Zinsen drängen in den Vordergrund und den DAX abwärts
Verunsicherung über die weitere US-Zinspolitik und anziehende Energiepreise haben den deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart ausgebremst. Der DAX schließt 0,5 Prozent schwächer mit 15.964 Punkten. Zwischenzeitlich hatte die Einigung im US-Schuldenstreit für Erleichterung gesorgt und den DAX zunächst auch über der 16.000er Marke gehalten. Belastend wirken auch anziehende Ölpreise. Der Grund: Saudi-Arabien plant zusätzliche Förderdrosselungen um eine Million Barrel pro Tag ab dem kommenden Monat. "Saudi-Arabien ist stärker als andere OPEC+-Mitglieder daran interessiert, den Ölpreis über 80 Dollar zu halten", sagte Experte Suvro Sarkar von der DBS Bank.
" Der DAX kam nicht wirklich in die Gänge", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Zwar ist mit dem US-Schuldenstreit ein wesentlicher Bremsklotz der vergangenen Wochen weg. Aber nun ist das Zinsthema zurück und die Anleger spekulieren über eine mögliche US-Zinspause", erläutert sie. "Am Mittwoch wissen wir dann mehr."
Bei den Einzelwerten im DAX zeigen sich die Papiere der Deutschen Telekom mit Gewinnen von mehr als zwei Prozent. Sie erholen sich zumindest etwas vom Kurseinbruch vom Freitag. Die großen US-Mobilfunk-Unternehmen hatten Spekulationen über einen bevorstehenden Markteinstieg von Amazon dementiert. Deutsche Telekom hängt stark am Erfolg ihrer Tochter T-Mobile US, weswegen ihre Aktien am Freitag um über 9 Prozent abgestürzt waren.
Zalando-Titel geben dagegen rund drei Prozent nach. Sie sind auf die Negative Catalyst Watch List von JP Morgan gesetzt worden. Die Analysten gehen von negativen Überraschungen bei den nächsten Geschäftszahlen aus.