Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag War es das mit der Korrektur?

Nach dem Ausverkauf vom Dienstag haben sich die Börsenanleger in Europa vorsichtig aus der Deckung gewagt. Der Dax schloss rund ein halbes Prozent höher auf einem Stand von 23.600 Punkten. In den ersten September-Tagen hatte der deutsche Leitindex mehr als 500 Punkte verloren und war damit deutlich unter die lange Zeit solide Marke von 24.000 Punkten gerutscht.

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DAX 23.596,98

Die befürchtete, weitere Kurskorrektur blieb damit vorerst aus. "Die große Frage lautet jetzt, wo die nächste Kaufschwelle der Anlegerinnen und Anleger liegt. Zuvor lag diese bei 24.000", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners.

Was wird heute wichtig? Das Münchner Ifo-Institut und weitere führende deutsche Forschungsinstitute legen ihre Herbstprognosen vor. Das Ifo hatte im Juni ein leichtes Wachstum der deutschen Wirtschaft von 0,3 Prozent und für 2026 von 1,5 Prozent vorhergesagt. Nun wird sich zeigen, ob die Prognose Bestand hat. Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr um 0,3 Prozent geschrumpft, nachdem sie zu Jahresbeginn im selben Tempo gewachsen war.

Im Bundestag kommt zudem am Vormittag der Haushaltsausschuss zusammen. Dabei geht es vor allem um den Budget-Entwurf für 2025. In der Vergangenheit hat die sogenannte Bereinigungssitzung, in der die letzten Details verhandelt werden, oft bis tief in die Nacht gedauert. Die Ergebnisse werden daher erst am Freitag in mehreren Pressekonferenzen der Haushälter bewertet. Der Haushalt, an dem die Ampel-Regierung zerbrochen war, soll in der zweiten September-Hälfte beschlossen werden. Sobald er alle Hürden genommen hat, endet die vorläufige Haushaltsführung.

Des Weiteren hat auf dem Handelsblatt-Bankengipfel in Frankfurt Unicredit-Chef Andrea Orcel einen mit Spannung erwarteten Auftritt. Finanzinvestoren erhoffen sich vor allem Hinweise darauf, wie es mit dem Übernahmevorstoß des Geldhauses bei der Commerzbank weitergeht. Das Mailänder Institut ist inzwischen größter Aktionär der Commerzbank. Orcel macht der Commerzbank Avancen, um sie mit der Münchner HypoVereinsbank zusammenzubringen, die seit 20 Jahren zu Italiens zweitgrößter Bank gehört. Der Commerzbank-Vorstand setzt dagegen auf die Eigenständigkeit des Frankfurter Instituts.

Mit Spannung wird auch das offizielle Endergebnis des Übernahmeangebots der italienischen MFE-Holding für ProSiebenSat.1 erwartet. Insidern zufolge dürfte die Holding der Familie des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi dann eine deutliche Mehrheit von über 70 Prozent an dem deutschen TV-Konzern halten. Damit könnte MFE den geplanten Umbau der Senderkette angehen. Sollten die Italiener eine Dreiviertel-Mehrheit von 75 Prozent erreichen, hätten sie noch mehr Einflussmöglichkeiten - etwa über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.

Hier alle Termine auf einen Blick.

Quelle: ntv.de

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