchtet wenig rosig: 2025 rechnet Bayer bereinigt um Währungseffekte mit einem Umsatz von 45 bis 47 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis dürfte auf 9,3 bis 9,8 Milliarden Euro fallen. Der Vorstand hatte schon im November wegen eines schwachen Agrargeschäfts erneut die Ergebnisprognose für 2024 gesenkt und Anleger mit trüben Aussichten auch für dieses Jahr verschreckt. Eine verbesserte Performance erwartet der Konzern erst ab 2026.

08:41 Uhr

Fiskalpaket als Dax-Beschleuniger

Nach dem gestrigen Ausverkauf dürfte der deutsche Aktienmarkt mit starken Aufschlägen in den Handel starten. Treiber ist die Einigung zwischen CDU/CSU und SPD auf ein massives Fiskalpaket. Für die Investitionen in die bröckelnde Infrastruktur soll ein kreditfinanziertes Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für die kommenden 10 Jahre aufgelegt werden. Außerdem sollen Verteidigungsausgaben teilweise von der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse ausgenommen werden.

In der nächsten Woche soll ein Antrag im Bundestag eingebracht werden, der das Grundgesetz dahingehend ändert, dass Verteidigungsausgaben oberhalb von inem Prozent des BIP von den Beschränkungen der Schuldenbremse freigestellt werden. Ob der Antrag die nötigen Mehrheiten erhält bleibt abzuwarten.

"Wir glauben, dass dies einer der größten Paradigmenwechsel in der deutschen Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg ist", kommentiert die Deutsche Bank. Sowohl beim Tempo wie auch der Tragweite sei dies mit den Maßnahmen im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung vergleichbar. Die Ökonomen werden ihre Wachstumsschätzungen in den kommenden Tagen überarbeiten, es sei allerdings bereits klar, dass signifikanter Revisionsbedarf nach oben bei der Prognose von 1,0 Prozent für 2026 bestehe.

08:23 Uhr

Asien-Börsen zwischen Volkskonkress und Handelsstreit

Die asiatischen Börsen zeigen sich mehrheitlich mit Aufschlägen. Damit folgen sie einmal mehr nicht mehr den US-Vorgaben. Im Handel wird davon gesprochen, dass die Wall Street bedingt durch die Abkopplungspolitik von US-Präsident Donald Trump möglicherweise ihren Status als Leitbörse verlieren könnte. Für etwas Zuversicht sorgen Aussagen von US-Handelsminister Lutnick, wonach einige verhängte US-Importzölle auch wieder zurückgenommen werden könnten. Des Weiteren sagte US-Präsident Trump in seiner Rede an den Kongress unter anderem, dass es eine Anpassungsphase für Zölle geben könnte.

In Hongkong steigt der Leitindex HSI um 1,8 Prozent, der Shanghai Composite legt um 0,2 Prozent zu. Dort stützt das ambitionierte Wachstumsziel, das Konjunkturhilfen impliziert. China hat sich für 2025 ein stabiles Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zum Ziel gesetzt. Premierminister Li Qiang gab dieses Ziel bei der Eröffnung der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses bekannt. Um Investitionen anzukurbeln, dürfen die lokalen Regierungen insgesamt umgerechnet rund 570 Milliarden Euro in Form von Sonderanleihen ausgeben, die in der Regel zur Finanzierung von Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten verwendet werden. Der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen ist im Februar leicht gestiegen, was der Stimmung ebenfalls zugute kommt.

Der südkoreanische Kospi zieht um 1,3 Prozent an. In Tokio legt der Nikkei 0,2 Prozent auf 37.389 Punkte zu - auch gestützt von einem wieder etwas schwächer notierenden Yen. Dieser hatte jüngst deutlich aufgewertet, da er als vermeintlich sicherer Anlegerhafen gesucht gewesen war. Die Unsicherheit über Trumps Wirtschaftspolitik bestehe zwar weiter, doch fasse der Markt wieder etwas Mut auf eine Lockerung der Zölle, heißt es im Devisenhandel.

