Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Makabere Ebola-Wette: Traumrendite für Investoren, kein Geld für Opfer

Im Kongo wütet bereits seit mehr als einem Jahr ein Ebola-Epidemie. Mehr als 1700 Menschen sind schon gestorben. Der Kampf gegen die Seuche in einem riesigen Gebiet mit schwachen staatlichen Strukturen ist schwierig und vor allem teuer. Genau für diesen Fall hatte die Weltbank nach der verheerende Empidemie in Westafrika 2013 eine sogenannte Pandemie-Anleihe aufgelegt und 425 Millionen Dollar von Investoren eingeworben.

Das Prinzip der Pandemie-Anleihe ist eine makabere Wette: Bricht eine Seuche in einem definierten Zeitraum mit einer bestimmten Opferzahl aus, wird das Geld für die Bekämpfung verwendet. Die Investoren gehen dann leer aus. Solange keine Pandemie ausbricht, streichen die Gläubiger allerdings Traumrenditen von bis zu 13 Prozent jährlich ein - gezahlt unter anderem aus deutschen Entwicklungshilfe-Mitteln.

Im Fall des Ebola-Ausbruchs im Kongo ist allerdings noch kein Cent aus der Weltbankanleihe geflossen. Für viele Experten und Entwicklungshelfer ein Skandal. Es mache sie "geradezu fassungslos", dass noch nichts für den Kongo gezahlt wurde, sagte Gisela Schneider, die Direktorin des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission der "Frankfurter Rundschau".

Laut einem "Bloomberg"-Bericht sind die Kriterien zum Auslösen der Zahlungen wahnsinnig kompliziert. Die Entscheidung darüber liegt bei einem privaten Beratungsunternehmen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen