Mittwoch, 24. Oktober 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger
17:59 Uhr

Rutschpartie geht weiter: Dax folgt US-Börsen in den Keller

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imago/blickwinkel

Wie gewonnen, so zerronnen: Die deutschen Standardwerte haben im späten Handel mühsam gewonnenen Boden wieder preis gegeben. Während der Dow-Jones-Index knapp ein Prozent verlor, ging es für den Dax 0,7 Prozent auf 11.191 nach unten. Es ist der fünfte Verlusttag in Folge.

Bei 11.167 Punkten markierte der Index ein neues Jahrestief. Charttechnisch ist ein baldiger Test der Marke von 10.800 Punkten zu erwarten. Zu den zahlreichen Unsicherheiten, die vom Handelsstreit über Italien bis hin zum Brexit reichten, gesellten sich im Tagesverlauf auch noch enttäuschende Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Europa. Diese unterstrichen die ohnehin bestehenden Wachstumssorgen der Anleger.

Deutsche Bank verloren nach Quartalszahlen 4,8 Prozent.

17:27 Uhr

Konjunkturdaten drücken Euro auf Zweimonatstief

Der Kurs des Euro ist nach der Bekanntgabe schwacher Konjunkturdaten deutlich gefallen.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Am Nachmittag rutschte die Gemeinschaftswährung zeitweise unter 1,14 US-Dollar und erreichte bei 1,1379 Dollar den tiefsten Stand seit etwa zwei Monaten. Zuletzt wurde der Euro wieder etwas höher bei 1,1398 Dollar gehandelt.

Der vom Forschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex ist im Oktober auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gefallen. Damit setzt sich der zum Jahresstart begonnene Sinkflug nach einer kurzen Phase der Stabilisierung fort. Die Markit-Indizes beschreiben die aktuelle wirtschaftliche Lage.

"Der Blick auf das konjunkturelle Bild offenbart derzeit ein stark verunsichertes produzierendes Gewerbe", kommentiert Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Handelsstreitigkeiten und die Diskussionen über den italienischen Haushalt hätten sich belastend ausgewirkt. Zuletzt sei auch der Konflikt mit Saudi-Arabien hinzugekommen. "So manches Investitionsvorhaben wird deshalb vorsichtshalber zurückgestellt", erklärte Gitzel.

17:03 Uhr

Anleger reißen sich um Tupperware

Nicht mehr ganz so frisch wie früher ...

Nicht mehr ganz so frisch wie früher ...

ASSOCIATED PRESS

Die Aktien der US-Firma Tupperware, die in den 1960er für ihre Verkaufspartys rund um bunte Plastikdosen berühmt wurde, haben in den vergangenen drei Monaten über 20 Prozent eingebüßt. Heute feiern die Anleger, dass der Umsatzrückgang von nur zehn Prozent deutlich moderater ausgefallen ist, als befürchtet.

Die arg gebeutelten Aktien erholen sich in der Spitze um 17 Prozent auf 37,86 Dollar. Tupperware habe zum ersten Mal seit vier Quartalen im abgelaufenen Vierteljahr mit einem Umsatz von 485,8 Millionen Dollar die Erwartungen der Analysten übertroffen, begründen Börsianer das Kursplus.

Für das Gesamtjahr gab Tupperware eine Gewinnprognose von 4,30 bis 4,35 Dollar je Aktie aus, verglichen mit Analystenschätzungen von 4,25 Dollar.

16:48 Uhr

Zwickauer VW-Werk ab 2020 reiner Elektro-Standort

Volkswagen liegt beim Umbau seines Zwickauer Standorts zu einem reinen Elektro-Werk im Zeitplan. Ab Ende 2019 werden die ersten vollelektrischen Modelle der ID-Serie vom Band laufen, wie VW-Finanzvorstand Frank Witter sagte.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 99,92

Die Serienproduktion von täglich 1500 E-Autos soll 2020 starten. Der Umbau erfolge bei laufendem Betrieb. Derzeit werden in Zwickau der Golf und der Golf Variant gefertigt.

In den kommenden Jahren rechnet der Konzern mit einem weltweiten Elektroanteil von 20 bis 25 Prozent, wobei China der wesentliche Treiber der Entwicklung sein wird. Derzeit baut VW den Angaben zufolge weltweit rund 10,7 Millionen Autos im Jahr. Mittelfristig werde Zwickau, derzeit das Elektro-Leitwerk bei VW, den Bedarf nicht decken können. Zeitversetzt werde daher 2020 auch ein rein elektrisches Werk in China die Produktion aufnehmen.

