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DDI-Statistik Dezember Teilschutz-Zertifikate gefragt

Im Unterschied zur allgemeinen Umsatzentwicklung an den Börsen zogen die Börsenumsätze in derivativen Produkten im Dezember um 25% auf 8,48 Mrd. Euro an. Noch im November betrug das Handelsvolumen 6,8 Mrd. Euro. Der Anstieg des letzten Monats des Handelsjahres 2005 liegt auch deutlich über dem Durchschnitt von 6,8 Mrd. Euro, die er in den Monaten August bis November erreicht hat.

Offenbar hatten die Investoren gegen Ende des Jahres einen erhöhten Anlagebedarf. Wegen der fortgeschrittenen Rally am deutschen Aktienmarkt setzten Anleger allerdings auf Zertifikate mit einer Teilschutzkomponente. Darauf
weist der Umsatzanstieg bei den Discount-Zertifikaten um mehr als 60% auf 1,5 Mrd. Euro. Hierdurch stieg der Marktanteil der Discount-Produkte um 6 Prozentpunkte auf etwas mehr als 33 %. Damit verkaufte sich diese Produktgattung im letzten Monat des Jahres -frei nach dem Motto "safety first" -deutlich besser als
die Index-und Partizipations-Zertifikate, die ihren Umsatz immerhin auch um 39% steigern konnten. Bemerkenswert
ist ebenfalls das Umsatzwachstum von 28% bei Bonus-Zertifikaten auf 1,12 Mrd. Euro. Eine Fokussierung
der Umsätze auf einen bestimmten Emittenten lässt sich bei den defensiven Anlage-Zertifikaten im Dezember
nicht feststellen.

Durch den überdurchschnittlich starken Umsatzanstieg konnten die derivativen Anlageprodukte ihren
Marktanteil gegenüber den Hebelpapieren wie Optionsscheinen und Knockouts etwas ausbauen. 57% der
Umsätze in börsengehandelten Derivate fanden in den defensiven Anlage-Zertifikate statt. Die Knockouts kommen
auf 42%. Sie verlieren etwas an Marktanteil, obwohl sie den absoluten Umsatz ebenfalls um 16% auf 3,5 Mrd.
Euro steigern konnten.

Die steigenden Edelmetallnotierungen an den Rohstoffmärkten wirkten sich auch auf den Absatz der Commodity-
Zertifikate aus. Der börsliche Umsatz der Rohstoff-Zertifikate stieg um 65% auf 257 Mill. Euro. Damit erreichten sie einen Marktanteil von 5,4 %. Bei den Hebelprodukten auf Rohstoffen legte der Umsatz gar um 140% auf 111 Mill. Euro zu. Sie nehmen bei Optionsscheinen und Knockouts einen Anteil von 7,5% ein. Nichtsdestotrotz fristeten die Rohstoff-Derivate in Deutschland trotz des eindeutigen Trends an den Warenterminmärkten immer noch dem Dasein eines Nischenprodukts. Hält der Anstieg an den Warenterminmärkten an, könnte sich das möglicherweise mittelfristig ändern.

Die von den Banken und auch Privatanlegern beachtete Rangliste der Emissionshäuser hat sich im Dezember im wesentlichen nicht geändert. Deutsche Bank, Commerzbank und ABN Amro teilen sich mehr als die Hälfte des Marktes. Aufgrund des deutlichen Umsatzanstiegs konnten sie gemeinsam ihren Marktanteil um 4 Prozentpunkte auf mehr als 54% steigert. Die "Blauen" sind mit einem stabilen Anteil von mehr als 21% Marktführer, gefolgt von der Commerzbank mit 18% und ABN Amro (14%). An vierter Stelle folgt die Citigroup. Sie erzielt mit der Hälfte der Umsätze von ABN Amro einen Marktanteil von 6%.

Deutsche Bank, Commerzbank und ABN Amro finden sich dann auch bei den Anlage-Zertifikaten auf den ersten
drei Plätzen wieder. Auf dem vierten Platz hat die Socit Gnrale den Platz mit der Dresdner Bank getauscht. Die
"Grünen" verloren durch einen Umsatzrückgang im Dezember vier Prozentpunkte an Marktanteil.
Bei den Aktienanleihen zeigt sich seit dem Beginn der Erhebung im August ein unverändertes Bild: Sal. Oppenheim liegt mit einem Marktanteil von mehr als 50% in Front, gefolgt von der BHF Bank. Sie hat sich im Dezember mit einem Anteil von einem Viertel gefestigt. Vierter ist HSBC Trinkaus&Burkhardt.

Bei den KO-Produkten hält der Höhenflug der "Gelben" an. Dank des aggressiven Pricings stieg der Dezember-Umsatz der Commerzbank noch einmal um 40% an. Mit einem Umsatz von 652 Mill. Euro kann sie ihren Marktanteil auf 31% ausbauen. Das geht vor allem zu Lasten der Socit Gnrale, die einen Umsatzrückgang
von 30% erleidet. Sie fällt damit auf den fünften Platz der Rangliste zurück.



Walter Kozubek, anlagezertifikate.de

Quelle: ntv.de

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