Montag, 24. September 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Hannes Vogel
17:34 Uhr

Auch Draghi nimmt dem Dax die Kraft

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(Foto: picture alliance/dpa)

Schon in normalen Zeiten hätten die Worte von EZB-Chef Mario Draghi den Börsianern wohl die Laune verdorben. Zusammen mit den Sorgen um den Handelsstreit zwischen China und Washington vermiesen sie an diesem Handelstag endgültig die Stimmung. Der jüngste Preisauftrieb unterstütze die Inflationserwartungen der EZB, sagte Draghi vor dem EU-Parlament - ein weiteres Indiz, dass die Notenbank wohl bald die Zinsen erhöhen wird.

Das wäre Gift für die Aktienkurse. Der Dax beendet den Tag daher um 0,6 Prozent schwächer bei 12.350,82 Punkten. Auch der MDax schließt mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 26.106,25 Stellen. Und auch der TecDax geht 0,3 Prozent niedriger bei 2807,57 Zählern aus dem Handel.

17:18 Uhr

Sonderaufpasser kontrolliert Deutsche Bank

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(Foto: picture alliance/dpa)

Die deutsche Finanzaufsicht zieht Konsequenzen aus den zahllosen Skandalen bei der Deutschen Bank. Die Bafin setzt dem größten deutschen Geldhaus einen Sonderbeauftragten vor die Nase, der kontrollieren soll, ob sie alle Vorschriften gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung einhält, zu der die Aufseher die Bank verdonnert haben. "Es ist das erste Mal, dass die BaFin eine solche Maßnahme bei einer Bank im Bereich der Geldwäscheprävention anordnet", teilt die Bafin mit.

Laut Deutscher Bank wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG als Sonderaufpasser bestellt. Sie prüft bereits regulär die Bücher der Bank. Die Anleger kann selbst diese neue Hiobsbotschaft offenbar nicht mehr schocken. Die Aktie verliert rund 0,6 Prozent. Sie sind ja auch längst Kummer gewöhnt.

16:07 Uhr

Michael Kors will Versace übernehmen

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(Foto: REUTERS)

New Yorker Chic und italienische Eleganz: Beides gibt es womöglich bald in einem Konzern. Falls stimmt, was Medien in den USA und Italien übereinstimmend berichten: Der Modekonzern Michael Kors will das Modelabel Versace schlucken, für mindestens zwei Milliarden Dollar. Der Finanzinvestor Blackstone, der 2014 einen Anteil von 20 Prozent an Versace gekauft hatte, werde bei Versace wieder aussteigen, hieß es. Die Versace-Familie, die die restlichen Anteile hält, bleibe dagegen an Bord.

Die Käuferinnen exklusiver Damenhandtaschen dürfte es freuen. Börsianer sind da skeptischer: Die Michael-Kors-Aktie bricht im frühen Handel um bis zu 8,5 Prozent ein. Womöglich wird ihnen die Shopping-Tour in Italien zu teuer: Michael Kors hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass der Konzern sein Angebot um weitere Luxus-Marken ausbauen will. 2017 hatte er bereits die Luxus-Schuhmarke Jimmy Choo für umgerechnet rund eine Milliarde Euro übernommen.

15:19 Uhr

Volvo stoppt LKW-Bau im Iran

Immer mehr Firmen ziehen sich wegen Donald Trumps Sanktionen aus dem Iran zurück. Auch der schwedische LKW-Hersteller Volvo stoppt nun seine Montage im Gottesstaat: "Mit all diesen Sanktionen und allem, was die Vereinigten Staaten eingeführt haben, funktioniert das Bankensystem im Iran nicht. Wir können nicht bezahlt werden", sagte ein Sprecher. Daher habe der Konzern entschieden, nicht länger im Iran zu produzieren.

Ein wesentlicher Grund dafür sind offenbar drohende Zahlungsausfälle. Anfang November will Washington den Iran vom Swift-Zahlungssystem abkoppeln. Damit droht der Geldverkehr mit dem Westen auszutrocknen. Für Volvo ist der Rückzug besonders bitter: Bevor die Sanktionen eingeführt wurden, hatte der Konzern erklärt, der Iran könnte der Hauptexport-Stützpunkt für die Golfregion und Nordafrika werden.

