Gehetzter Dax kann sich nicht ins Plus retten
Am deutschen Aktienmarkt ist es erneut nach unten gegangen. Das Kursbarometer Dax wurde von der Nachrichtenlage hin und her gehetzt. Neue Sorgen um die US-chinesische Handelspolitik sorgten erst für den Abverkauf, zudem belasteten Aussagen zum Brexit. Am Nachmittag brachte dann die Hoffnung auf ein deutliches Signal der Europäischen Zentralbank die Käufer zurück. Der Euro fiel zeitweise unter 1,11 Dollar, die Anleihen stiegen.
Der Leitindex verliert 0,70 Prozent auf 11.412,67 Punkte und fällt vorübergehend auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar.
Die zuletzt von den USA beschlossenen Zölle wertete China als eine Verletzung von Absprachen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. China stellte damit entsprechende Gegenmaßnahmen in Aussicht, ohne jedoch konkret zu werden.
Am deutschen Aktienmarkt sorgte der knapp 30-prozentige Kurssturz von SGL Carbon für Aufsehen. Das ist der größte Tagesverlust seit 17 Jahren. Der Kohlenstoff-Spezialist verabschiedet sich von seinen Zielen für 2022 und trennt sich vom Firmenchef Jürgen Köhler.
Börsianer kritisierten, dass SGL seine Prognosen bei der Vorlage der Geschäftszahlen vergangene Woche noch bekräftigt habe. "Selbst wenn die Ergebnisse für Juli noch nicht vorlagen, muss man die Zahlen sehen, um zu wissen, wie das Geschäft läuft?", fragte einer von ihnen.