Mittwoch, 03. Mai 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:40 Uhr

DAX-Anleger gehen ins Risiko

Der deutsche Aktienmarkt hat nach dem deutlichen Rücksetzer am Dienstag zur Wochenmitte mit Gewinnen geschlossen. Der DAX verabschiedet sich mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent und einem Stand von 15.815 Zählern in den Feierabend. An der Wall Street ist im bisherigen Geschäft mehr Zurückhaltung zu spüren. Der Grund: die am Abend anstehende Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve.

"Geplänkel. Durchatmen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer und verweist auf die um 20.00 Uhr anstehende US-Zinserhöhung. "25 Basispunkte werden vom Markt erwartet", erläutert er. "Hinweise auf eine Zinspause? Schwierig. Aber so oder so: Morgen werden die Anleger dann schauen, was die EZB macht. Für Spannung ist also gesorgt", sagt Meyer. "Vielleicht ja die Ruhe vor einem großen Sturm - wenn er denn überhaupt stattfindet."

DAX
DAX 16.051,23

Bei den Einzelwerten machen meist Quartalszahlen die Kurse. Besser als erwartet sind die Zahlen der Deutschen Post ausgefallen, die Aktie legt um gut ein Prozent zu. Das bereinigte operative Ergebnis ist laut Citigroup auf Ebene des Gesamtunternehmens über der Konsenserwartung ausgefallen. Die Analysten sehen bei den Marktschätzungen Potenzial nach oben.

Nahezu unverändert geht es dagegen für die Aktie der Porsche AG aus dem Handel, nachdem die Titel lange Zeit im Minus notiert haben. Der Umsatz sei höher als erwartet, die Marge habe die Erwartungen aber nicht ganz erreicht, meint ein Händler. Die Aktie sei gemessen an den anderen Autoherstellern im DAX hoch bewertet, gemessen an Ferrari dagegen niedrig, ergänzt er.

Die Aktien des ehemalige DAX-Mitglieds Lufthansa fallen knapp zwei Prozent nach enttäuschenden Geschäftszahlen. Der Umsatz liege im ersten Quartal 7 Prozent unter der Erwartung, und dies habe auch das operative Ergebnis gedrückt. "Angesichts angeblich steigender Ticketpreise ist das enttäuschend", so ein Börsianer. Positiv steche der freie Cashflow heraus, der aber vermutlich von unerwartet niedrigen Investitionen profitiert habe.

Porsche AG
Porsche AG 117,70
Deutsche Post
Deutsche Post 42,88

17:32 Uhr

Umbau kostet Ford Milliarden

Der US-Autobauer Ford rechnet im laufenden Jahr mit Restrukturierungskosten von 1,5 bis zwei Milliarden Dollar. Das Geld werde vor allem für Abfindungen und Einigungen mit Zulieferern benötigt, teilt das Unternehmen mit. Ford steckt derzeit in einem Konzernumbau, der unter anderem Entlassungen und den Abschied von unprofitablen Standorten beinhaltet. Weitere Maßnahmen könnten folgen, wenn sich das als nötig herausstelle, heißt es.

Jüngst hatte Ford angekündigt, jeden neunten Job in Europa zu streichen und sich auf die Entwicklung in den USA zu konzentrieren. Zuletzt hatte Ford dank nachlassender Lieferengpässe seinen Umsatz gesteigert. Das Unternehmen profitierte auf dem Heimatmarkt vom Verkauf hochprofitabler Pickups. Baustelle ist aber das Europa-Geschäft.

17:21 Uhr

Salzgitter-Chef für Industriestrompreis

Der Chef des zweitgrößten deutschen Stahlkonzerns Salzgitter, Gunnar Groebler, hat sich für die Einführung eines subventionierten Strompreises für die Industrie ausgesprochen. "Wir werden insbesondere in der Transformation aus meiner Sicht über ein solches Instrument sprechen müssen", sagt der Manager. Die Industrie benötige bei dem Umbau der Produktion auf der Energieseite Stabilität. Die Unternehmen bräuchten auch das Geld, um die Transformation zu bezahlen. Ein solches Instrument sei in einer Übergangszeit, nicht als Dauersubvention, durchaus überlegenswert.

Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen will in Kürze ein Konzept für einen ermäßigten Strompreis für die Industrie vorlegen.

Salzgitter
Salzgitter 31,88

17:15 Uhr

Prognosesenkung schickt Estee Lauder auf Talfahrt

Eine Prognosesenkung schickt die Aktie von Estee Lauder vorbörslich auf Talfahrt. Die Papiere der US-Kosmetikfirma verlieren teilweise knapp zehn Prozent. Das Unternehmen erwartet für 2023 einen Umsatzrückgang zwischen zehn und zwölf Prozent im Vergleich zu seiner früheren Prognose für einen Rückgang zwischen fünf und sieben Prozent. Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie dürfte sich halbieren. Zuvor war der Konzern von einem Rückgang um 27 bis 29 Prozent ausgegangen. Grund für die trüberen Aussichten sei eine unerwartet langsame Erholung des Reiseeinzelhandels in Asien trotz der Lockerung der Corona-Beschränkungen.