08:04 Uhr

"Das viele Geld muss auch auf die Straße kommen"

Bei den Sondierungsgesprächen zur Bildung einer neuen Regierung haben sich Union und SPD auf ein milliardenschweres Finanzierungspaket verständigt. Alle Verteidigungsausgaben oberhalb von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollen von den Beschränkungen der Schuldenbremse ausgenommen werden. Zudem solle ein neues Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Infrastrukturausgaben für die Dauer von zehn Jahren geschaffen werden.

Die Einigung der Sondierer ist ein Gamechanger, ein wuchtiges und gutes Paket. Die Freistellung der Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse erlaubt einen dauerhaften Aufbau der militärischen Fähigkeiten", sagt der Professor für Internationale Okonomie der Uni Düsseldorf, Jens Südekum. "Investitionen in die Infrastruktur stehen über das große Sondervermögen gleichwertig daneben."

Er führt aus: "Was jetzt wichtig ist: Das viele Geld muss auch tatsächlich auf die Straße kommen und in die richtigen Projekte fließen. Im Infrastrukturbereich muss das Sondervermögen durch eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren begleitet werden. Insgesamt geht es darum, ein glaubwürdiges Signal in die Privatwirtschaft zu senden, dass der Staat jetzt Ernst macht mit der Investitionsoffensive. Nur dann werden Bau- und Handwerksbetriebe ihre Kapazitäten aufstocken."

07:44 Uhr

Evonik auf Wachstumskurs - mit stabiler Dividende

Evonik stemmt sich erfolgreich gegen die lahmende Branchenkonjunktur. Bei stabilem Umsatz konnte der Gewinn im vergangenen Jahr auch durch Sparmaßnahmen kräftig gesteigert werden, wie der Spezialchemiekonzern mitteilt. Die Aktionäre um die RAG-Stiftung sollen eine unveränderte Dividende von 1,17 Euro je Aktie erhalten. "Für das laufende Geschäftsjahr ist Evonik zuversichtlich", heißt es weiter. Im ersten Quartal erwarte Evonik einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) über dem Niveau des Vorjahreszeitraums von 522 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr stellte der Vorstand ein bereinigtes Ebitda zwischen 2,0 und 2,3 Milliarden Euro in Aussicht.

Evonik
Evonik 15,47

07:11 Uhr

"Zölle verschärfen Anlegerängste"

Die japanische Börse tendiert fester. In Tokio legt der Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 37.481,75 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 0,4 Prozent höher bei 2721,15 Zählern. Der Shanghai Composite gewinnt 0,3 Prozent auf 3.334,90 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,3 Prozent auf 3.897,79 Punkte.

Nikkei
Nikkei 45.493,66

Unterstützung kommt von steigenden Technologiewerten, während die jüngsten Nachrichten zur US-Handelspolitik die Risikobereitschaft dämpfen. Zu den Gewinnern zählen unter anderem der Chip-Testgerätehersteller und Nvidia-Zulieferer Advantest und der auf Künstliche Intelligenz (KI) fokussierte Startup-Investor Softbank. Allerdings verschärften die US-Zölle und deren mögliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft die Ängste der Anleger und deren Risikowahrnehmung, sagt Maki Sawada, Strategin bei Nomura Securities. "In diesem Umfeld ist es schwierig, dass die Käufe deutlich zunehmen."

06:52 Uhr

Ölpreise fallen

Am Rohstoffmarkt geht es für die Ölpreise zunächst abwärts. So verbilligt sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,4 Prozent auf 70,77 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,9 Prozent schwächer bei 67,67 Dollar.

