Dax schließt fester
Der Frankfurter Aktienmarkt geht ohne klare Richtung in Feierabend. Der Dax legt 0,8 Prozent zu auf 12.326 Punkte, der MDax steigt 0,2 Prozent auf 26.325 Zähler. Der TecDax verliert dagegen 1,4 Prozent auf 2824 Punkte.
Der Frankfurter Aktienmarkt geht ohne klare Richtung in Feierabend. Der Dax legt 0,8 Prozent zu auf 12.326 Punkte, der MDax steigt 0,2 Prozent auf 26.325 Zähler. Der TecDax verliert dagegen 1,4 Prozent auf 2824 Punkte.
Der Kurs des Euro ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1769 (gestern: 1,1667) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8497 (0,8571) Euro.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88590 (0,88813) britische Pfund, 131,98 (130,94) japanische Yen und 1,1312 (1,1304) Schweizer Franken fest.
REUTERS
Eine weitere Beteiligung des Berliner Startup-Investors Rocket Internet steht Insidern zufolge vor dem Gang an die Börse. Der afrikanische Onlinehändler Jumia bereite den sogenannten IPO für das erste Quartal kommenden Jahres vor, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Dabei könne die Verluste schreibende Plattform, zu der auch eine Hotel- und Flugbuchungsseite sowie ein Essenslieferdienst gehören, mit rund einer Milliarde Dollar bewertet werden.
Einem der Insider zufolge könnten Aktien im Wert von 250 Millionen Dollar verkauft werden. Eine endgültige Entscheidung stehe allerdings noch aus.
Die Berliner haben bereits ihre Beteiligungen Delivery Hero, HelloFresh und Home24 an die Börse gebracht. Der Online-Möbelhändler Westwing bereitet seine Neuemission derzeit vor.
Jumia wurde 2012 gegründet und ist derzeit in 14 Ländern aktiv. Inzwischen kommt das Unternehmen auf 2,8 Millionen aktive Kunden. Im vergangenen Jahr hatte die Firma ihren bereinigten Betriebsverlust (Ebitda) auf rund 120 Millionen Euro ausgeweitet. Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 94 Millionen Euro. Zu Ende Dezember hielt Rocket Internet 28 Prozent an dem Unternehmen mit rund 3800 Mitarbeitern. Weitere Investoren sind die Telekomgruppe MTN, Goldman Sachs, Axa sowie Orange.
Die US-Börsen starten mit einem deutlichen Plus in den Handel, Dow-Jones-Index und S&P 500 erreichen neue Rekordstände. Der Dow steigt auf 26.654 Punkte, der S&P 500 auf 2925 Zähler. An der Nasdaq steigt der Composite auf 8009 Punkte.
Unterstützung erhält die Wall Street von guten Konjunkturdaten. Die vor Handelsbeginn veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der vergangenen Woche überraschend zurück und fiel auf den niedrigsten Stand seit Dezember 1969. Der Philly-Fed-Index erreichte im September einen Stand von plus 22,9 Punkten und übertraf damit die Konsensschätzung deutlich.
Daneben haben die Anleger schon die Zinssitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche im Blick. Eine Zinserhöhung gilt als nahezu sicher; die Fed-Fund-Futures preisen sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 94 Prozent ein.
Der Handelsstreit der USA mit China und anderen Ländern belastet den Aktienmarkt aktuell zwar nicht, doch hat das Thema deshalb nicht an Brisanz verloren. Fundamental seien die Bedingungen für den Aktienmarkt zwar nach wie vor gut, sagt Eric Wiegand, leitender Portfoliomanager bei U.S. Bank Wealth Management. Er wäre aber trotzdem nicht überrascht, wenn die Anleger ängstlich agierten, denn der Handelsstreit überschatte nach wie vor den Markt.
Die beiden staatlichen arabischen Fluggesellschaften Emirates und Etihad Airways haben einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg über ein mögliches Zusammengehen zurückgewiesen. "An diesem Gerücht ist nichts Wahres", sagte eine Sprecherin von Emirates. Etihad äußerte sich ähnlich.
Bloomberg hatte mit Verweis auf nicht namentlich genannte Personen berichtet, die Gespräche seien in einem frühen Stadium. Der ehemalige Air-Berlin-Investor Etihad stellt sich nach milliardenschweren Verlusten gerade neu auf.