17:06 Uhr

Short-Seller-Attacke radiert Icahn-Milliarden aus

Die Talfahrt von Icahn Enterprises geht einen Tag nach der Attacke des Leerverkäufers Hindenburg Research rasant weiter. Die Papiere des Firmenkonglomerates des Finanzinvestors Carl Icahn stürzen in der Spitze um weitere 21 Prozent ab auf 31,78 Dollar - den tiefsten Stand seit September 2010. Am Dienstag hatten die Papiere 20 Prozent verloren, als Hindenburg eine Short-Position auf Icahn Enterprises offenlegte und angebliche Missstände bei der Gruppe anprangerte. Durch die Börsenturbulenzen hat Milliardär Icahn einen Vermögensverlust in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar erlitten - laut Forbes besitzt er nun noch ein Nettovermögen in Höhe von 10,8 Milliarden Dollar.

16:36 Uhr

Vertrauen in die Fed bleibt hoch

"Das Vertrauen in die Geldpolitik der Fed ist hoch", so ein Marktteilnehmer. Sonst wären die Renditen der Langläufer nicht so niedrig und der Realzins hier nicht so negativ, sagt er. Sollte sich an den niedrigen Renditen nichts ändern, dürfte der Aktienmarkt zumindest partiell gestützt werden, sagt er. Der DAX steigt um 0,7 Prozent auf 15.832 Punkte. Widerstand herrscht an der 16.000er Marke, erste Unterstützung wird bei 15.700 Punkten erwartet.

16:23 Uhr

Lufthansa erwartet längere Flugangebots-Engpässe

Der Flugverkehr wird nach Einschätzung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr nach der Corona-Pandemie noch länger von der Angebotsseite her beschränkt bleiben. "Diese Industrie hat kein Nachfrageproblem, sondern ein Angebotsproblem", sagt er. Das sei eine einzigartige Situation, die er während seiner 30-jährigen Laufbahn noch nicht erlebt habe und die noch länger anhalten werde. Es gebe zu wenig Flugzeuge, da Triebwerkshersteller nicht liefern könnten oder Ersatzteile fehlten. Flughafenkapazitäten seien weiter begrenzt wegen des Personalmangels.

Lufthansa
Lufthansa 9,30

16:12 Uhr

US-Anleger warten auf Zinsentscheid

In Erwartung der Zinsentscheidung der US-Notenbank haben sich die Anleger an der Wall Street nicht aus dem Fenster gelehnt. Der Dow-Jones-Index tritt bei 33.670 Punkten auf der Stelle. Der S&P-500 steht 0,2 Prozent höher bei 4128 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notiert 0,4 Prozent im Plus auf 12.123 Punkten.

Während an den Finanzmärkten allgemein erwartet wird, dass die Fed eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte vornimmt, werden sich die Anleger auf die ausblickenden Kommentare konzentrieren. "Die Fed möchte möglicherweise so wenig Leitlinien wie möglich setzen und die Tür für eine Zinspause oder sogar eine weitere Erhöhung offen halten", sagten die Analysten der Saxo Bank. Die Entscheidung wird nach Handelsende in Europa (20 Uhr MESZ) erwartet.

15:57 Uhr

Porsche-Marge drückt

Der Umsatz sei höher als erwartet, die Marge habe die Erwartungen aber nicht ganz erreicht, so ein Marktteilnehmer zu den Erstquartalszahlen der Porsche AG. Die Aktie sei gemessen an den anderen Autoherstellern im DAX hoch bewertet, gemessen an Ferrari dagegen niedrig, sagt er. Der Kurs gibt knapp ein halbes Prozent nach.

Porsche AG
Porsche AG 117,70

15:40 Uhr

Luxus-SUV pusht Aston Martin

Der britische Sportwagenbauer Aston Martin profitiert von höheren Preisen und der Nachfrage nach seinem neuen Luxus-SUV. Im ersten Quartal verringerte sich der Vorsteuerverlust auf 74,2 Millionen Pfund, wie die durch die James-Bond-Filme bekannte Kultmarke mitteilt. Ein Jahr zuvor hatte der Vorsteuerverlust noch 111,6 Millionen Pfund betragen. Dank der starken Nachfrage nach dem Geländewagen DBX707 und dem Sportwagen V12 Vantage legte der Umsatz um 27 Prozent auf 296 Millionen Pfund zu. "Seit Beginn des Jahres verzeichnen wir eine anhaltend starke Nachfrage nach unserer gesamten Produktpalette, wobei unsere aktuelle Sportwagenreihe für das Jahr im Wesentlichen ausverkauft ist", sagte Vorstandschef Lawrence Stroll. Das Unternehmen bestätigte zudem seine Prognose für das Gesamtjahr, die neben einer verbesserten Profitabilität auch einen positiven Free Cash Flow in der zweiten Jahreshälfte vorsieht.

15:03 Uhr

Finanzinvestor greift nach Airline

Apollo will Insidern zufolge die Mehrheit bei der skandinavischen Fluggesellschaft SAS übernehmen. Der Finanzinvestor plane einen Antrag dafür bei den zuständigen schwedischen und dänischen Behörden, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der Deal sei Teil des Rettungspakets für die kriselnde Airline.

Allerdings verbieten EU-Regeln den Verkauf der Mehrheit einer europäischen Fluggesellschaft an einen Eigner außerhalb der Staatengemeinschaft. Da Apollo aber einen Großteil seines Geldes von europäischen Anlegern erhalte, hoffe die US-Beteiligungsfirma dennoch, grünes Licht zu erhalten, fügte der Insider hinzu. Die Aktien der Fluggesellschaft stiegen in Stockholm zeitweise um knapp ein Viertel auf 0,35 Kronen.

