Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Droht eine neue Euro-Krise?

Nicht ganz unerwartet kommt laut Händlern die Abstufung der Kreditwürdigkeit von Frankreich auf A+ nach AA- durch die Ratingagentur Fitch. "Im Tagesverlauf wird man sehr genau auf die Spread-Entwicklung schauen", so ein Händler mit Blick auf den Renditeaufschlag französischer zu deutschen Bonds. Am Freitag hatte er im Zehnjahresbereich knapp 80 Basispunkte betragen.

Die ausbleibende Budgetkonsolidierung und der daraus resultierende weitere Anstieg der Staatsverschuldung blieben nicht ohne Konsequenzen für die Kreditwürdigkeit, kommentiert Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Fitch erwartet eine weiter steigende Staatsverschuldung und geringe Erfolgschancen für Wirtschaftsreformen. Als nächste Rating-Agenturen stehen Moody's und Standard & Poor's (S&P) im November auf der Agenda. Zu vermuten sei, dass Moody's den Ausblick senken wird und S&P aufgrund des bereits negativen Ausblicks die Bonitätsnote ebenfalls reduziert.

"Der Willen zum Sparen ist bei den unter Staatspräsident Emmanuel Macron wechselnden Regierungen zwar da, es fehlt jedoch an den politischen Mehrheiten, um den Worten Taten folgen zu lassen", schildert Gitzel das Problem. An den Finanzmärkten droht Frankreich zum neuen Italien zu werden. "Die Gefahr, dass mit Frankreich eine neue Eurozonen-Krise erwächst, ist derweil als gering einzustufen", so Gitzel weiter. Die EZB könne bei Bedarf gezielt Staatsanleihen einzelner Länder kaufen. Das reduziere die Ansteckungsgefahr für andere Länder des Währungsraums. An den Finanzmärkten sei man sich dessen bewusst, weshalb größerer Stress an den europäischen Staatsanleihemärkten nicht zu erwarten sei. Dennoch sei eine Neubewertung der Länderrisiken gerechtfertigt.

Quelle: ntv.de

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