14:40 Uhr

Sky-Aktie fliegt auf 18-Jahres-Hoch

Die bevorstehende Übernahme durch Comcast gibt Sky Auftrieb. Die Aktien des größten europäischen Bezahlfernsehsenders steigen um bis zu 8,7 Prozent auf ein 18-Jahres-Hoch. Dabei wechselten innerhalb der ersten 30 Handelsminuten bereits etwa acht Mal so viele Sky-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.

Der US-Kabelkonzern hatte bei der Versteigerung des britischen Senders den TV-Sender Fox mit einer Offerte von umgerechnet rund 33 Milliarden Euro ausgestochen. Sky teilte mit, dass es im besten Interesse für die Eigner sei, das Angebot anzunehmen.

13:39 Uhr

Ölpreis bis 2019 auf 100 Dollar?

Brent Rohöl
Brent Rohöl 69,75

Aus Angst vor Liefer-Engpässen decken sich Anleger immer mehr mit Rohöl ein. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee steigt um bis zu 2,7 Prozent auf ein Vier-Jahres-Hoch von 80,94 Dollar je Barrel (159 Liter). Denn Donald Trumps Sanktionen gegen den Iran schlagen ein Leck in den globalen Ölmarkt. Zwei Millionen Barrel pro Tag fehlen. Und die Opec macht bislang keine Anstalten, ihre Förderung anzuheben, um den Schwund auszugleichen, obwohl Trump auf Twitter dagegen wütet.

In den Ölpreis könnte deswegen noch einige Bewegung kommen. Den Experten der Rohstoff-Händler Trafigura und Mercuria zufolge könnte Brent-Öl Anfang 2019 die Marke von 100 Dollar antesten. Auch ihre Kollegen von der Bank JPMorgan halten einen Anstieg auf 90 Dollar für möglich.

12:50 Uhr

Dax-Neuling Wirecard schlägt sich gut

Kein schlechter Start in die erste deutsche Börsenliga: Die Aktie von Wirecard setzt sich an ihrem ersten Tag im Leitindex gleich in der Dax-Spitze fest. Mit einem Plus von fast 1,1 Prozent gehört der Online-Zahlungsabwickler heute zu den Lichtblicken, während es für die meisten anderen Titel abwärts geht.

So wie zum Beispiel für das Dax-Gründungsmitglied Commerzbank, dessen Aktie Wirdcard aus dem Dax verdrängt hat. Die Papiere der zweitgrößten deutschen Bank büßen rund 1,4 Prozent ein. Insgesamt liegt der Dax zur Mittagszeit weiterhin rund 0,3 Prozent im Minus.

11:57 Uhr

Mega-Fusion: Größte Goldminenfirma der Welt entsteht

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(Foto: picture alliance / Frank Rumpenh)

Der kanadische Minenbetreiber Barrick Gold übernimmt seinen britischen Rivalen Randgold Resources. Mit der Übernahme entsteht die größte Goldminenfirma der Welt, die an der Börse gehandelt wird. Sie wird laut "Financial Times" mehr als 6,5 Millionen Unzen jährlich produzieren und damit ihren US-Rivalen Newmont übertreffen. Zusammen verfügten die Unternehmen über fünf der zehn wichtigsten Goldvorkommen, sagt Barrick-Chef John Thornton.

Barrick greift dafür tief in die Tasche: Der Deal ist 18 Milliarden Dollar schwer. Die Anleger freuen sich: Der Barrick-Kurs steigt über drei Prozent. Die Randgold-Aktie legt fast sechs Prozent zu. Die Barrick-Aktionäre werden rund zwei Drittel der Anteile an dem neuen Unternehmen halten.