Die durch die wachsende Billig-Konkurrenz unter Druck geratene Airline war durch die Flug-Ausfälle während der Corona-Pandemie 2020 in eine tiefe Krise geschlittert und musste mit Staatsgeld gerettet werden. Dänemark und Schweden sind mit insgesamt etwa 40 Prozent an der Firma beteiligt. Im Sommer 2022 meldete SAS wegen der Belastungen durch einen Pilotenstreik in den USA Insolvenz an. Für die Sanierung sicherte sich das Unternehmen eine 700 Millionen Dollar schwere Finanzspritze von Apollo, auf die sie wegen einer Erholung des Geschäfts teilweise verzichtete. Einen operativen Gewinn erwartet die Airline aber erst 2024.

14:51 Uhr

So wirken die ADP-Arbeitsmarktdaten

Überraschend gut halten sich Europas Aktienmärkte trotz des stärkeren ADP-Arbeitsmarktberichtes. "Die Korrelation zu den monatlichen US-Arbeitsmarktdaten ist nicht mehr so hoch", sagt ein Händler mit Blick auf die Daten am Freitag. Ansonsten hätte der ADP Zinssorgen wecken können, da er immerhin mit 296.000 neuen Stellen im April mehr als doppelt so stark wie erwartet ausfiel. Aus Inflationssicht beruhige vor allem, dass die Lohnanstiege nicht mehr so hoch ausfielen wie zuvor. Der DAX notiert 0,7 Prozent höher, auch der Bund-Futures erholt sich von ersten Verlusten nach der Veröffentlichung.

DAX
DAX 16.051,23

14:36 Uhr

Düstere Prognose belastet Intel-Rivalen

Eine Prognose unter den Erwartungen von Experten belastet die Aktien des US-Chipherstellers AMD. Die Titel verlieren 5,7 Prozent im vorbörslichen Handel an der Wall Street. Anteilsscheine des Rivalen Intel klettern dagegen um knapp 3 Prozent. AMD erwartet für das laufende Quartal einen Umsatz von rund 5,3 Milliarden Dollar im Vergleich zur durchschnittlichen Analystenprognose für 5,5 Milliarden Dollar. Grund sei sein schwächelndes PC-Geschäft, teilte das kalifornische Unternehmen mit. Intel prognostizierte dagegen vergangene Woche eine Erholung bei seinem PC-Geschäft ab der zweiten Jahreshälfte.

AMD
AMD 109,72

14:17 Uhr

Ferndiagnose: Teamviewer-Kurs stürzt ab

Im MDAX verlieren Teamviewer rund 9 Prozent. "Überwiegend sind die Zahlen zwar solide, die Billings liegen aber unter den Erwartungen", so ein Marktteilnehmer zu den abgerechneten Umsätzen des IT-Dienstleisters.

Teamviewer
Teamviewer 14,60

14:01 Uhr

Höhere Zinsen spielen Lloyds in die Karten

Beflügelt von den Zinserhöhungen hat die führende britische Großbank Lloyds im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen. Der Vorsteuergewinn stieg auf 2,3 Milliarden Pfund nach 1,5 Milliarden im Vorjahr, wie Lloyds mitteilt. Analysten hatten mit 1,95 Milliarden Pfund gerechnet. Für faule Kredite legte das Geldhaus 243 Millionen Pfund zurück nach 177 Millionen vor Jahresfrist. Großbritanniens Haushalte und Unternehmen kämpfen mit der höchsten Inflationsrate in Westeuropa, was das Risiko erhöht, dass einige Kreditnehmer mit knappen Kassen in Verzug geraten. Lloyds ist die letzte der britischen "Big Four"-Banken - HSBC, NatWest und Barclays - die von steigenden Leitzinsen unterstützte Gewinnsprünge gemeldet haben.

Lloyds Group
Lloyds Group ,53

13:42 Uhr

Alzheimer-Forschung - Eli Lilly gelingt seltener Durchbruch

Dem US-Pharmakonzern Eli Lilly ist ein seltener Durchbruch in der Alzheimer-Forschung gelungen. Der Antikörper Donanemab verringerte in einer mit Spannung verfolgten klinischen Studie laut den am Mittwoch vorgelegten Ergebnissen den kognitiven Verfall bei Alzheimer-Patienten um 35 Prozent. Nach der Zulassung des Alzheimermittels Leqembi der Unternehmen Biogen und Eisai in den USA zu Jahresbeginn wecken die Daten Hoffnungen auf eine zweite Behandlung gegen die Krankheit. Das Medikament von Eli Lilly erreichte in der Untersuchung alle Studienziele, wie der Konzern mitteilte. Bis Ende Juni will er nun die Zulassung in den USA beantragen und darauf in weiteren Ländern.

Biogen Idec
Biogen Idec 280,40
Eli Lilly
Eli Lilly 414,20

13:24 Uhr

Signify auf Siebenmonatstief

Ein operatives Ergebnis unter Analystenerwartungen setzt der Signify-Aktie stark zu. Die Anteilsscheine des weltgrößten Leuchten-Anbieters, der früher Philips Lighting hieß, fielen in Amsterdam um 7,6 Prozent auf 27,24 Euro. Damit erreichten sie den tiefsten Stand seit fast sieben Monaten. Das niederländische Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal ein operatives Ergebnis (Ebita) von 83 Millionen Euro im Vergleich zur durchschnittlichen Analystenprognose für 130 Millionen Euro. Grund sei unter anderem ein Rückgang der Nachfrage in China.

