Der Börsen-Tag Rezession und Bärenmarkt-Rally: Das wird für den Dax heute wichtig
21.03.2022, 06:24 UhrIn der vierten Woche nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs müssen sich Anleger Experten zufolge auf eine Fortsetzung der Achterbahnfahrt einstellen. "Das aktuelle makroökonomische Umfeld ist schwierig, die Wachstumsprognosen werden gesenkt und zum Teil wird in Analysen erstmals das Wort Rezession erwähnt", sagt Chris Iggo, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Axa Investment Managers. "Allerdings ist die Bewertung der globalen Aktienmärkte bereits in einem Ausmaß gesunken, das mit früheren Rezessionen vergleichbar ist." Für eine Entwarnung sei es allerdings noch zu früh, so lange in der Ukraine noch gekämpft werde.
In der Vorwoche hatten unter anderem die Aussicht auf Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung den Börsen Auftrieb gegeben. Außerdem keimten immer wieder Hoffnungen auf eine Waffenruhe in der Ukraine auf. Daher legte der Dax unter dem Strich etwa fünf Prozent zu - der größte Wochengewinn seit etwa eineinhalb Jahren. Am Freitag zog er 0,2 Prozent oder 25 Punkte auf 14.413 Zähler an. Die Wall Street legte da deutlicher zu. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex aber wieder unterhalb der 14.400er-Marke taxiert.
Offenbar gewöhnten sich Investoren an die neuen Rahmenbedingungen, sagt Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. "Ich bleibe aber bei meiner Einschätzung, dass dies erst der Anfang und der jüngste Anstieg eine 'Bärenmarkt-Rally' ist." Dieser Begriff bezeichnet ein Zwischenhoch in einem längerfristigen Abwärtstrend.
Der Auftakt in die neue Handelswoche gestaltet sich nocht recht ruhig: Von Unternehmensseite präsentiert Continental den Geschäftsbericht. Jahreszahlen gibt es auch von Salzgitter. Nach US-Börsenschluss legt auch noch der Adidas-Rivale Nike Zahlen vor. Im Fokus dürften aber die deutschen Erzeugerpreise stehen, die bereits am Morgen veröffentlicht werden. In den USA steht der Chicago Fed National Activity Index auf der Agenda. Genauer hinhören dürften Anleger auch bei Reden der EZB-Chefin Christine Lagarde und des Fed-Chairmans Jerome Powell.
Quelle: ntv.de