Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag EZB-Währungshüter plädiert für schwächere Zinsschritte

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte aus Sicht von Portugals Notenbankchef Mario Centeno bereits ab Dezember das Tempo ihrer Zinsanhebungen drosseln. Die Währungshüter sollten zudem ein klares Signal senden, dass Jumbo-Zinserhöhungen nicht die Norm seien, sagt das EZB-Ratsmitglied. "Wir nähern uns Zinsniveaus, die unserer Meinung nach mittelfristig mit Preisstabilität vereinbar sind," sagte Centeno. "Dies bedeutet, der Gedanke, dass Anhebungen um 75 Basispunkte die Norm sind, kann nicht verwirklicht werden," fügte er hinzu.

Es sei wichtig, diesen Zinserhöhungszyklus auf glaubwürdige Weise zu beenden. Noch wichtiger als die Zahl sei es, der Öffentlichkeit dieses Bild zu vermitteln. "Wir bemühen uns wirklich, diese Vorhersagbarkeit zu vermitteln und ich erwarte, dass die Dezember-Sitzung das sehr deutlich machen wird", sagte Centeno. Das nächste Zinstreffen der EZB findet am 15. Dezember in Frankfurt statt.

Am Finanzmarkt wird mittlerweile davon ausgegangen, dass die Euro-Wächter dann die Schlüsselzinsen um 0,50 Prozentpunkte anheben. Es wäre bereits die vierte Zinsanhebung in Folge. Die EZB hatte im Juli angesichts der hochschießenden Inflation die Zinswende eingeleitet. Im September und im Oktober hatte sie jeweils die Zinsen um ungewöhnlich kräftigte 0,75 Prozentpunkte angehoben. Der Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank bekommen und der am Finanzmarkt momentan als der maßgebliche Zinssatz gilt, liegt damit aktuell bei 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de

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