13:08 Uhr

VW-Rivale Stellantis schlägt Erwartungen

Die Opel-Mutter Stellantis hat im ersten Quartal vom nachlassenden Halbleitermangel und gestiegenen Preisen profitiert. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 47,2 Milliarden Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen von 45,5 Milliarden, wie der Konzern mitteilt. Der Absatz stieg um sieben Prozent auf 1,48 Millionen Fahrzeuge.

Stellantis
Stellantis 14,83

12:51 Uhr

Wall Street auf Stabilisierungskurs

Nach der Talfahrt des Vortages lässt der Aktienterminmarkt einen gut behaupteten Handelsbeginn am US-Kassamarkt vermuten. Händler sprechen von einer Stabilisierung bzw. kraftlosen Mini-Erholung und verweisen auf die im späten Geschäft anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank. Mit aktuell 87-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird von der US-Notenbank eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf den Bereich 5,00 bis 5,25 Prozent erwartet, am Vortag hatte dieser Wert zum Teil deutlich über der 90-Prozentmarke gelegen. Die entscheidendere Frage sei ohnehin, wie es mit dem Zinspfad anschließend weitergehe, heißt es. Viele Marktteilnehmer setzten auf eine Zinserhöhungspause oder spekulierten sogar bereits auf Zinssenkungen für den späteren Jahresverlauf. Denn die Rezessionssorgen wüchsen.

Zuletzt war die Zahl der offenen Stellen in den USA hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Angesichts des angespannten Arbeitsmarktes dürfte diese Entwicklung für die Fed zwar in die richtige Richtung zeigen, für die Konjunkturentwicklung sind dies aber Warnsignale. Denn die Entscheidung der Fed fällt in eine Zeit, in der Anleger durch die wieder aufkeimende Angst im Bankensektor, die Sorge um die Schuldenobergrenze in den USA und Anzeichen für Risse im bisher starken US-Arbeitsmarkt verunsichert werden. "Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank wird die Vorsicht in den Vordergrund rücken, da Anleger darüber nachdenken, wie es mit der US-Wirtschaft weitergeht. Die Befürchtungen, dass in den regionalen Banken ein Strudel von Problemen lauert und es zu einem weiteren Zusammenbruch kommen könnte, wenn die Zinssätze wieder angehoben werden, haben sich erneut verstärkt", warnt Chefmarktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown.

12:36 Uhr

Gute Nachricht für die Fed

Die Ergebnisse des jüngsten Job Openings and Labor Turnover Survey (Jolts) des US-Arbeitsministeriums beinhalten nach Aussage von Analysten der Deutschen Bank aus Sicht der US-Notenbank gute Nachrichten, weil sie auf eine Entspannung am Arbeitsmarkt hindeuten. "Die Zahl der offenen Stellen sank auf 9,59 Millionen gegenüber 9,74 Millionen erwarteten, was den niedrigsten Stand seit April 2021 darstellt", schreiben sie. Das wiederum bedeute, dass auf jeden Arbeitslosen 1,64 offene Stellen entfielen, ebenfalls der niedrigste Stand seit Oktober 2021.

"Und nicht nur bei den offenen Stellen gab es Anzeichen für einen Rückgang, auch die private Kündigungsrate, die stark mit dem Lohnwachstum korreliert, sank um ein Zehntel auf 2,7 Prozent, den niedrigsten Stand seit Februar 2021", merken die Analysten an. Da der Jolts-Bericht einige ziemlich "dovishe" Implikationen habe, seien die Renditen von Staatsanleihen nach der Veröffentlichung noch weiter zurückgegangen.

12:20 Uhr

Deutsche-Bank-Konkurrentin nach Gewinnplus zuversichtlicher

Die italienische Großbank Unicredit hat wie ihre europäischen Wettbewerber von steigenden Zinsen profitiert und im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Das stimmte den Vorstand zuversichtlicher, der 2023 nun einen Gewinn von 6,5 Milliarden Euro erwartet nach zuletzt mehr als 5,2 Milliarden, wie das Geldhaus mitteilt. Im ersten Quartal erreichte das Nettoergebnis 2,06 Milliarden Euro, während Analysten nur mit 1,3 Milliarden gerechnet hatten. Der Nettozinsertrag stieg um knapp 44 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.

Unicredit
Unicredit 18,74

12:03 Uhr

Europas Bankenprimus glänzt beim Gewinn

Die französische Großbank BNP Paribas hat zum Jahresauftakt dank höherer Zinserträge und eines Verkaufserlöses den Gewinn mehr als verdoppelt. Das Nettoergebnis schnellte im ersten Quartal auf 4,44 Milliarden Euro nach 1,84 Milliaren vor Jahresfrist, wie das führende europäische Geldhaus mitteilt. Der Verkauf der US-Tochter, der im Februar abgeschlossen wurde, bescherte BNP Kapitalgewinne in Höhe von 2,95 Milliarden Euro. Die Liquiditätsquote der Gruppe stieg in den ersten drei Monaten um zehn Prozentpunkte auf 139 Prozent, während die Rückstellungen für faule Kredite mit 642 Millionen Euro niedriger ausfielen als erwartet.

BNP Paribas
BNP Paribas 56,56

11:43 Uhr

"Von Boom meilenweit nichts zu sehen"

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat ihre Prognose für das Exportwachstum in diesem Jahr mehr als halbiert. Die deutschen Ausfuhren dürften inflationsbereinigt (real) lediglich um ein Prozent zulegen, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Bislang war ein Plus von 2,5 Prozent erwartet worden. Grundlage für die gesenkte Prognose ist eine Umfrage unter 5100 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs).