Die Zinsen, die man für Tagesgeld oder Festgeld bekommt, sind nicht gerade berauschend. Wo es vergleichsweise nennenswerte Zinsen gibt, erklärt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von "Finanztip" im Interview mit n-tv.
US-Präsident Donald Trump ist wieder auf Twitter unterwegs. Ein Ziel seiner morgendlichen Tirade: Staaten im Nahen Osten. "Wir schützen die Länder, sie wären ohne uns nicht lange sicher, und dennoch setzen sie sich immer weiter für höhere Ölpreise ein", twitterte Trump und drohte: "Wir werden uns erinnern."
Zugleich forderte Trump die Opec auf, für niedrigere Ölpreise zu sorgen. Am Wochenende treffen sich die Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder, um über die Förderquoten zu sprechen. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Förderung angehoben wird.
Saudi-Arabien hatte in der Vergangenheit signalisiert, den Preis auf mehr als 80 Dollar je Fass steigen zu lassen. Für das Weiße Haus liegt hier dem Vernehmen nach die rote Line. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostet derzeit knapp unter 80 Dollar.
Fachleute führen im Gegensatz zu Trump weniger das Verhalten der Opec und Russlands als Ursache für steigende Ölpreise an, sondern vielmehr die von Trump initiierten Sanktionen gegen das Opec-Land Iran. Die Öllieferungen Irans sind infolgedessen bereits deutlich gesunken und dürften nach Experteneinschätzung weiter fallen, wenn die US-Sanktionen Anfang November in Kraft treten.
Die Autokonzerne Daimler und BMW wollen ihre neuen Mobilitätsdienste gemeinsam von Berlin aus lenken. Von Carsharing über die Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten bis zu verkehrsmittelübergreifenden Diensten bauen beide Unternehmen ihre bestehenden Angebote aus. "Unsere Vision ist es, gemeinsam einen global bedeutenden Player für nahtlos und intelligent vernetzte Mobilitätsdienstleistungen zu schaffen", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche.
Das Joint Venture war im März angekündigt worden. Über einen möglichen Sitz in Berlin war seither spekuliert worden. "Die Zukunft der Mobilität wird in Metropolen wie Berlin geschrieben", begründete BMW-Chef Harald Krüger die Entscheidung. Man bewege sich bewusst außerhalb der Konzernstrukturen im dynamischen Umfeld Berlins. Wie viele Beschäftigte an die Spree kommen und wo genau die Zentrale angesiedelt wird, wollte ein Daimler-Sprecher nicht sagen.
Den Antrag, ihre Mobilitätsdienste zusammenzulegen, haben Daimler und BMW nun bei der EU-Kommission eingereicht. Das neue Unternehmen soll eine Reihe von Angeboten bündeln: Car2Go und DriveNow mit insgesamt 20.000 Carsharing-Autos, die Buchungsplattformen Moovel und ReachNow, die Vermittlungs-Apps Mytaxi, Chaffeur Privé, Clever Taxi und Beat, die Parkplatz-Dienste ParkNow und Parkmobile sowie die Aufladedienstleister für Elektroautos ChargeNow und Digital Charging Solutions.
Nach einem verhaltenen Start legt der Dax etwas zu und gewinnt 0,2 Prozent auf 12 252 Punkte. Von seinem Zwischentief bei knapp unter 11.900 Punkten vor gut einer Woche hat sich der Leitindex nun mehr als 3 Prozent vorgearbeitet.
Der MDax als Index der mittelgroßen deutschen Werte rückt um 0,2 Prozent auf 26.304 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax gibt dagegen 1,1 Prozent auf 2834 Zähler nach.
Zu den Gewinnern gehören Aktien der Autobranche. Der Zulieferer Continental ist mit einem Plus von 3,4 Prozent größter Gewinner im Dax. Auch die Autohersteller VW, BMW und Daimler gehören mit Kurszuwächsen von bis zu 1,8 Prozent zu den Top-Favoriten im deutschen Leitindex. Im Nebenwerteindex MDax rücken die Titel der Zulieferer Leoni und Schaeffler um je 3,5 Prozent vor, Duerr gewinnen 2,7 Prozent.
