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Rohstoffausblick 2007 Experten optimistisch

In den vergangenen Jahren sind die Rohstoffpreise geradezu explodiert. Und auch Privatanleger profitierten über Fonds und Zertifikate vom Anstieg der Produkte. Allerdings sind Rückschläge nicht ausgeschlossen, wie im Sommer 2006 als die Preise zahlreicher Güter um bis zu 20 Prozent nachgaben. Ein Ende der Rohstoffhausse wurde damit aber nicht eingeleitet, nur ein langsameres Wachstum, meinen Experten, wie Klaus Kaldemorgen von der Fondsgesellschaft DWS:

"Allein durch das verlangsamte Wachstum in den USA wird sich die Rohstoffnachfrage entspannen. Gleichzeitig wird das Rohstoffangebot steigen weil die Preise gestiegen sind und es interessanter ist, mehr Rohstoffe zu fördern. Aber das Wichtigste: die Finanzinvestoren die sich 2006 stark in Rohstoffen engagiert haben werden dies in diesem Jahr nicht mehr in dieser Größenordung tun."

So viele Rohstoffe es gibt, so unterschiedlich sind oft die Meinungen darüber. Einige Fachleute werten die aktuelle Korrektur etwa bei Öl oder Gold auch als Einstiegschance für Anleger. Andere hingegen, wie Reza Montasser, Investmentchef bei Hauck und Aufhäuser sehen im Goldpreis eine beginnende Blase:

"Es war doch eine sehr starke Flucht zu sehen in Gold, aufgrund der Inflationsangst der vergangenen 1-2 Jahre. Jetzt kommen Inflationszahlen zurück und die weltpolitische Situation scheint nicht mehr ganz so dramatisch. Daher dürften Gelder aus dem Gold herausfließen und den Preis wieder drücken. Für mich ist Gold daher der spekulativste Rohstoff, in den ich derzeit nicht investieren würde."

Mehr positive Übereinstimmung könnte es bei den Industriemetallen geben, wie etwa Zink, Blei oder Platin, das vor allem für die Herstellung von Katalysatoren gebraucht wird. Und nicht zuletzt Kupfer auf den Börsenprofi Gottfried Heller wegen der guten Konjunkturaussichten schwört:

"Kupfer ist Mr. Economy, also der Konjunkturindikator schlechthin. So wie Gold der Inflationsindikator ist, ist Kupfer der Industrieindikator. Man sieht sofort, ob die Wirtschaft läuft oder nicht."

DWS Chef Klaus Kaldemorgen will sich bei den Industrierohstoffen in diesem Jahr hingegen eher zurückhalten. Er setzt auf jede Art von Agrarrohstoffen. Wegen des starken Zuwachses in den Emerging Markets für ihn ein hausseverdächtiges Thema. Allen voran der Zucker:

"Agrarrohstoffe können in Kraftstoff umgewandelt werden. Das heißt, mit einem steigenden Ölpreis ist zwangsläufig auch ein Anstieg der Agrarrohstoffe zu erwarten, denn man kann Zucker in Bioethanol, sprich Kraftstoff umwandeln."

Umkehrschluss für Anleger. Auch Öl als ausgehender Rohstoff sollte in jedem Depot als Beimischung und Absicherung dabei sein. Allerdings sollte Privatanleger tunlichst vermeiden, Einzelinvestments in nur einen Rohstoff zu tätigen. Für Laien ist dieser Markt schlichtweg zu unüberschaubar, meint Börsenprofi Gottfried.

"Ich würde in Einzelrohstoffe nur als Profianleger investieren, weil Profis viel schneller reagieren können. Als "Normal-Anleger" sollte Rohstoffe als langfristige Depot-Beimischung gesehen werden, vielleicht auf Sicht von 3-6 Jahren. Durch eine Anlage in Rohstoff-Zertifikate und Fonds wird zudem eine breite Streuung erreicht."

Mit dieser Strategie ist das Risiko breit verteilt, so dass ihr Kapital auch in schwächeren Phasen nicht so leicht verrinnt.

Quelle: ntv.de

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