Der Börsen-Tag US-Jobdaten nerven DAX kurzzeitig
02.12.2022, 17:37 UhrKlar über den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten waren heute kurzzeitig die Spielverderber für den deutschen Aktienmarkt. Die Zahlen setzen die FED unter Druck, eine anhaltend rigide Geldpolitik zu fahren. Auch wird der amerikanische Zinsgipfel nun wieder etwas höher gesehen.
"Im Grunde wurden die Zinsängste in dieser Woche nach einer Rede von FED-Chef Jerome Powell endgültig beerdigt. Doch mit dem frischen Arbeitsmarktbericht für November sind sie plötzlich wieder auferstanden", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Den Börsen schmeckte das überhaupt nicht. Der DAX verlor aus dem Stand fast 200 Punkte." Steigende Zinssorgen beflügelten dagegen den US-Dollar, der Euro verlor kräftig an Boden. Und auch am Rentenmarkt gab es lange Gesichter, denn die Kurse fielen, während die Renditen stiegen. Ist das neue Nahrung für Zinsängste?
Diese entfaltete sich in Frankfurt noch nicht. Der DAX, der nach Veröffentlichung der US-Jobdaten auf 14.372 Zähler abgesackt war, fing sich am späten Nachmittag wieder. Der Leitindex ging 0,3 Prozent fester mit 14.529 Punkten ins Wochenende. Der EUROSTOXX50 notierte 0,3 Prozent tiefer bei 3974 Stellen.
Positive Nachrichten von der Inflationsfront kamen derweil aus Europa. Die EU-Erzeugerpreise sanken im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen um 30,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der zweite Rückgang der Jahresteuerung in Folge.
Auf Unternehmensseite waren die als zinsempfindlich geltenden Immobilienwerte gefragt. Die stark fremdfinanzierte Branche würde von einem gemäßigteren Niveau beim Zinsanstieg profitieren. Vonovia standen mit einem Plus von drei Prozent an der DAX-Spitze. Im MDAX stiegen TAG Immobilien und Aroundtown um 2,6 beziehungsweise 4,3 Prozent.
Ebenfalls im MDAX setzten die Papiere des Gabelstaplerherstellers Kion ihre Erholung fort und stiegen um 4,7 Prozent. Lufthansa kletterten nach einer positiven JPMorgan-Studie um 2,1 Prozent.
Quelle: ntv.de