16:35 Uhr

Insider: Commerzbank bietet für NordLB

Im Ringen um die Zukunft der NordLB soll die Commerzbank laut einem Pressebericht überraschend ein unverbindliches Angebot zur Übernahme der Landesbank abgegeben haben. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider.

Insgesamt sechs Interessenten prüften die Bücher der Landesbank. Darunter sollen - neben der Commerzbank - auch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sowie die Finanzinvestoren Cerberus und Apollo sein. Weder die Commerzbank noch die NordLB kommentierten den Bericht.

Bisher seien die meisten Beteiligten davon ausgegangen, dass es zu einer öffentlich-rechtlichen Lösung oder einem Einstieg von Finanzinvestoren kommt, schreibt die Zeitung. Durch das Commerzbank-Angebot liege nun eine dritte Option auf dem Tisch. Durch eine Übernahme könnte die Commerzbank ihre Marktanteile im Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland ausbauen.

16:01 Uhr

Dax und Wall Street kämpfen um ein kleines Plus

Die deutschen Standardwerte machen nach ihren hohen Verlusten vom Vortag nur wenig Boden wieder gut.

Nach einem zögerlichen Vormittagshandel geht es zuletzt 0,3 Prozent auf 11.312 Punkte nach oben. Der Index der mittelgroßen Werte MDax steigt 0,5 Prozent auf 23.547Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewinnt 0,7 Prozent auf 3164 Zähler.

Der deutsche Markt hängt wieder an der Wall Street. Am Vorabend hatte der Dow-Jones-Index nach Handelsschluss in Europa seine Verluste eingedämmt. Heute halten starke Boeing-Zahlen den Dow knapp "über Wasser".

Anleger hierzulande müssen seit dem Morgen die Resultate der Deutschen Bank verarbeiten. Analysten äußerten sich enttäuscht zum dritten Quartal. Das Institut konnte seine Anleger auch nicht damit überzeugen, nach drei Verlustjahren für 2018 wieder einen Gewinn anzupeilen. Die Papiere gehören mit minus 3,2 Prozent weiterhin zu den größten Verlierern.

Besonders gefragt unter den Dax-Werten sind die Aktien von Adidas. Hier legt der Kurs 2,7 Prozent zu.

Zu den zahlreichen Unsicherheiten, die vom Handelsstreit über Italien bis hin zum Brexit reichen, gesellen sich enttäuschende Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Europa. Diese unterstreichen die ohnehin bestehenden Wachstumssorgen der Anleger.

15:33 Uhr

Saftige Strafen für Apple und Samsung

Die Wettbewerbshüter werfen den Herstellern gezielte Drosselung der Leistungsfähigkeit von Geräten vor.

Die Wettbewerbshüter werfen den Herstellern gezielte Drosselung der Leistungsfähigkeit von Geräten vor.

REUTERS

Italiens Wettbewerbshüter haben die Handy-Hersteller Apple und Samsung mit Millionenstrafen wegen "geplanten Verschleißes" ihrer Smartphones belegt.

Apple
Apple 204,40

Wegen gezielter Drosselung der Leistungsfähigkeit älterer Geräte muss Apple zehn Millionen Euro Strafe zahlen, Samsung wurde zur Zahlung von fünf Millionen Euro verurteilt, wie die Kartellbehörde in Rom mitteilte. Weltweit hatten sich Nutzer zuvor über die nachlassende Leistung älterer Smartphones beklagt.

Ermittlungen hatten laut der Behörde ergeben, dass sich Apple und Samsung "unlauterer Geschäftspraktiken" schuldig gemacht hätten.

Samsung Electronics
Samsung Electronics 69.500,00

Updates von Betriebssystemen verursachten demnach "schwerwiegende Fehlfunktionen" und "reduzierten die Leistung deutlich". So seien die Kunden gedrängt worden, schneller neue Geräte zu kaufen.

Auch in Frankreich laufen deshalb Ermittlungen, in den USA sieht sich Apple mit einer Sammelklage konfrontiert. Die Strafe für Apple fiel doppelt so hoch aus, weil das Unternehmen seine Kunden auch nicht ausreichend über die Leistungsfähigkeit der Smartphone-Akkus und mögliche Maßnahmen für eine längere Lebensdauer aufgeklärt habe, erklärte die italienische Kartellbehörde.

