Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Frachtschiffe drehen wegen Strafzöllen um

Die jüngsten Sanktionen Chinas gegen die USA haben eine ganze Reihe von Frachtschiffen auf den Weltmeeren unmittelbar zur Kehrtwende gezwungen: Nur Stunden nach der Ankündigung aus Peking vom Dienstag, auf US-Hirseimporte Strafzölle von bis zu knapp 180 Prozent zu verhängen, änderten mindestens fünf Frachter mit dem Ziel China auf hoher See ihren Kurs. Das geht aus von Reuters ausgewerteten Schifffahrtsdaten hervor.

Insgesamt waren zu dem Zeitpunkt nach Auskunft der US-Behörden 20 Schiffe unterwegs, die überwiegend an der texanischen Golf-Küste mit US-Hirse beladen worden waren. Sie haben 1,2 Millionen Tonnen des Getreides im Wert von mehr als 216 Millionen Dollar gebunkert.

Mit dem US-Getreidehändler ADM und Cargill bekommen damit zwei der weltgrößten Agrarhändler unmittelbar die Auswirkungen des verschärften Handelsstreits zwischen China und den USA zu spüren. "Für deren Geschäfte insgesamt ist das zwar nicht gravierend, aber es ist eine Warnung" sagt Branchenexperte Bill Densmore von der US-Ratingagentur Fitch. "Wenn China wirklich Strafzölle auf viele andere Produkte verhängt, etwa auf Sojabohnen und Mais, kann die Lage sehr ungemütlich werden - und zwar sehr schnell."

Experten zufolge wird sich die Ladung auf den Schiffen, die auf Hoher See schon unterwegs ist, nur mit Abschlägen verkaufen lassen, "Die Verkäufer sind nicht gerade in einer guten Verhandlungsposition", sagte Volkswirt Daniel O'Brien. "Sie haben überall auf dem Ozean Ladung herumfahren, die sie losschlagen müssen."

Quelle: ntv.de

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