Der Börsen-Tag "Rote Welle": Dollar stark, Euro schwach - Kommt jetzt die Parität?
06.11.2024, 17:12 UhrDer US-Dollar hat den Wahlsieg Trumps äußerst positiv aufgenommen und auf breiter Basis an Wert gewonnen. Der Euro hatte das Nachsehen und handelt deutlich niedriger bei 1,0747 Dollar.
Überraschend kommt diese Reaktion für Sonja Marten, Leiterin Research Devisen und Geldpolitik der DZ Bank, nicht. Wenn überhaupt, hätte sie mit einer noch ausgeprägteren Marktreaktion gerechnet, da die "Rote Welle" nun zur Realität wird. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Denn die Wegweiser für das Währungspaar deuten nun, da Trump eine zweite Amtszeit antreten wird, eindeutig gen Süden. In den USA dürfte die Erwartung stärkeren Wirtschaftswachstums, höherer Inflation und schrumpfenden Zinssenkungspotenzials den Dollar beflügeln. Auf der Kehrseite dieser Medaille steht die (sehr berechtigte) Befürchtung, dass der kaum zu umgehende Handelsstreit mit den USA das hiesige Wachstum zusätzlich belasten wird. Solange ein importierter Inflationsschub ausbleibt, werde die EZB also weiter die Zinsen senken.
Die Schere zwischen den USA und der Eurozone geht somit weiter auf. Im Währungspaar Euro-Dollar dürfte sich all dies in deutlich niedrigeren Notierungen niederschlagen. Die Parität mag aus heutiger Sicht noch weit entfernt sein, könnte aber bereits bald in den Fokus des Marktes rücken.
Quelle: ntv.de