15:05 Uhr

Deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien nehmen zu

Der Wert der genehmigten Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien ist im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum deutlich angestiegen.

Wie aus einem Zwischenbericht des Wirtschaftsministeriums über Rüstungsexporte der Regierung hervorgeht, erhöhte er sich auf 161,88 Millionen Euro nach 99,04 Millionen im ersten Halbjahr 2017.

Rheinmetall
Rheinmetall 1.744,50

Das Land, für das Deutschland inzwischen einen Rüstunsgexportstopp wegen des Falls Khashoggi ausgesprochen hat, rückte damit auf Platz drei von Platz acht vor. Laut dem Bericht ergingen im Berichtszeitraum fünf Genehmigungen für die Ausfuhr von Patrouillenbooten und Teilen für solche.

Regierungssprecher Steffen Seibert betonte bei einer Pressekonferenz, über die Frage, ob der Rüstungsexportstopp für Saudi-Arabien auch bereits genehmigte Geschäfte betreffe, werde "innerhalb der Bundesregierung jetzt intensiv" gesprochen

14:12 Uhr

Techwerte rauschen abwärts

Ein verhaltener Ausblick und schwache Umsatzzahlen des US-Chipherstellers Texas Instruments drücken einige der europäischen Technologiewerte ins Minus. Der gestern begonnene Ausverkauf setzt sich fort: Der europäische Branchenindex fällt auf ein 14-Monats-Tief, für den TecDax geht es dagegen nur leicht um 0,1 Prozent abwärts.

AMS
AMS 10,40

Texas Instruments, dessen Halbleiter von der Autoindustrie bis zur Verbraucherelektronik eingesetzt werden, hatte im dritten Quartal Erlöse von 4,26 Milliarden Dollar erzielt und damit weniger als vom Markt erwartet.

Die Nachfrage habe sich über alle Märkte hinweg abgeschwächt, sagt Firmenchef Rich Templeton. Die Aktien fielen daraufhin im vorbörslichen US-Geschäft um 7 Prozent auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. "Ein erneuter Schlag für das Halbleitersegment", meint ein Börsianer. "Der Trend im Sektor bleibt negativ mit Bewertungen, die ihre Höchststände erreicht haben."

Im Sog von Texas Instruments fallen die Titel des Apple-Zulieferers AMS zeitweise um fast 15 Prozent. Die Aktien von Infineon sind mit einem Minus von gut 4 Prozent Schlusslicht im Dax. Dialog Semiconductor büßen 2,1 Prozent ein, für STMicro geht es trotz eines Umsatz- und Ergebnisplus im dritten Quartal bis zu 10 Prozent bergab.

12:56 Uhr

Bic-Aktien gehen durch die Decke

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REUTERS

Ein überraschend großes Umsatzplus katapultiert die Bic-Aktien auf ein Fünf-Monats-Hoch. Die Papiere des französischen Herstellers von Feuerzeugen, Kugelschreibern und Rasierklingen steigen um bis zu 12 Prozent und steuern damit auf den größten Tagesgewinn seit rund neun Jahren zu.

BIC
BIC 53,30

Die Erlöse waren im dritten Quartal um 5,2 Prozent auf 477,5 Millionen Euro gestiegen. Analysten hatten im Schnitt mit 474,4 Millionen Euro gerechnet. Auf dieser Basis bekräftigte das Unternehmen sein Gesamtjahresziel eines ein- bis dreiprozentigen Umsatzanstiegs und einer operativen Gewinnmarge von 17 bis 18 Prozent.

12:34 Uhr

Daimler gründet Luxus-Fahrdienst in China

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REUTERS

Daimler und sein Großaktionär Geely streben eine erste Zusammenarbeit an. In der Heimat des chinesischen Autoherstellers wollen die Unternehmen mit einem Luxus-Fahrtenvermittler in mehreren Städten den Platzhirsch Didi Chuxing angreifen. Dazu soll ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, das jeweils zur Hälfte den beiden Konzernen gehört. Finanzielle Details wurden nicht genannt.

