Der Börsen-Tag Luft für den DAX wird dünner
17.01.2023, 07:42 UhrDer fulminante Start in das Jahr am deutschen Aktienmarkt hat zuletzt etwas an Schwung verloren. Die positiven Nachrichten scheinen zunächst in den Kursen eskomptiert zu sein. Dabei geht es um das Hochfahren des öffentlichen Lebens nach dem Ende der No-Covid-Politik in China wie auch die Erwartung einer weniger restriktiven Geldpolitik der Notenbanken in Europa und den USA. Ein Blick an die asiatischen Börsen zeigt ein gemischtes Bild. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt ist im vierten Quartal etwas besser als befürchtet ausgefallen, allerdings handelt es sich hierbei um den Blick in den Rückspiegel. Auch die chinesischen Einzelhandelsdaten per Dezember lieferten noch keine Entwarnung. In diesem Umfeld wird der DAX zunächst 20 Punkte tiefer bei 15.114 Punkten gesehen.
Mit dem Blick nach vorne gerichtet, steht am Vormittag um 11 Uhr der ZEW-Index aus Deutschland auf der Tagesvorschau. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland dürften sich im Januar erneut verbessert haben. Volkswirte erwarten einen Anstieg auf minus 15,0 (Dezember: minus 23,3) Punkte. Am Mittag legen dann mit Goldman Sachs und Morgan Stanley zwei weitere Schwergewichte unter den US-Banken ihre Quartalsberichte vor.
Mit Argusaugen wird die Entwicklung am japanischen Anleihenmarkt verfolgt. Hier gab es Ende vergangener Woche massive Verkäufe in japanischen Staatsanleihen, nachdem die Bank of Japan angekündigt hatte, die Nebenwirkungen ihrer Geldpolitik zu prüfen. Daraufhin setzten Verkäufe in Staatsanleihen ein, die die Notenbank absorbierte, um die Rendite im Zielband zu halten. Fraglich ist allerdings, wie lange die Bank of Japan diesem Ausverkauf standhalten kann, und welche Auswirkungen ein massiver Anstieg der Renditen in Japan auf die globalen Anleihenmärkte hätte.
Quelle: ntv.de