Der Börsen-Tag Zoll-Damoklesschwert schwebt weiter über dem Dax
09.04.2025, 06:30 UhrNun sind die Zölle da. Trumps globaler Zollhammer tritt in Kraft. Gestern noch hatte der Dax nach drei tiefroten Handelstagen mit einem kräftigen Zuwachs die Marke von 20.000 Punkten wieder hinter sich gelassen. Zoll-Störfeuer blieben vorerst aus, erste Schnäppchenjäger waren wieder unterwegs. Zum Handelsende gewann der deutsche Leitindex 2,5 Prozent auf 20.280 Punkte. Damit knüpfte der Dax nach dem Kurseinbruch am Montagmorgen bis unter 18.500 Punkte an seinen Erholungsversuch vom Vortag an.
Erst einmal geht aber das von Donald Trump angerichtete Zollchaos weiter. Heute treten nämlich die neuen US-Sonderzölle gegen die EU in Kraft. Sie betragen 20 Prozent, Brüssel hat bislang noch keine Gegenmaßnahmen angekündigt. Auf Warenimporte anderer wichtiger US-Handelspartner werden zum Teil noch höhere Sätze fällig. Im Raum steht auch eine weitere Erhöhung der US-Zölle gegen China. Die EU will zudem über eine Liste mit US-Produkten abstimmen, auf die Gegenzölle erhoben werden sollen. Dies ist die Reaktion auf die eingesetzten US-Sonderzölle auf Stahl und Aluminium.
Und dann wäre da Volkswagen: Der Dax-Konzern legt die Absatzzahlen für das erste Quartal vor. Vorstandschef Oliver Blume hatte im März erklärt, der Jahresstart sei besser als erwartet verlaufen. VW setzt auf positive Impulse von rund 30 neuen Modellen und sah zuletzt gutes Wachstumspotenzial in Nordamerika. Allerdings werden die Autopreise aufgrund der erhöhten US-Importzölle auf Autos und Teile steigen. Ungeachtet dessen ging Europas größter Autokonzern von einem Absatz 2025 auf Vorjahresniveau aus.
Nach Handelsschluss in Frankfurt legt die US-Notenbank die Protokolle ihrer jüngsten Zinssitzung vom März vor, die Investoren auf Hinweise auf den weiteren Kurs abklopfen dürften. Die Fed hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Ihr Chef Jerome Powell betonte auch mit Blick auf die von US-Präsident Trump angestoßene Zollpolitik, die damit verbundene Unsicherheit sei hoch. Zugleich signalisierten die Währungshüter, dass zwei Zinsschritte nach unten im laufenden Jahr drin sein dürften.
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Quelle: ntv.de