Daimler
Mercedes-Benz 52,92

Geely-Eigentümer Li Shufu war im Februar überraschend mit fast zehn Prozent bei den Schwaben eingestiegen. In der Branche wird seither spekuliert, was Li mit dem milliardenschweren Anteil vorhat. Darunter sind mögliche Kooperationen der schwedischen Geely-Tochter Volvo Cars mit den Stuttgartern, aber auch eine Zusammenarbeit mit dem davon getrennten Lkw-Bauer Volvo, an dem Li ebenfalls beteiligt ist.

Für den gemeinsamen Fahrtenvermittler sollen zunächst die Mercedes-Modelle S-Klasse, E-Klasse und der Transporter der V-Klasse genutzt werden. Auch Luxuskarossen der Marke Maybach sollen dazugehören. Allerdings sei der Fahrdienst nicht auf Daimler-Fahrzeuge beschränkt, es könnten etwa später auch Elektroautos von Geely dazukommen. Die chinesischen Behörden müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Dieses soll im kommenden Jahr starten.

11:48 Uhr

Porsche zu Millionen-Strafe verurteilt

In der juristischen Aufarbeitung des VW-Dieselskandals am Landgericht Stuttgart hat eine Zivilkammer die VW-Dachgesellschaft Porsche SE zu Schadenersatz in Millionenhöhe verurteilt. Die Holding habe gegen Publizitätspflichten verstoßen, teilte der zuständige Richter mit. Der frühere VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn habe seine Pflichten mindestens grob fahrlässig verletzt. 

Die Kläger werfen Porsche SE vor, sie zu spät über den Dieselskandal und dessen finanzielle Folgen für VW informiert zu haben. Die Porsche SE weist - ebenso wie VW selbst - die Vorwürfe zurück. Die Entscheidungen sind noch nicht rechtskräftig. Porsche SE hält die Mehrheit der Anteile an Europas größtem Autobauer.

11:11 Uhr

Euro fällt deutlich

Die Furcht vor einem schwächelnden Wachstum in der Euro-Zone drückt den Euro auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Die Gemeinschaftswährung verliert bis zu 0,5 Prozent auf 1,1416 Dollar.

Der Hintergrund: Einkaufsmanager schätzen die Lage der Wirtschaft der Eurozone für den Oktober so schwach ein wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 1,4 Punkte auf 52,7 Zähler. In Deutschland fiel das Wachstum so gering aus wie seit fast dreieinhalb Jahren nicht mehr.

Für den Index werden Manager, die für ihre Unternehmen im Einkauf tätig sind, zur aktuellen Geschäftslage ihrer Betriebe befragt. Dabei werden wichtige Kenngrößen wie Auftragslage, Produktion, Exportaufträge, Beschäftigung und Einkaufspreise erhoben. Über der Schwelle von 50 Zählern wird Wachstum signalisiert.

Als Hauptgrund für die Abkühlung werden geringere Exporte genannt. Handelskonflikte, drohende Zölle, die Brexit-Unsicherheit und die geopolitische Lage dämpften die Geschäftsaussichten.  

"Es gibt derzeit gute Gründe, um vorsichtig zu sein", sagt Währungsstratege Simon Derrick von BNY Mellon. Auch der Streit um den italienischen Haushaltsstreit und die Notenbank-Kritik von US-Präsident Donald Trump habe Spuren hinterlassen.

 

10:36 Uhr

Trump zielt auf eigenen Notenbank-Chef

Will niedrige Zinsen: Donald Trump.

Will niedrige Zinsen: Donald Trump.

AP

Er kann es nicht lassen: US-Präsident Donald Trump hat erneut die US-Notenbank attackiert – und dabei vor allem Fed-Chef Jerome Powell kritisiert. Grund dafür ist, dass die Notenbank die Leitzinsen angehoben hat und diesen Kurs im kommenden Jahr fortsetzen will. "Jedes Mal, wenn wir etwas Großartiges machen, hebt er die Zinsen an", sagte Trump dem "Wall Street Journal". Es sehe fast so aus, als mache es Powell glücklich, die Leitzinsen anzuheben.

Trump hatte vor wenigen Tagen den Ton gegen die Notenbank bereits verschärft und gesagt, sie sei verrückt geworden. Sie mache einen Fehler, da sie die Zinsen so stark erhöhe. Der US-Präsident befürchtet, dass sich das Wirtschaftswachstum dadurch verlangsamt.

