Der Börsen-Tag Experten: Don't fight the Bank of England
28.09.2022, 17:30 UhrBerenberg-Analyst Kallum Pickering hält es trotz der aktuellen Volatilität des Gilt-Markts für sinnlos, gegen die Bank of England (BoE) zu wetten. "Wir halten es für aussichtslos, gegen ihre Fähigkeit zu wetten, die Marktstörung - zumindest kurzfristig - zu beheben", kommentiert Pickering die BoE-Ankündigung zum Kauf von Gilts. Pickering glaubt nicht, dass die von Schatzkanzler Kwasi Kwarteng angekündigten Ausgabensteigerungen und Steuersenkungen die Schuldentragfähigkeit Großbritanniens gefährden. Derzeit habe das Land den zweitniedrigsten Schuldenstand unter den G7, und die Umsetzung der Pläne würde selbst unter Berücksichtigung der höheren Finanzierungskosten zu einem Primärdefizit von 1,5 Prozent führen, merkt der Analyst an.
Gleichwohl sollte Kwarteng nach Pickerings Aussage bei der Vorstellung seiner Haushaltspläne am 23. November "entscheidende Schritte" unternehmen, um das Vertrauen zu stärken. "Seine Hauptaufgabe (wird) darin bestehen, vernünftige Ausgabenpläne vorzulegen, die - wenn sie zusammen mit den Steuersenkungen in das Modell des Office for Budget Responsibility einfließen - zeigen, dass die Kreditaufnahme und die Verschuldung unter seiner Führung nicht in die Höhe schnellen werden. Dann könnten die Märkte bereit sein, den positiven Elementen der 'Trussonomics' wie der angebotsseitigen Reform und den wachstumsfördernden Steueranpassungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken", kalkuliert der Berenberg-Analyst.
Quelle: ntv.de