10:47 Uhr

Ifo-Index verstärkt miese Stimmung im Dax

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(Foto: picture alliance / Christian Cha)

Noch läuft es rund in der deutschen Wirtschaft. Aber die jüngste Umfrage des ifo-Instituts in den Topetagen lässt erahnen, dass da womöglich bald was auf die Konjunktur zukommt. Der ifo-Geschäftsklimaindex sinkt im September leicht auf 103,7 Punkte.

Die Anleger fassen die Nachricht verhalten auf. Am Markt herrscht wegen dem Zollkrieg zwischen den USA und China ohnehin schlechte Stimmung. Der Dax liegt weiter rund 0,4 Prozent im Minus. Der MDax notiert ebenfalls rund 0,4 Prozent schwächer. Auch der TecDax gibt inzwischen mehr als 0,2 Prozent ab.

In Panik geraten müssen die Anleger allerdings nicht. "Die Wirtschaft läuft, aber die Bäume wachsen nicht mehr ganz so weit in den Himmel", sagt KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.  Eine weiterhin zugkräftige Binnenkonjunktur stehe einer etwas ins Stottern gekommenen Auslandsnachfrage gegenüber. "Wir erwarten eine Verlangsamung des Wachstums auf noch immer ordentliche 1,8 Prozent in diesem Jahr", sagt Zeuner.

10:07 Uhr

Fast 25 Prozent Minus: Gerry-Weber-Aktie implodiert

Dass Gerry Weber mit dem Abstieg kämpft, war bekannt. Nun bekommen die Anleger wegen der Probleme der Modefirma aber offenbar das kalte Grausen und ergreifen die Flucht. Die Aktie stürzt um fast 25 Prozent auf ein 14-Jahres-Tief ab und steuert auf den zweitgrößten Tagesverlust der Firmengeschichte zu.

Das Management hat ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben - das passiert üblicherweise in Krisensituationen auf Wunsch von Geldgebern. Denn die Rettungsversuche haben bislang nicht angeschlagen. In der vergangenen Woche hatte Gerry Weber darüber berichtet, dass die im Sommer eingeläutete Restrukturierung im dritten Quartal keine Besserung gebracht hat.

09:34 Uhr

Dax sucht Erholung vom Zollkrieg

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(Foto: picture alliance/dpa)

Die Anleger an der Frankfurter Börse versuchen zum Wochenstart die Sorge über die Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China abzuschütteln. Heute treten die neuen Zölle  in Kraft, mit denen sich US-Präsident Trump und die chinesische Regierung in der vergangenen Woche gegenseitig belegt hatten. Für die Börsianer dürfte der Tag daher zur Bewährungsprobe werden.

So richtig klappt es mit der Erholung nicht. Der Dax startet mit einem Minus von rund 0,4 Prozent in den Tag. Der MDax verliert zum Handelsbeginn rund 0,2 Prozent. Und der TecDax bewegt sich nahezu seitwärts.

An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index am Freitag zwar einen weiteren Rekord markiert, nach dem europäischen Handelsende tat sich jedoch nicht mehr viel. Gleiches gilt für Asien, wo in Japan und Festlandchina feiertagsbedingt nicht gehandelt wird.

08:06 Uhr

Ölpreise gehen kräftig nach oben

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(Foto: dpa)

Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn kräftig zugelegt. Marktbeobachter erklärten den Anstieg mit der jüngsten Entscheidung der Opec-Staaten und anderer wichtiger Förderländer, die Produktion vorerst nicht zu erhöhen.

Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 80,06 US-Dollar. Das waren 1,26 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 1,08 Dollar auf 71,86 Dollar.

Trotz der Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer Senkung des Ölpreises haben sich Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) gemeinsam mit anderen wichtigen Förderländern wie Russland am Sonntag gegen entsprechende Maßnahmen entschieden. Nach einem Treffen in der algerischen Hauptstadt Algier sprachen die Opec-Mitglieder und andere Staaten in einer gemeinsamen Erklärung von einem "insgesamt gesunden Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage".

Am Donnerstag hatte eine Twitter-Nachricht des US-Präsidenten am Markt für Aufregung gesorgt. Zum wiederholten Male hatte er das Erdölkartell Opec aufgefordert, die Rohölpreise zu senken.