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Die türkische Regierung stellt sich in ihrem neuen Wirtschaftsprogramm auf einen Rückschlag beim Konjunkturaufschwung ein. Das geht aus einer Präsentation von Finanzminister Berat Albayrak hervor, der auch Schwiegersohn von Präsident Recep Tayyip Erdogan ist.
Demnach rechnet die Regierung mit einem Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent in diesem Jahr und von 2,3 Prozent im kommenden Jahr. Bisher war sie von Anstiegen von jeweils 5,5 Prozent ausgegangen. Dabei kalkuliert Albayrak eine sinkende Inflation ein: Nach einem Anstieg auf 20,8 Prozent in diesem Jahr rechnet Albayrak für 2019 mit einem Rückgang auf 15,9 Prozent und für 2020 auf 9,8 Prozent. Im August lag die Preissteigerung bei knapp 18 Prozent.
Zugleich kündigte Albayrak an, die Regierung werde sich auf das Sparen konzentrieren. Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil der ökonomische Boom der vergangenen Jahre auf Pump finanziert wurde - und die Popularität Erdogans in der Türkei zu einem wesentlichen Teil auf dem Wirtschaftswachstum basiert.
Die Türkei steckt derzeit tief in einer Währungskrise: Die Lira hat seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar rund 40 Prozent an Wert verloren. Um den Kursverfall zu stoppen, hatte die Zentralbank des Landes vergangene Woche den Leitzins auf 24 Prozent angehoben.
Hohe Zinsen dämpfen tendenziell die Inflation und stützen den Kurs einer Währung. Die Kehrseite ist, dass sie zugleich das Wirtschaftswachstum bremsen.
Schwiegerpapa Erdogan will derweil von einer Krise nichts wissen. "Das ist alles nur Manipulation. Wir haben keine Krise oder dergleichen", sagte er gestern vor Veteranen in Ankara. "So Gott will, werden wir unseren Weg gestärkt weitergehen, und wir werden noch stärker werden." Erdogan, der ein Gegner hoher Zinsen ist, hatte die Entscheidung der Zentralbank zuvor deutlich kritisiert.
Bei der Hauptversammlung des Billigfliegers Ryanair sind die Kritiker von Verwaltungsratschef David Bonderman und Unternehmenschef Michael O'Leary gescheitert.
Die Anteilseigner stimmten auf der Hauptversammlung mit 70,5 Prozent für die Wiederwahl Bondermans in den Verwaltungsrat. Das ist durchaus ein Denkzettel, schließlich hatte Bonderman im vergangenen Jahr noch 89 Prozent erreicht.
Andere Mitglieder des Verwaltungsrats verbuchten aber weitaus höhere Ergebnisse: So kam Unternehmenschef Michael O'Leary bei der Wahl in das Gremium auf eine Zustimmung von 98,5 Prozent - nach 99 Prozent im Vorjahr.
Einige Investoren wie Royal London Asset Management und LAPFF hatten vor dem Aktionärstreffen angekündigt, gegen Bondermans Wiederwahl zu votieren und dies mit dem Umgang des Konzerns mit den Beschäftigten begründet. Auch die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte an die Aktionäre plädiert, die Führungsspitze auszutauschen. Der britische Pilotenverband Balpa hatte sich ebenfalls dafür ausgesprochen, dass O'Leary und Bonderman gehen.
O'Leary sieht keinen Grund zum Aufgeben. "Der Verwaltungsrat will, dass ich meinen Vertrag verlängere", sagte er demnach bei der Hauptversammlung. Marketingchef Kenny Jacobs hatte am Dienstag gesagt, er rechne damit, dass O'Leary mindestens für weitere fünf Jahre an der Spitze von Ryanair bleibe.
Blick vom "Peak" auf Hongkong.
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Wer in deutschen Großstädten nach einer Wohnung sucht, kann angesichts der Preise leicht in hysterisches Gelächter ausbrechen. Doch ein Blick nach Hongkong zeigt, dass es noch viel teurer geht. Umgerechnet satte 380 Millionen Euro kostet dort ein Haus mit fünf Schlafzimmern (jeweils mit angrenzendem Badezimmer und Garderobe) plus Esszimmer, Wohnzimmer und Frühstücksraum.