Die Fed setzt bereits seit Ende 2015 ihre Zinsen in kleinen Schritten nach oben, auf nunmehr 2,0 bis 2,25 Prozent. Das ist im historischen Vergleich ein eher langsames Straffungstempo und gilt als wesentlicher  Schritt hin zur Normalisierung der ultra-lockeren Geldpolitik, mit der Notenbanken auf die Finanz- und Wirtschaftskrise reagiert hatten.

Gefragt danach, ob er es bedauere, Powell als Fed-Chef berufen zu haben, sagte Trump, es sei zu früh, das zu bewerten - aber vielleicht sei es so. Es ist nicht das erste Mal, dass Trump die Fed angreift - obwohl er vor seiner Präsidentenzeit die Fed nicht für zu hohe, sondern für zu niedrige Zinsen kritisiert hatte.

Auf die Frage, warum er glaube, Powell erhöhe die Zinsen, sagte Trump nach einer kurzen Pause: "Er sollte eigentlich ein Niedrigzinstyp sein. Es hat sich gezeigt, dass er es nicht ist."

Mit seinen Angriffen brach Trump ein Tabu, wonach sich Präsidenten nicht in das Geschäft der unabhängigen Notenbank einmischen.

10:10 Uhr

Chinesen enttäuschen bei Premiere in Frankfurt

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Wang qiming - Imaginechina

Die Aktien des chinesischen Hausgeräte-Herstellers Haier legen bei ihrem Debüt in Frankfurt nur geringfügig zu. Der erste Kurs der sogenannten D-Aktien wurde mit 1,06 Euro festgestellt, knapp über dem Ausgabepreis von 1,05 Euro.

Haier ist mit seinen Waschmaschinen und Kühlschränken seit Jahren Weltmarktführer bei sogenannter "weißer Ware". Es ist das erste Unternehmen, das drei Jahre nach der Gründung der deutsch-chinesischen Börsenplattform Ceinex in Frankfurt ein Zweitlisting hat. Bei seinem Börsengang in Frankfurt hatte Haier seine Aktien nur nahe dem unteren Ende der Preisspanne losbekommen. Der Ausgabepreis von 1,05 Euro entsprach einem Abschlag gegenüber dem Kurs an der Börse Shanghai von fast 40 Prozent.

Mit dem Börsengang in Frankfurt hat der Hausgeräte-Hersteller immerhin 320 Millionen Euro eingesammelt. Das Unternehmen will mit der Ausgabe der neuen Papiere den Investorenkreis vergrößern und seine Bekanntheit in Europa steigern. Ausländische Anleger haben wegen der chinesischen Rechtslage meist keinen Zugang zu den an der Börse in Shanghai notierten A-Aktien.

09:29 Uhr

Deutsche-Bank-Aktie unter Druck

Nach fünf Verlusttagen in Folge geht es am Frankfurter Aktienmarkt wieder nach oben. Zumindest ein wenig. Der Dax legt zur Eröffnung 0,3 Prozent auf 11.311 Punkte zu, der MDax 0,6 Prozent auf 23.569 Zähler. Für den TecDax geht es 0,7 Prozent auf 2573 Punkte aufwärts. Die Erholung stehe auf wackligen Beinen, sagen Börsianer. Politische Risiken wie der Streit um den italienischen Haushalt würden die Stimmung trüben.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 29,87

Bei den Unternehmen steht die Deutsche Bank im Rampenlicht. Das Institut verdiente im Sommer zwar weniger, stellte aber den ersten Gesamtjahresgewinn seit 2014 in Aussicht. "Die Kosten gehen zurück, die Einnahmen aber auch", sagt ein Aktienhändler. "Die Zahlen sind immer noch kein Grund für ein längerfristiges Engagement." Die Aktien der Deutschen Bank verlieren 2 Prozent.

Die Titel der DWS steigen dagegen um 2,1 Prozent. Zwar hätten Kunden weitere Gelder abgezogen, der Vorsteuergewinn sei aber höher ausgefallen als gedacht, meint Analyst Neil Smith vom Bankhaus Lampe. Außerdem rechne er weiter damit, dass die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank eine aktive Rolle bei der Konsolidierung der Branche spielen werde.

 

08:30 Uhr

Euro startet kaum verändert

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro bewegt sich im frühen Handel kaum von der Stelle. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1470 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Starke Impulse gab es zunächst nicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1478 Dollar festgesetzt.