07:42 Uhr

Klar über 1,17 Dollar: Euro hält die Stellung

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Der Euro ist mit wenig Bewegung in die neue Woche gestartet. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1742 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1759 Dollar festgesetzt.

Am Morgen hat der Handelskonflikt zwischen den USA und China offiziell die nächste Eskalationsstufe erreicht und die neuen US-Sonderzölle auf Waren aus China sind in Kraft getreten. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern konnten traditionell sichere Anlegehäfen wie US-Dollar und japanischer Yen nur leicht profitieren. Unter Druck standen dagegen der australische und der neuseeländische Dollar.

Am Vormittag rücken Konjunkturdaten in den Mittelpunkt des Interesses. Auf dem Programm steht das Ifo-Geschäftsklima für September. Am Markt wird mit einer leichten Eintrübung des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers gerechnet.

07:36 Uhr

Großkunden verloren: Sixt-Leasing unter Druck erwartet

Mit fallenden Kursen rechnen Händler bei Sixt Leasing. Das Unternehmen rechnet bei den Verträgen nun mit einer Stagnation zum Jahresende. Bisher war er von einem leichten Anstieg ausgegangen.

Im Bereich Flotten-Leasing hat Sixt Leasing einen Großkunden verloren. Im Bereich Online Retail hat es eine Werbekampagne verschoben. Umsatz- und Gewinnprognose hat Sixt Leasing bestätigt.

07:19 Uhr

Dax wird schwächer erwartet

DAX
DAX 23.739,47

Eine typische Konsolidierungsrunde erwarten Händler zum Wochenauftakt im Dax. Vorbörslich notierte der Frankfurter Leitindex 0,4 Prozent tiefer bei 12.385 Punkten.

Die Börsianer verweisen auf schwächere Vorlagen von den US-Index-Futures und den asiatischen Börsen: "Die Absage der amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche durch die chinesische Seite drückt hier etwas auf die Stimmung", sagt ein Marktteilnehmer. Am Montag traten nun die wechselseitigen neuen Zölle in Kraft.

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Aus technischer Sicht gilt die überverkaufte Lage nach den Gewinnen der vergangenen Woche als abgebaut. "Das erhöht die Konsolidierungsanfälligkeit", sagt ein Marktteilnehmer. Als unterstützt gilt der Dax beim jüngsten Gap zwischen 12.374 und 12.354 Punkten. Das Freitag-Hoch bei 12.458 Punkten gilt als erster Widerstand.

Impulse erwarten Händler vom Ifo-Geschäftsklimaindex. Erwartet wird ein Rückgang auf 103,2 von 103,8 im August.

06:01 Uhr

Leichtes Minus in Australien - Feiertage in Japan, China

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(Foto: imago stock&people)

Die Aktienanleger in Asien sind defensiv in die neue Woche gestartet. Dass China einem Medienbericht zufolge neue Handelsgespräche mit den USA vorerst abgesagt habe, schüre die Furcht vor einer Eskalation des Zollkonflikts zwischen den beiden führenden Wirtschaftsmächten, sagten Händler.

Da die Börsen in Japan, China und Südkorea wegen Feiertagen geschlossen blieben, war das Handelsaufkommen allerdings gering und es fehlten Impulse. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gab 0,3 Prozent nach. Auch die australische Börse lag leicht im Minus.

Die neuen US-Zölle auf Waren aus China in einem Wert von 200 Milliarden Dollar sollten ebenso am Montag in Kraft treten wie auch die chinesischen Gegenzölle im Volumen von 60 Milliarden Dollar. Ein Kompromiss war nicht in Sicht. "Das Problem ist, dass die Gefahr einer weiteren Eskalation besteht, da sich beide Seiten in den Kernfragen noch weit auseinander befinden", sagte Chefvolkswirt Shane Oliver vom Investmenthaus AMP Capital.

Auch am Devisenmarkt in Fernost gab es wenig Bewegung. Der Euro notierte kaum verändert bei 1,1739 US-Dollar. Der Greenback trat zur japanischen Währung bei 112,59 Yen auf der Stelle.

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