Einen Palast gibt es für das viele Geld allerdings nicht, das Haus stammt aus den 90er Jahren und wirkt ziemlich abgewohnt. Das Grundstück ist etwa 1500 Quadratmeter groß. Immerhin gibt es einen Pool.
Der Preis basiert vor allem auf den drei wichtigsten Kriterien für jeden Wohnungskauf: Lage, Lage und Lage. Das Haus findet sich im "Peak" - exklusiver geht es in Hongkong nicht.
Sollte tatsächlich jemand den verlangten Preis zahlen, wäre das ein Rekord. Im vergangenen Jahr wurde eine Villa im südfranzösischen Saint-Jean-Cap-Ferrat für knapp 350 Millionen Euro verkauft - das Herrenhaus ist mit 14 Schlafzimmer allerdings sehr viel größer und mit einem Alter von 188 Jahren durchaus charmant.
Martin Winterkorn, ehemaliger Chef von Volkswagen, soll 2011 illegale Tricks bei Benzin-Motoren angeordnet haben. Das berichtet das "Handelsblatt" und beruft sich dabei auf Aussagen eines engen Mitarbeiters von Winterkorn, die sich in den Akten der Staatsanwaltschaft Hannover finden. Dabei handelt es sich um Jens Hadler, bis 2011 Motorenchef bei Volkswagen.
Dem Bericht zufolge soll es bei einem Meeting um den Vorschlag von Technikern gegangen sein, bei US-Benzinern der Fabrikate Jetta und Passat die Klimaanlage auszubremsen. Sie sollte erst dann anspringen, wenn der Katalysator die Betriebstemperatur erreicht hatte.
Der Hintergrund: In den USA werden die Abgase direkt nach dem Start gemessen. Deshalb sollte der Katalysator so schnell wie möglich die maximale Leistung erreichen. Die Klimaanlage hätte diese aber vermindert.
Hadler hat sich nach eigener Aussage gegen diesen Vorschlag ausgesprochen und darauf hingewiesen, dass eine solche Maßnahme in den USA illegal sei. Winterkorn habe jedoch nicht lockergelassen, erst gedrängt und dann mit Kündigung gedroht. Hadler habe daraufhin Volkswagen verlassen.
Die norwegische Notenbank hat erstmals seit 2011 die Leitzinsen erhöht – und zwar um erhöht um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent. Der nächste Schritt werde wohl in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres erfolgen, so die Zentralbanker. Ende 2021 solle der Leitzins bei 2 Prozent liegen.
Die US-Notenbank Fed hatte die Abkehr von der ultra-lockeren Geldpolitik bereits eingeleitet und die Leitzinsen erhöht. Die Europäische Zentralbank will sich dagegen noch Zeit lassen. Mit einer Zinserhöhung wird frühestens im Herbst kommenden Jahres gerechnet, derzeit liegt der Schlüsselzins in der Eurozone bei 0,0 Prozent.
In Seattle gibt es bereits einen "Amazon Go" genannten Laden.
AP
Amazon könnte in den kommenden drei Jahren bis zu 3000 Läden ohne Kassen in den USA eröffnen. Das berichtete der - gewöhnlich sehr gut informierte - Finanzdienst Bloomberg.
Dieser Schritt würde Amazon zu einem großen Konkurrenten für Ketten von Mini-Supermärkten wie 7-Eleven machen. Bis Ende dieses Jahres wolle der Konzern zunächst rund zehn "Amazon Go"-Geschäfte in großen US-Städten haben und rund 50 im Jahr 2019, heißt es. Die 3000er-Marke werde für 2021 angepeilt. Bisher gibt es drei Läden in Seattle und einen in Chicago.
Bei "Amazon Go" scannt ein Kunde am Eingang einen QR-Code auf seinem Smartphone ein, um in den Laden zu gelangen. Ab da wird vor allem mit Hilfe von Kameras registriert, was man aus dem Regal herausgeholt hat. Artikel, die ein Kunde wieder zurückstellt, werden aus dem "virtuellen Einkaufskorb" wieder abgezogen. Am Ende verlässt man den Laden einfach, die Rechnung kommt binnen weniger Minuten und der Betrag wird von der hinterlegten Kreditkarte abgebucht.
