USA Neue Chancen
03.07.2007, 11:08 UhrVon Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline
In 16 Monaten wird der 44. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt. Über die Parteigrenzen hinweg sind sich die Kandidaten einig: Die USA müssen unabhängiger werden von fremdem Öl. Für Amerikaner ist das eine technologische Herausforderung. Neuinvestitionen haben für die US-Unternehmen höchste Priorität. Seit vier Jahren verzeichnen sie ein zweistelliges Gewinnwachstum, 2006 mehr als 15 Prozent, für 2007 werden 7 Prozent prognostiziert.
Ängste vor einer „harten Landung“ der US-Wirtschaft haben sich zerstreut. Die Wirtschaft wächst, 2007 voraussichtlich 2,4 Prozent, 2008 rund 2,9 Prozent. Grund wie schon oft: Die Amerikaner hassen Konsumverzicht. Lieber arbeiten und verdienen sie mehr – im Vorjahresvergleich 0,8 Prozent – als von ihrem durchschnittlichen Konsumwachstum von 0,7 Prozent abzurücken.
„Alles auf Pump!“, rufen viele. Das ist richtig. In 15 Jahren ist das Defizit der US-Leistungsbilanz von 0 auf 811 Milliarden US-Dollar gestiegen, nur gemildert durch den schwachen US-Dollar. Ein US-Dollar ist aktuell für 0,74 Euro zu haben und nicht mehr weit entfernt von seinem Allzeittief im April 1995: Umgerechnet 0,69 Euro. Ob er es unterbietet? Laut Projektion hätte eine 30prozentige Abwertung der Weltleitwährung folgende Konsequenzen:
Euro -5 Prozent
mexikanischer Peso -20 Prozent
japanischer Yen -35 Prozent
chinesischer Renminbi -40 Prozent
saudischer Rial -45 Prozent
Starke Argumente für einen antizyklischen Ausbau der US-Dollar-Position. Die Amerikaner verfügen über die „Pricing Power“, die Marktpreise zu ihren Gunsten zu bestimmen. Sie haben die höheren Kosten für Investitionsgüter und Energie vollständig auf die globalen Märkte umgelegt. Seit 2004 steigen die Marktpreise um 2,8 Prozent pro Jahr und mit ihnen die Margen der US-Unternehmen.
Profiteure sind besonders die Aktienfonds, die sich auf kleine US-Unternehmen spezialisiert haben. Diese haben ihr Angebot ausgeweitet: Der Export moderner Unternehmensdienstleistungen z.B. im IT- und Finanzbereich haben sich seit 1980 verdreißigfacht. Das Gewinnwachstum dort beträgt aktuell 11 Prozent.
Auf Eurobasis haben die Top 3 über drei Jahre mit einer Gesamtrendite um die 50 Prozent überzeugt. Trotz des schwachen US-Dollars ist das eine Jahresrendite von rund 15 Prozent p.a. Auch die Standardwerte des S&P 500 haben mit 15 x eines der niedrigsten KGVs der letzten 10 Jahre.
Quelle: ntv.de