Der Börsen-Tag Taubenhafte EZB-Aussagen schieben DAX nach oben - Autowerte schwach
14.09.2023, 17:40 UhrTrotz einer weiteren EZB-Zinserhöhung hat der deutsche Aktienmarkt mit kräftigen Aufschlägen reagiert. Denn die Notenbank präsentierte zugleich deutlich niedrigere Wachstumsprognosen und signalisierte, dass es unter Umständen keine weiteren Zinsschritte mehr geben werde.
So baute der DAX seine Gewinne aus und ging 1,0 Prozent fester mit 15.805 Punkten aus dem Handel. Der EUROSTOXX50 notierte 1,5 Prozent höher bei 4287 Stellen. Zugleich geriet der Euro unter Abgabedruck und fiel auf 1,0667 US-Dollar zurück. An den Anleihemärkten ging es mit den Kursen nach oben, die Renditen fielen dementsprechend.
Aus Marktsicht durchwachsene Wirtschaftsdaten aus den USA wurden derweil von der taubenhaft aufgenommenen geldpolitischen Entscheidung der EZB überlagert. Zum einen sind die US-Erzeugerpreise im August deutlich stärker als erwartet gestiegen, zum anderen hat sich der US-Einzelhandelsumsatz im August deutlich stärker als erwartet entwickelt, was für die Stärke der US-Wirtschaft spricht, und damit möglicherweise auf die Notwendigkeit die restriktive Geldpolitik in den USA beizubehalten.
Mit kräftigen Aufschlägen begrüßte der zinssensible Immobiliensektor die EZB-Entscheidung. Vonovia gewannen 5,1 Prozent, Aroundtown 2,8 Prozent und Grand City Properties 2,6 Prozent.
Thyssenkrupp verloren dagegen 1,0 Prozent. Das MDAX-Unternehmen plant ein Effizienzprogramm, mit dem die vor knapp zwei Jahren aufgestellten Mittelfristziele "rasch und nachhaltig" erreicht werden sollen. Details des Programms mit dem Namen "Apex" stehen noch nicht fest.
Nicht gut liefen die Autowerte. Im DAX fielen BMW um 1,5 Prozent zurück. Hier soll Barclays das Kursziel gesenkt haben und die Aktie auf "Underweight" von zuvor "Equalweight" abgestuft haben. In den Schlagzeilen war heute auch Volkswagen, die Vorzugsaktien der Wolfsburger verbilligten sich um 0,4 Prozent. Im roten Bereich waren auch Mercedes-Benz (minus 0,6 Prozent), Porsche AG (minus 2,4 Prozent) und Porsche Holding (minus 0,7 Prozent).
Quelle: ntv.de