Die bisherigen Läden sind nicht besonders groß und führen ein Grundsortiment aus Snacks, abgepackten Lebensmitteln, Salaten, Tiefkühl-Aktikeln, Milchprodukten, Sandwiches, Süßigkeiten und Getränken. Mitarbeiter sieht man nur bei der Alterskontrolle am Spirituosen-Regal und beim Einräumen von Artikeln.
Olaf Koch
picture alliance / Federico Gamb
Der Wertverfall der Metro-Aktie geht nach Ansicht von Konzernchef Olaf Koch zu großen Teilen auf das Konto von Börsenspekulanten. Der Kursrückgang dürfte "ganz stark mit Leerverkäufen zu tun haben, also mit kurzfristigen Anlegern, die darauf wetten, dass eine Aktie fällt und die so den Kurs nach unten treiben", sagte der Chef des Handelskonzerns dem Magazin "Capital".
Bei den sogenannten Leerverkäufen leihen werden sich Aktien geliehen und verkauft. Die Idee dahinter: Wenn der Kurs fällt, können sie billiger zurückgekauft und dem Besitzer zurückgegeben werden. Wenn der Aktienkurs aber steigt, geht die Wette nicht auf und kann sehr teuer werden.
Die Metro-Aktie hatte nach dem Hoch im Februar bis zum Tief Ende Juli 45 Prozent an Wert eingebüßt. Der Kurs scheine völlig entkoppelt von der realen Entwicklung der Metro, so Koch. "Wir wachsen in fast allen Einheiten", sagte er.
Koch räumte zwar Schwierigkeiten und Fehler etwa in Russland ein. "Aber die haben wir schon korrigiert." Doch die Gewinnwarnung infolge der Neuausrichtung im Russland-Geschäft und wegen der Probleme bei Real habe die Spekulationen gegen die Aktien nur noch verschärft.
Koch begrüßte den Einstieg des neuen tschechischen Großaktionärs Daniel Kretinsky. Nach der Ankündigung vor wenigen Wochen hätten Hedgefondsmanager ihre Wetten auf fallende Kurse deutlich reduziert. "Dies dürfte der Grund sein, weshalb die Aktie in den letzten Tagen einen erheblichen Sprung gemacht hat", so der Manager.
Aktionäre von Tom Tailor dürften heute schlechte Laune haben. Die Aktien brechen um rund elf Prozent ein, nachdem das Textilunternehmen die Ziele für das laufende Jahr heruntergeschraubt hat. Gründe dafür seien der lange und heiße Sommer, Rabatte sowie Problemen mit der Marke Bonita, heißt es.
Nun erwartet das Unternehmen einen Umsatzrückgang von bis zu neun Prozent auf 840 Millionen Euro. Bislang hatte Tom Tailor lediglich mit einem leichten Umsatzrückgang gerechnet. Die Zukunft der Marke Bonita stehe nun auf dem Prüfstand.
Nach der jüngsten Erholungsstrecke startet der Dax ohne große Veränderungen in den Tag. Der Leitindex verharrt bei 12.213 Punkten, während der TecDax 0,1 Prozent auf 2862 Zähler verliert. Der MDax tendiert kaum verändert bei 26.242 Zählern.
"Die aktuellen Krisen jagen den Anlegern keine Furcht ein", meint Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Kaufen will aber auch kaum jemand." Viele warteten daher erst einmal an der Seitenlinie ab, ob die nächste Fahrt nach oben oder nach unten geht.
Dazu passt, dass auch die Weltbörsen kein Leben in die Bude bringen. In Asien gab es heute moderate Kursaufschläge, während in den USA gestern der Dow Jones Industrial wieder bis fast an sein Rekordhoch heranlief. Auch der S&P 500 scheut weiter vor einem neuen Höchststand zurück.
