Der Börsen-Tag Fehlende Euphorie aus dem EZB-Gebäude bremst den DAX aus
15.06.2023, 17:40 UhrDer deutsche Aktienmarkt hat am Tag der EZB-Zinsentscheidung überwiegend im negativen Bereich verbracht. Erst nach Kursgewinnen an der Wall Street wurde das Minus abgebaut. Die EZB hat wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte erhöht und weitere Schritte in Aussicht gestellt. Zugleich wurde die Inflationsprognose nach oben genommen. Der EZB-Rat bekräftigte zudem seine Absicht, die Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener, unter dem APP-Programm erworbener Anleihen im Juli zu beenden.
"Die EZB tritt auf die Euphorie-Bremse", kommentierte der Vermögensverwalter QC Partners die Zinsentscheidung. Die Notenbank verweise vor allem auf die noch immer zu hohe Inflationsrate. An den Märkten reagiert vor allem der Euro mit Aufschlägen auf die Entscheidung, der Rentenmarkt zeigt sich volatil.
Der DAX ging am Ende mit einem Abschlag von 0,1 Prozent auf 16.290 Punkte aus dem Handel. Der Leitindex bewegte sich in einer Spanne zwischen 16.166 und 16.302 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,3 Prozent tiefer bei 4363 Stellen.
Europas zinssensible Technologieaktien verloren mit den falkenhaften Notenbanken. Auch die Aktien im Immobiliensektor wie Vonovia (minus 2,3 Prozent) rutschten nach unten. Für Rohstoffwerte ging es mit gestiegenen Wachstumssorgen ebenfalls nach unten. Im DAX fielen BASF um 1,0 Prozent und Brenntag um 1,8 Prozent.
Hugo Boss notierten 1,3 Prozent leichter trotz eines optimistischen Mittelfristausblicks. Zwar hat der Modekonzern die 2021 bekanntgegebenen Ziele für 2025 erhöht, doch sei dies weitgehend erwartet worden, so die Citigroup.
Mit Kursgewinnen von 3,0 Prozent reagierten Vossloh auf die höheren Ziele für das Gesamtjahr. Der Eisenbahntechniker rechnet nun mit Umsätzen zwischen 1,125 und 1,2 Milliarden Euro statt zuvor 1,05 bis 1,15 Milliarden Euro. Beim EBIT schätzt der Konzern nun einen Wert zwischen 87 und 94 Millionen Euro statt bisher 79 bis 88 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de