Die im Ausland aktiven deutschen Unternehmen rechnen demnach auch nach drei Krisenjahren nicht mit einem starken Aufschwung der Weltwirtschaft. 28 Prozent gehen an ihren jeweiligen internationalen Standorten in den kommenden zwölf Monaten von einer besseren Konjunkturentwicklung aus, 27 Prozent dagegen von einem negativen Trend. Damit erhöhte sich zwar der Anteil der Optimisten im Vergleich zum Herbst 2022 um elf Prozentpunkte, während sich der Anteil der Pessimisten um 20 Prozentpunkte verringerte. "Die Erwartungen bleiben aber insgesamt sehr verhalten", erklärt Treier. "Von einem echten Boom ist meilenweit nichts zu sehen." Statt eines kraftvollen Aufschwungs, der nach drei weltweiten Krisenjahren eigentlich zu erwarten gewesen wäre, wehe nur ein "laues konjunkturelles Lüftchen."

11:07 Uhr

Teamviewer hakt Krise ab

Dank zusätzlicher Geschäfte mit Bestandskunden ist Teamviewer zum Jahresbeginn erneut gewachsen. Vor allem weil Nutzer zusätzliche Lizenzen erwarben oder auf umfangreichere und höherpreisige Angebote umstiegen, kletterte der Umsatz um 13 Prozent auf 151,3 Millionen Euro, teilt der Spezialist für Fernwartungssoftware mit. Die bereinigte operative Umsatzrendite habe um zwei Prozentpunkte auf 42 Prozent zugelegt.

Besonders das Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen zeige eine starke Wachstumsdynamik, sagt Finanzchef Michael Wilkens: "Zwar ist es noch sehr früh im Jahr, doch wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Jahresprognose erreichen." Teamviewer hatte im Februar für 2023 ein Umsatzplus von zehn bis 14 Prozent auf 620 bis 645 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Wegen steigender Investitionen werde die operative Gewinnmarge dagegen wohl auf 40 von 41 Prozent zurückgehen.

Teamviewer
Teamviewer 14,60

10:54 Uhr

Stahlhändler liefert rote Zahlen

Der Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) ist im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich habe KlöCo einen Fehlbetrag von acht Millionen Euro eingefahren nach einem Gewinn von 172 Millionen Euro vor Jahresfrist, teilt das Unternehmen mit. Ursache seien niedrigere Preise und negative Sondereffekte wie etwa eine neue Struktur der Geschäfte in Frankreich gewesen. Das um wesentliche Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) schmolz auf 69 Millionen Euro zusammen nach 201 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für das zweite Quartal stellte Vorstandschef Guido Kerkhoff ein EBITDA vor Sondereffekten von 60 bis 110 Millionen Euro nach 222 Millionen Euro im Vergleichszeitraum in Aussicht.

Klöckner & Co
Klöckner & Co 8,93

10:36 Uhr

Lufthansa-Kurs stürzt ab

Ein Quartalsumsatz unter den Erwartungen von Analysten und ein größer als vorhergesagter operativer Verlust schicken die Titel von Lufthansa in den Keller. Der Aktienkurs der Fluggesellschaft pendelt aktuell um ein Minus von 4,5 Prozent, nachdem er vorbörslich gestiegen und kurz nach Handelsstart um 6,5 Prozent abgestürzt war.

"Die Zahlen sind uneinheitlich. Wir erwarten bei der Aktie eine hohe Volatilität", sagt ein Händler. Bei einem Umsatzanstieg um 40 Prozent auf sieben Milliarden Euro halbierte sich der operative Verlust im ersten Quartal zwar auf 273 Millionen Euro. Analysten hatten jedoch mit einem Umsatz von 7,6 Milliarden Euro und einem Verlust von 254 Millionen Euro gerechnet.

Lufthansa
Lufthansa 9,30

10:21 Uhr

China treibt Starbucks-Umsatz nach oben

Eine kräftige Erholung des China-Geschäfts hat Starbucks ein überraschend starkes Umsatz-Plus beschert. Die Erlöse auf vergleichbarer Basis für das zweite Geschäftsquartal erhöhten sich um elf Prozent, wie die weltgrößte Kaffeehaus-Kette mit Sitz in Seattle mitteilt. Auch eine stabile Nachfrage in Nordamerika habe zu dem Ergebnis in dem am 2. April zu Ende gegangenen Berichtszeitraum beigetragen. Experten hatten im Schnitt nur mit einem Umsatzplus von gut sieben Prozent gerechnet. Starbucks-Aktien legten nachbörslich zwei Prozent zu.

Starbucks
Starbucks 99,50

10:08 Uhr

ZF und Wolfspeed bauen Chip-Forschungszentrum

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen und der US-Chipkonzern Wolfspeed bauen in der Region Nürnberg ein Forschungszentrum für die neuartige Siliziumkarbid-Technologie. Das geben die beiden Vorstandschefs von ZF und Wolfspeed, Holger Klein und Gregg Lowe, bekannt. Die Einrichtung ergänzt die geplante Chipfabrik, die die beiden Unternehmen in Ensdorf im Saarland für 2,75 Milliarden Euro bauen wollen. "Ziel ist es, die beiden Anlagen zum Eckpfeiler eines neuen europäischen Siliziumkarbid-Technologie-Netzwerks auszubauen", heißt es weiter. Im Laufe der Zeit solle sich das Forschungszentrum zu einem Elektronik- und Halbleiter-Campus entwickeln.

