Der Börsen-Tag Gallium/Germanium: Kongo will für China einspringen
05.07.2023, 13:16 UhrDie Demokratische Republik Kongo will mögliche Ausfälle chinesischer Rohstoff-Lieferungen für die Chip-Industrie auffangen. "Wir werden Germanium produzieren, um Material zu ersetzen, das auf dem Markt nicht verfügbar ist", sagt Guy Robert Lukama, Chef des staatlichen Bergbaukonzerns Gecamines. Sein Unternehmen hatte sich bereits im Frühjahr die Finanzierung für ein neues Werk zur Gewinnung von Rohmaterialien für die Halbleiter-Herstellung gesichert.
Die Republik Kongo ist die weltgrößte Lieferantin von Kobalt und eines der größten Förderländer von Kupfer. Der afrikanische Staat will darüber hinaus verstärkt Rohstoffe fördern, die für eine umweltfreundliche Transformation der Wirtschaft notwendig sind. Hierzu gehören das in Elektroauto-Batterien benötigte Lithium, Zinn oder sogenannte Seltene Erden.
China verlangt ab August für den Export von Gallium und Germanium, die wichtige Rohstoffe für die Chip-Industrie sind, eine Lizenz. Dies schürt Befürchtungen, dass die Volksrepublik die Lieferungen einschränkt. Experten sehen in der Ankündiung eine Vergeltungsmaßnahme für das US-Verbot des Exports von Hochleistungschips sowie von Maschinen für deren Produktion.
Quelle: ntv.de