Der britische Sportwagenhersteller Aston Martin hat die Preisspanne für seinen Börsengang in London auf 17,50 bis 22,50 britische Pfund je Aktie festgelegt. Insgesamt sollen 56,8 Millionen Aktien entsprechend 25 Prozent des Aktienkapitals aus dem Bestand der Altaktionäre ausgegeben werden. Damit würde der Hersteller der teuren Sportwagen, die durch die James-Bond-Filme berühmt geworden sind, mit 4,02 bis 5,07 Milliarden Pfund bewertet werden. Der Ausgabepreis soll am 3. Oktober festgelegt werden.
Die kuwaitischen Investoren Primewagon, Asmar und Adeem halten rund 57 Prozent der Stimmrechte und die Beteiligungsgesellschaft Investindustrial etwa 38 Prozent. Die Daimler AG will ihren Anteil von 4,9 Prozent behalten.
Die Ölpreise sind am Donnerstag im frühen Handel weiter gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 79,67 US-Dollar. Das waren 27 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 51 Cent auf 71,63 Dollar.
Damit kratzt der Brent-Rohölpreis weiter an der Marke von 80 Dollar. Diese Schwelle hatte zuletzt ein Medienbericht in den Fokus gerückt. Demnach hat sich der Ölriese Saudi-Arabien auf ein Preisniveau oberhalb dieser Marke eingestellt. Sollte sich dies bewahrheiten und die Preisentwicklung sich fortsetzen, droht abermalige Schelte von US-Präsident Donald Trump. Er hatte die Rohölpreise mehrfach als zu hoch bezeichnet und dem Ölkartell Opec die Schuld zugewiesen.
Fachleute führen im Gegensatz zu Trump weniger das Verhalten der Opec und Russlands als Ursache für steigende Ölpreise an, sondern vielmehr die von Trump initiierten Sanktionen gegen das Opec-Land Iran. Die Öllieferungen Irans sind infolgedessen bereits deutlich gesunken und dürften nach Experteneinschätzung weiter fallen, wenn die US-Sanktionen Anfang November in Kraft treten.
Nach den jüngsten Kursgewinnen ist den japanischen Börsen noch die Puste ausgegangen. Der Nikkei-Index schloss kaum verändert bei 23.674 Punkten. In dieser Woche kommt der Index bislang auf ein Plus von fast drei Prozent. Der breiter gefasste Topix rückte um 0,1 Prozent vor.
Aktienrückkauf bei Rocket Internet: Der Vorstand des Beteiligungsunternehmens und Startup-Inkubators will unter Ausnutzung der Ermächtigung durch die Hauptversammlung bis zu 5,5 Millionen Aktien entsprechend 3,6 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft zurückholen. Dafür würde das MDax-Unternehmen ohne Nebenkosten maximal 150 Millionen Euro ausgeben.
Die zurückgekauften Aktien sollen entweder eingezogen oder Mitarbeitern im Rahmen eines Aktienoptionsprogramms zum Kauf angeboten werden. Das Rückkaufprogramm soll am 20. September beginnen und mit Ablauf des 19. September kommenden Jahres enden.
Mit steigenden Kursen bei Ölaktien rechnen Händler. "Der Ölpreis tastet sich weiter nach oben vor", sagt ein Experte. Ein Anstieg des Brent-Preises auf über 80 US-Dollar könne für neue Aufwärtsdynamik sorgen. Sowohl Saudi-Arabien als auch der Iran rechnen mit Brent-Preisen über 80 Dollar je Barrel. Aktuell kostet Brent-Öl 79,67 Dollar. Das ist ein Anstieg von 0,3 Prozent im Vergleich zum Mittwochabend.
Auch die US-Sorte WTI arbeitet am Chart-Ausbruch. Derzeit liegt der Preis bei 71,21 Dollar - 0,6 Prozent höher als am Vortag. Zuletzt stützten niedrige US-Öllagerbestände die Preise besonders des US-Öls. Im Hintergrund lauert derweil die Gefahr eines knapperen Angebots wegen der neuen US-Sanktionen gegen den Iran.
Die Börsianer schauen heute nach Norden. Die norwegische Notenbank dürfte nach Einschätzung von Marktteilnehmern erstmals seit 2011 die Leitzinsen erhöhen. Die zentrale Frage sei aber die nach der weiteren Geldpolitik. Bisher wird einer nächsten Leitzinserhöhung im Dezember eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent eingeräumt.