Wolfspeed
Wolfspeed 45,60

 

10:00 Uhr

VW-Konkurrent bekommt Lieferengpässe in den Griff - Umsatzsprung

Ford hat dank nachlassender Lieferengpässe seinen Umsatz im ersten Geschäftsquartal um 20 Prozent gesteigert. Wie der US-Konzern und VW-Rivale mitteilt, beliefen sich die Erlöse in den Monaten Januar bis März auf 41,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einem Anstieg um 12,4 Prozent auf 36 Milliarden Dollar gerechnet. Ford fuhr einen Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar ein nach einem Minus von 3,1 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der nach General Motors zweitgrößte US-Autobauer profitiert auf seinem Heimatmarkt Nordamerika vom Verkauf hochprofitabler Pickups und SUV. Größte Baustelle des Konzerns ist das Europa-Geschäft, wo Ford in den kommenden Jahren fast 4000 Stellen streichen will.

Ford
Ford 12,39

09:26 Uhr

Industrie berichtet von weniger Nachschubsorgen

Die Materialengpässe in der deutschen Industrie sind zuletzt weiter zurückgegangen. Im April berichteten 39,2 Prozent der befragten Unternehmen von Problemen bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten, nach 41,6 Prozent im März, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Zusätzlich sei die Anzahl neuer Aufträge gestiegen, daher seien das insgesamt "gute Nachrichten für die Industrie", erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.

Je nach Branche ist die Lage aber sehr unterschiedlich. So liegt der aktuelle Wert in vier von 18 Branchen unterhalb des jeweiligen langfristigen Mittelwertes. "Eine tiefgreifende Entspannung steht in der Industrie noch aus", erklärte das Institut.

Große Probleme gibt es nach wie vor in der Autobranche, dort berichteten knapp 70 Prozent der Firmen von Materialengpässen. Bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten und optischen und elektronischen Erzeugnissen waren es gar 73,5 Prozent. Einen starken Rückgang von 21,6 auf 5,1 Prozent gab es etwa in der Getränkeindustrie.

09:10 Uhr

Lässt Powell den DAX tanzen?

Erhöht die US-Notenbank die Zinsen zum zehnten Mal in Folge? Das ist das bestimmende Thema zur Wochenmitte am deutschen Aktienmarkt. Der DAX, der im Dienstagsgeschäft kurz über die 16.000er-Marke geschaut und mit 16.012 Punkten ein neues Jahreshoch markiert hatte, danach aber mit 15.727 Zählern und einem Minus von 1,2 Prozent aus dem Handel gegangen war, notiert aktuell bei Kursen um 15.765 Stellen. Das ist ein Plus von 0,2 Prozent.

"Die Anleger blicken zur Fed und zu Jerome Powell", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Gibt es eine Erhöhung von 25 Basispunkten, wie derzeit am Markt erwartet? Und kommen Hinweise auf eine Zinspause? Das treibt die Marktteilnehmer um", erläutert sie. "Daneben geht die Berichtssaison hierzulande weiter. Auch das ist kursbewegend."

DAX
DAX 16.051,23

08:51 Uhr

Ölpreise stabilisieren sich nach Einbruch

Die Ölpreise haben sich nach einem Kursrutsch vom Vortag wenig bewegt und damit vorerst stabilisiert.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 76,14

Am Morgen kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 75,29 US-Dollar. Das sind drei Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Juni fällt ebenfalls geringfügig um zehn Cent auf 71,56 Dollar.

Gestützt werden die Ölpreise durch die Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 3,9 Millionen Barrel verzeichnet hat. Sinkende Ölreserven stützen in der Regel die Ölpreise. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen dürften.

Gestern war der Preis für Rohöl aus der Nordsee stark gefallen, um mehr als drei Dollar je Barrel. Zeitweise hielt sich der Brent-Preis nur knapp über 75 Dollar und damit auf dem tiefsten Niveau seit Ende März. Am Markt wurde unter anderem auf Sorgen vor einer schwächeren konjunkturellen Entwicklung in China verwiesen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt importiert große Mengen an Rohöl und spielt eine wichtige Rolle bei der Preisentwicklung am Ölmarkt. Zuletzt hatte sich die Stimmung in chinesischen Industriebetrieben deutlich eingetrübt.

08:29 Uhr

Umsatz und Gewinn bei Porsche schießen in die Höhe

Der nachlassende Teilemangel und höhere Auslieferungen haben Porsche ungeahnten Schwung verliehen. Umsatz und operatives Ergebnis legten zu Jahresbeginn um je gut ein Viertel zu, wie der Sportwagenbauer mitteilte.

Porsche AG
Porsche AG 117,70

Mit gut gefüllten Kassen blickt die VW-Tochter optimistisch voraus und bekräftigt für das Gesamtjahr die Prognose einer operative Rendite im Bereich von 17 bis 19 Prozent - vorausgesetzt, die wirtschaftlich herausfordernden Bedingungen verschärften sich nicht signifikant. Auch das langfristige Ziel einer Umsatzrendite von mehr als 20 Prozent Marge bestätigte Finanzchef Lutz Meschke. "Die Märkte bleiben global volatil - umso zufriedener sind wir mit unseren Zahlen."