Zur Wochenmitte stehen sowohl in Europa als auch in den USA einige Konjunkturdaten auf dem Programm. Veröffentlicht werden unter anderem die Einkaufsmanagerindizes des Instituts Markit. Aufgrund ihres recht hohen Gleichlaufs mit der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung werden die Indikatoren an den Märkten stark beachtet. Außerdem treten in den USA einige Mitglieder der US-Notenbank Fed mit Redebeiträgen an die Öffentlichkeit.

08:08 Uhr

Dax könnte sich nach Verlusttagen erholen

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picture alliance / dpa

Nach fünf Verlusttagen in Folge wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Am Dienstag hatte er wegen der Furcht der Anleger vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft 2,2 Prozent im Minus bei 11.274,28 Punkten geschlossen.

Politische Risikofaktoren wie der Streit um den italienischen Haushalt, der Brexit oder der Zollkonflikt zwischen den USA und China lasten weiter auf der Stimmung. Für etwas Ablenkung sorgen die anstehenden Firmenbilanzen.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 29,87

Die Deutsche Bank hat zwar im Sommer erwartungsgemäß weniger verdient, hält im Gesamtjahr aber zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Gewinn für möglich. Auch der Airbus-Rivale Boeing öffnet seine Bücher.

Darüber hinaus stehen die Stimmungsbarometer der deutschen und europäischen Einkaufsmanager auf dem Terminplan. Am Abend legt die US-Notenbank Fed ihren Konjunkturbericht vor. Aus dem sogenannten Beige Book erhoffen sich Börsianer Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten Zinserhöhungen.

07:49 Uhr

Ölpreise erholen sich etwas

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 65,67

Am Ölmarkt stabilisieren sich die Preise, nachdem sie am Vortag stark unter Druck geraten waren. Belastet wurden sie von Sorgen über die weitere Konjunkturentwicklung gepaart mit der Ankündigung Saudi-Arabiens, die wegen der US-Sanktionen erwarteten Angebotsausfälle Irans ausgleichen zu wollen. Die europäische Referenzsorte Brent kostet aktuell 76,74 Dollar je Barrel. Am Vortag musste man für das Barrel noch in der Spitze 80,12 Dollar zahlen.

Am Dienstag hatten die Rohölpreise mit deutlichen Verlusten auf Äußerungen des saudischen Ölministers Khalid Al-Falih reagiert. Auf einer großen Investorenkonferenz in Riad machte er deutlich, dass sein Land jeden Angebotsausfall ausgleichen werde, der sich aus US-amerikanischen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran ergebe. Laut Al-Falih hat der Ölriese Saudi-Arabien Spielraum für ein zusätzliche Tagesangebot von bis zu zwei Millionen Barrel.

07:32 Uhr

Asiatische Aktienmärkte sind auf Richtungssuche

Nach den kräftigen Abverkäufen am Vortag zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte zur Wochenmitte nach einem zunächst richtungslosen Handel mehrheitlich mit Zugewinnen. Etwas Rückenwind kommt von der Wall Street. Dort konnten sich die Kurse im Verlauf deutlicher von den Tagestiefs lösen. Die gesunkenen Ölpreise belasten Aktien aus der Ölbranche in der gesamten Region.

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.812,51

Die Sorgen über die weitere Konjunkturentwicklung, der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie politische Spannungen drücken einerseits auf die Stimmung. Dem gegenüber stehen die jüngst von Peking signalisierten Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft.

An den Aktienmärkten im chinesischen Kernland steigt der Schanghai-Index nach anfänglichen Abgaben von 0,4 Prozent um 1,5 Prozent. Gestützt wird der Index von Finanzaktien. Ölwerte verzeichnen hingegen aufgrund des deutlich gefallen Ölpreises Abgaben, auch an anderen Plätzen der Region. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Hongkong. Nach einer Berg- und Talfahrt mit zunächst einem Plus von 0,5 Prozent, drehte der Index knapp ins Minus, nur um aktuell wieder um 0,9 Prozent zu steigen.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,16

In Tokio gewinnt der Nikkei-Index 0,6 Prozent. Gestützt wird er vom schwächeren Yen, zumindest gegenüber dessen Vortageshoch. Der Dollar kostet aktuell 112,58 Yen. Am Vortag notierte der Yen am tiefsten Punkt noch bei knapp über 112 Yen. Elektronik- und Kosmetikwerte legen laut Händlern deutlich zu.

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