Brent
Brent 66,78
Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,52

06:36 Uhr

Branchendienstleister: Sechs deutsche AKW könnten wieder Strom produzieren

In Deutschland könnten Kernkraftwerke nach Einschätzung des Nuklear-Dienstleisters Nukem bald wieder Strom liefern. "Der Rückbau muss allerdings am besten sofort gestoppt werden", sagt Nukem-Geschäftsführer Thomas Seipolt der "Bild"-Zeitung. Wenn es eine politische Entscheidung dafür gebe, könnten hierzulande sechs AKW bis 2030 wieder hochgefahren und ans deutsche Stromnetz angeschlossen werden.

Für die Instandsetzung rechne Seipolt mit Kosten von ein bis drei Milliarden Euro pro Kraftwerk. "Das ist abhängig vom Rückbau-Status." Die Meiler könnten dann bis über 2050 hinaus Strom produzieren. "Wir sehen eine realistische Comeback-Möglichkeit für die Atomkraft."

06:18 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,2 Prozent auf 150,02 Yen und legt leicht auf 7,2657 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent höher bei 0,8911 Franken. Parallel dazu fällt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,0606 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

06:00 Uhr

820-Punkte-Absturz – Dax im Zoll-Wahnsinn

Nach zwei Tagen in dieser Handelswoche liegt der Dax deutlich unterhalb des Freitagsschlusskurses von 22.551 Punkten. Obwohl der deutsche Börsenleitindex am Montag noch – erstmals – die 23.000er-Marke geknackt und mit 23.308 Zählern ein neues Allzeithoch markiert hatte, verabschiedete er sich gestern mit einem Stand von 22.247 Punkten aus dem Geschäft. Das Minus gestern: 820 Punkte oder 3,5 Prozent. Beherrschendes Thema waren die in Kraft getretenen US-Importzölle gegen Waren aus Mexiko, Kanada und China. Vergeltungsmaßnahmen inklusive. Auch an der Wall Street gerieten die Kurse ins Rutschen.

Überschattet vom neu entfachten Zollkrieg mit den USA beginnt heute der Nationale Volkskongress in China. Die jährliche Parlamentssitzung soll bis zum 11. März dauern. Beobachter erwarten neue Konjunkturstimuli. Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums könnten dabei eine gewichtige Rolle spielen. Der Exportweltmeister steht unter Druck.

Unternehmensseitig richtet sich der Blick der Anleger heute auf zwei Dax-Konzerne: So veröffentlicht zum einen der Pharma- und Agrarkonzern Bayer seine Jahresbilanz. Analysten erwarten im Schnitt einen Umsatzrückgang auf 46,18 Milliarden Euro und einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 10,04 Milliarden Euro. Im November hatte Vorstandschef Bill Anderson wegen eines schwachen Agrargeschäfts erneut die Ergebnisprognose für 2024 gesenkt und Anleger mit trüben Aussichten auch für dieses Jahr verschreckt. Bei Investoren wächst die Ungeduld: "Zum Jahresende wird Anderson fast drei Jahre Vorstandschef sein. Wenn ein CEO in einem solchen Zeitraum keine Impulse gesetzt hat, ist er nicht der Richtige für den Job", sagt Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment.

Dass zum anderen 2024 ein gutes Jahr für Adidas war, hat der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller schon im Januar verkündet. Mit einem Marktanteil von 8,9 (2023: 8,2) Prozent hat der Herzogenauracher Konzern nach Daten von GlobalData kräftig auf den kriselnden Marktführer Nike aufgeholt, der von 15,1 auf 14,2 Prozent abgestürzt ist. Auch für das neue Jahr hat Vorstandschef Björn Gulden zweistellige Umsatz-Wachstumsraten in Aussicht gestellt. Doch wie weit kommt Adidas 2025 schon an die zehn Prozent Umsatzrendite heran, die Gulden eigentlich erst für nächstes Jahr in Aussicht gestellt hat? Und wie profitieren die Aktionäre über die Dividende von der Gewinnwende? Das will Adidas am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz verkünden. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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