Porsche profitierte im ersten Quartal von deutlich höheren Auslieferungen und anhaltend hohen Preisen für seine Fahrzeuge. Bei einem zum Vorjahreszeitraum um 25,5 Prozent auf gut zehn Milliarden Euro gestiegenen Konzernumsatz kletterte das operative Ergebnis um 25,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. In den ersten drei Monaten lieferte Porsche 80.767 Fahrzeuge an Kunden, 18 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Die Rendite hielt Porsche trotz höherer Kosten bei 18,2 Prozent stabil.

08:05 Uhr

Kampf der Schrecken der Wall Street: Shortseller greift Aktivist an

Shortseller und aktivistische Investoren gehören zu den größten Schreckgespenstern von Konzernlenkern weltweit. Shortseller (Deutsch: Leerverkäufer) wetten auf sinkende Aktienkurse und helfen dabei oft mit der Veröffentlichung negativer Informationen über Unternehmen nach. Aktivistische Investoren kaufen sich Aktienpakete an Unternehmen und versuchen anschließend, den Wert dieser Anteile zu steigern, indem sie Verkäufe wertvoller Unternehmensteile erzwingen, Konzerne aufspalten oder das Management gleich ganz rauswerfen.

An der Wall Street entwickelt sich nun ein besonders spannendes Schauspiel: Einer der gefürchtetsten Shortseller, die Firma Hindenburg Research, greift den wohl bekanntesten Aktivisten, Carl Icahn, an.

Die erste Runde geht dabei klar an Hindenburg: Ein Bericht der Firma, demzufolge Icahns Firmenkonglomerat und sein Fonds stark überbewertet sind, brachte den Aktienkurs von Icahn Enterprises zum Einbruch. Icahns Vermögen sank allein dadurch um mehr als drei Milliarden Dollar. Zudem korrigierte Bloomberg aufgrund der Enthüllungen im Hindenburg-Bericht seine Schätzung von Icahns Vermögen um weitere 7,3 Milliarden Dollar auf nun "nur" noch rund 14,6 Milliarden Dollar.

Die von Hindenburg erhobenen Vorwürfe gipfeln darin, dass Icahns Firma im Grunde eine Art Ponzi-Schema sei, das keinen Gewinn erwirtschafte, sondern Investoren Dividenden mit Geld aus der Substanz des Unternehmens und durch die Auszahlung von Schulden auszahle. Icahn wies die Anschuldigungen empört zurück.

07:51 Uhr

US-Währung schwächelt - Euro steigt über 1,10 Dollar

Der Kurs des Euro steigt vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed und knüpft an die Kursgewinne vom Dienstag an.

Am Morgen steigt die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1030 Dollar, nachdem sie am Vorabend an der Marke von 1,10 Dollar notiert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0965 Dollar festgesetzt.

Die Aussicht auf eine neuerliche Anhebung der Leitzinsen in den USA konnte dem Dollar am Morgen vorerst keinen Auftrieb verleihen, während der Euro im Gegenzug zulegen konnte. Bei der Zinsentscheidung der Fed am Abend wird fest mit der zehnten Erhöhung in Folge gerechnet. Allgemein erwartet der Markt einen Zinsanstieg um 0,25 Prozentpunkte. Allerdings wird auch ein stärkerer Zinsschritt von Experten nicht ausgeschlossen.

Da die erwartete Zinserhöhung an den Finanzmärkten nahezu vollständig eingepreist ist, lautet die spannende Frage, wie es mit der amerikanischen Geldpolitik weitergeht. Das Stimmungsbild im geldpolitischen Ausschuss der Notenbank ist nicht eindeutig, eine Pause bei den Zinserhöhungen scheint aber möglich. Jedoch erweist sich die hohe Inflation in den USA als hartnäckig. Die Fed rechnet laut ihrer jüngsten Prognose aus dem Monat März für dieses Jahr im Durchschnitt mit einer Inflationsrate von 3,3 Prozent. Bei ihrer Geldpolitik peilen die US-Notenbanker eine Zielmarke von zwei Prozent an.

07:42 Uhr

Alle Augen auf die Fed: DAX dürfte mit Gewinnen starten

Vor dem heutigen Zinsentscheid der US-Notenbank wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten.

DAX
DAX 16.051,23

Am Dienstag hatten die Anleger nach dem Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 16.000 Punkten am Dienstag schnell wieder kalte Füße bekommen. Der deutsche Leitindex hatte 1,2 Prozent schwächer auf 15.726,94 Punkten geschlossen. Nach der Rettungsübernahme der First Republic durch den Branchenriesen JP Morgan machten sich Anleger weiter Sorgen um die langfristige Entwicklung im globalen Banksystem.

Die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed steht deswegen noch stärker im Fokus als gewöhnlich. Eine klare Mehrheit der Volkswirte erwartet, dass die Fed um ihren Chef Jerome Powell den Leitzins trotz der Bankenturbulenzen um 0,25 Prozentpunkte anhebt. Wegen der eingetrübten Wachstumsaussichten halten es viele Beobachter für möglich, dass sie danach erstmal eine Pause einlegen wird.

Nur wenige Stunden vor dem Zinsentscheid legt der Personaldienstleister ADP seine Zahlen zum US-Arbeitsmarkt vor. Von Reuters befragte Experten gehen davon aus, dass im Privatsektor 148.000 Stellen geschaffen wurden.