"Der Aktienmarkt dürfte auch weiterhin in der Pole-Position bleiben", sagt ein Händler. Mit einem Plus in US-Dollar gerechnet von etwa zehn Prozent seit Jahresbeginn biete die Börse in Oslo mit Abstand die beste Performance in Europa, auch weltweit liege sie weit vorn.
Die Entwicklung der Anleiherendite steht immer mehr im Zentrum der Überlegungen an den Aktienmärkten. "Wir bereiten uns auf einen Ausbruch auf der Oberseite vor", sagt ein Händler. Die Schlüsselmarke bei den zehnjährigen deutschen Renditen liege bei 0,50 Prozent, in den USA bei etwa 3,10 Prozent. Die zweijährigen US-Renditen sind unterdessen auf den höchsten Stand seit 2008 gestiegen.
"Bei den Aktien führt das zunächst einmal zu einer klaren Marktaufspaltung", meint ein weiterer Händler. Zinsreagible Branchen seien die Verlierer, so Versorger-, Telekom- und Immobilienwerte. Auch Technologie- und besonders Biotechnologie-Aktien mit hohem Refinanzierungsbedarf seien in einem solchen Umfeld anfällig für Rückschläge. Auf der Gewinnerseite lägen Finanztitel wie Banken und Versicherer, aber auch hochzyklische Aktien wie die Stahl- und Rohstoff-Titel könnten erst einmal gut abschneiden.
Der Dax wird zunächst seitwärts erwartet. Der Frankfurter Leitindex notierte am Morgen vorbörslich mit 12.219 Punkten auf Vortagesniveau. Für den Eurex-Verfall am Freitag erwarten Händler eine Abrechnung zwischen 12.100 und 12.300 Punkten. Am Donnerstagnachmittag könnten Impulse vom Konjunkturindex aus Philadelphia ausgehen, dem so genannten Phily-Fed.
Belastet von einer schwachen Nachfrage hat der Modekonzern Tom Tailor seinen Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt. Sowohl beim Umsatz als auch bei der operativen Marge werden die Hamburger ihre ursprüngliche Zielsetzung deutlich verfehlen. Tom Tailor begründet dies, wie schon andere Unternehmen in den vergangenen Tagen, mit dem heißen und langen Sommer.
Besonders das Sorgenkind im Konzern, die Marke Bonita, bekommt den Gegenwind zu spüren. Der schwierige Start in das Jahr könne nun nicht mehr ausgeglichen werden, warnte die Tom Tailor Holding SE.
Für das Gesamtjahr rechnet Tom Tailor nun mit einem Umsatz von 840 Millionen bis 860 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge wird nur noch zwischen 7,5 bis 8,5 Prozent gesehen. Ursprünglich hatte der Konzern die operative Marge bei zehn Prozent erwartet. Die Erlöse wurden im Frühjahr noch bei rund 900 Millionen Euro nach 922 Millionen im Jahr 2017 gesehen.
Im Sog der Wall Street hat die Tokioter Börse den fünften Tag in Folge zugelegt. Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte legte im bisherigen Handel um 0,3 Prozent auf 23.740 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix gewann um 0,27 Prozent auf 1790 Zähler.
Nach einem Zuwachs von fast drei Prozent in dieser Woche fiel die Steigerung zwar deutlich geringer aus, belege aber die weiter gute Stimmung im Markt, sagten Händler. Gewinner waren abermals vor allem Papiere von Banken- und Versicherern.
Wie in den USA wurde auch in Japan erleichtert vermerkt, dass die von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Zölle auf Produkte aus China nicht wie zunächst befürchtet, 25 Prozent, sondern zehn Prozent betragen.
Die August-Schwäche scheint überwunden: Der Euro tendiert im Herbst zu neuer Stärke.
picture alliance / Jens Büttner/
An den Devisenmärkten beginnt der Tag für Anleger in Europa mit einem leichten Aufwärtstrend beim Euro. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung liegt allerdings noch unter der Marke bei 1,17 Dollar.
Größere Impulse von Konjunkturseite stehen zunächst nicht auf dem Terminkalender. In der zweiten Tageshälfte werden die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA und unter anderem auch der Philly-Fed-Index zur wirtschaftlichen Lage an der US-Ostküste erwartet.