Der Börsen-Tag Flüssiggas für Europa - Dämpfer aus Kanada
01.07.2022, 07:04 UhrIm Ringen um Alternativen zu russischem Erdgas hat der kanadische Umweltminister Steven Guilbeault die Möglichkeiten für Exporte von Flüssiggas unter anderem nach Deutschland präzisiert. Die kanadische Ostküste verfüge über so viel Gas, dass damit derzeit nur eine Anlage für die LNG-Ausfuhr versorgt werden könne, sagt Guilbeault. Der überwiegende Teil der kanadischen Gasproduktion befindet sich in den westlichen Provinzen Alberta und British Columbia. Neue Gaspipelines zu bauen, sei nicht sehr realistisch, erklärte der Minister. Am schnellsten könne der Gas-Export nach Europa über eine Anlage des spanischen Unternehmens Repsol in der ostkanadischen Provinz New Brunswick gehen.
Kanada verfügt bisher über keine für Exportzwecke geeignete LNG-Anlage, die einzige im Bau befindliche liegt an der Westküste. Die Repsol-Anlage für den Gas-Import könnte kurzfristig so erweitert werden, dass auch Exporte möglich seien, sagte Guilbeault weiter. Dies könne die Versorgung mittelfristig stärken. "Das ist also ein Projekt, das ziemlich schnell umgesetzt werden könnte, wir sprechen aber immer noch über Jahre." Repsol erklärte auf Anfrage, das Unternehmen werde alle Möglichkeiten zum Ausbau des Geschäfts mit der Anlage prüfen. Dazu gehörten auch Ergänzungen für die Gasverflüssigung.
Quelle: ntv.de