Der Börsen-Tag Japan-Anleger fürchten neue Yen-Stärke
14.02.2018, 07:44 Uhr
Längster Aufschwung seit 28 Jahren: Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda.
(Foto: REUTERS)
Der neue Höhenflug der Landeswährung wächst sich zunehmend zum Belastungsfaktor für den japanischen Aktienhandel aus.
- Im fernöstlichen Devisenhandel sank der Kurs des US-Dollar im Tagestief bis auf 106,84 Yen nach Wechselkursen um 107,82 am Vorabend. Im späten Geschäft (Ortszeit Tokio) erholte sich der Greenback auf 107,24 Yen etwas, und schob damit auch die japanischen Aktienkurse wieder etwas nach oben.
- "Die eher vorsichtige Risikoneigung und die hohe Volatilität bei Aktien dürfte Yen-Käufe wegen seines Rufes als sicherer Hafen begünstigen", sagt Marktstratege Heng Koon How von der United Overseas Bank in Singapur.
- Seiner Einschätzung nach dürfte der Yen bis zum Ende der Amtszeit einiger Vertreter der japanischen Notenbank in den nächsten zwei Monaten weiter zur Stärke neigen.
- Andere Marktteilnehmer spekulierten über die Ernennung von möglicherweise falkenhaft gestimmten Neumitgliedern der Bank of Japan an der Seite von Notenbankpräsident Haruhiko Kuroda, der eine weitere Amtszeit an der Spitze der Zentralbank antritt.
Schwache Konjunkturdaten überschatteten den Devisenhandel zusätzlich: Das japanische BIP-Wachstum verlangsamte sich im vierten Quartal und verfehlte die Markterwartungen. Auf den ersten Blick sprächen die Daten nicht für eine Straffung der Geldpolitik, hieß es aus dem Handel. Als Erklärung für die neue Yen-Stärke taugen sie demnach nicht. Andererseits wachse die japanische Volkswirtschaft seit acht Quartalen. Damit verbucht Japan die längste Wachstumsphase seit 28 Jahren.
Quelle: ntv.de