07:24 Uhr

Lufthansa sieht sich mit Millionenverlust auf Kurs

Ein Verlust im ersten Quartal ist für Luftfahrkonzerne nichts Ungewöhnliches. Dass sie dieses saisontypische operative Minus (bereinigtes Ebit) dieses Jahr auf 273 Millionen Euro reduzieren konnte, ist für die Lufthansa ein Erfolg. Im pandemiegeprägten Vorjahreszeitraum lag der Verlust noch doppelt so hoch, wie das im MDax gelistete Unternehmen mitteilte. Geholfen haben der Lufthansa dieses Jahr eine wachsende Nachfrage nach Reisen und höhere Ticketpreis

Der Nettoverlust verringerte sich auch wegen einer Abschreibung nur um ein Fünftel auf 467 Millionen Euro. Der Vorstand um Lufthansa-Chef Carsten Spohr sieht den Konzern auf Kurs, den operativen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro von 2022 im laufenden Jahr wie geplant deutlich zu übertreffen.

Im ersten Quartal beförderten die Airlines des Lufthansa-Konzerns etwa 22 Millionen Fluggäste und damit rund 70 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damals hatte die Corona-Pandemie die Ticketnachfrage noch deutlich belastet.

Die Frachttochter Lufthansa Cargo musste hingegen einen Gewinneinbruch hinnehmen: Mit 151 Millionen Euro lag ihr bereinigter operativer Gewinn rund 70 Prozent niedriger als im Rekordquartal Anfang 2022.

07:16 Uhr

US-Börsen ziehen Asien-Märkte nach unten

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich mit deutlichen Abschlägen. Die Anleger reduzieren Risiken im Vorfeld der heutigen Zinsentscheidung der US-Notenbank, heißt es aus dem Markt. Damit folgen sie der Wall Street. Hier hatten die Börsen vor dem Zinsentscheid mit deutlichen Verlusten geschlossen. Es wird erwartet, dass die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte auf den Bereich 5,00 bis 5,25 Prozent erhöht.

An einigen Handelsplätzen in der Region findet wegen Feiertagen kein Handel statt. So sind die Börsen in China wegen der Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit erneut geschlossen. Und in Tokio findet wegen einer dreitägigen Handelspause ebenfalls kein Handel statt. Die Anleger in Japan können somit erst kommende Woche auf den Zinsentscheid der US-Notenbank reagieren.

In Hongkong gibt der Hang-Seng-Index 1,7 Prozent nach. In Südkorea büßt der Kospi 1,0 Prozent ein. Der Handel sei dünn, so Marktteilnehmer. Die Aktien der Speicherchip-Hersteller Samsung Electronics und SK Hynix verlieren 0,9 bzw. 0,1 Prozent, nachdem die Titel des US-Konkurrenten AMD nach Vorlage von Quartalszahlen im nachbörslichen US-Handel deutlich nachgegeben haben.

07:11 Uhr

Post meldet Rückgang bei Umsatz und Gewinn

Für die Deutsche Post sind die Jahre der Rekorde vorbei. Wegen der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs und der lahmenden Weltkonjunktur musste der in der Vergangenheit zu immer neuen Höchstmarken eilende Bonner Logistik-Riese im ersten Quartal Rückgänge bei Umsatz und Gewinn hinnehmen, wie er am Morgen mitteilte.

Die Erlöse sanken von Januar bis März auf 20,9 (Vorjahr: 22,6) Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebit) schrumpfte um 24,1 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.

Seine Gewinnziele für 2023 bekräftigte der Konzern: Wegen der anhaltenden Ungewissheit über den Verlauf der wirtschaftlichen Erholung umfasst die Ebit-Prognose für 2023 drei Szenarien und liegt in einer Bandbreite von 6,0 bis 7,0 Milliarden Euro - deutlich unter dem operativen Ertrag des Vorjahres von 8,4 Milliarden Euro.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Nach dem Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 16.000 Punkten am Dienstag haben Anleger schnell wieder kalte Füße bekommen. Der DAX schloss mit einem dicken Minus von 1,2 Prozent auf 15.727 Punkte. Vor allem die heutige Zinssitzung der US-Notenbank Fed und die am Donnerstag anstehende Zinsentscheidung der EZB warfen ihre Schatten voraus. "Die Investoren wollen in dieser Woche endlich Klarheit darüber bekommen, wie es mit den Zinsen weitergeht und die Notenbanker die aktuelle und zukünftige Lage der Wirtschaft einschätzen", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. Die meisten Marktteilnehmer rechneten mit einer weiteren Leitzinsanhebung in den USA um 25 Basispunkte.

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Um 20.00 Uhr MESZ wird dann Klarheit herrschen, denn dann wird in Washington der Fed-Zinsentscheid bekannt gegeben. "Über das Danach aber herrscht Uneinigkeit zwischen der Fed und dem Markt", so Oldenburger. Während Anleger bereits mehrere Zinssenkungen noch in diesem Jahr einpreisten, signalisiere die US-Notenbank bislang keine Lockerungen für 2023.

Ansonsten gibt es heute weitere Konjunkturdaten. Am Vormittag gibt es Arbeitsmarktdaten für Italien und die Eurozone. Aus den USA gibt es vor Handelsbeginn an der Wall Street die ADP-Beschäftigungsdaten für April.

Zudem geht es wieder um Unternehmenszahlen. Im DAX öffnen Airbus, die Deutsche Post und die Porsche AG ihre Bücher. Aus der zweiten und dritten Reihe liefern Lufthansa, Klöckner & Co, Teamviewer und am Abend dann Morphosys Quartalszahlen. Dazu kommen mehrere Hauptversammlungen, zum Beispiel bei Mercedes-Benz, Hannover Rück und Hapag-Lloyd.

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