Zertifikatesparen Verluste bei Rohstoffen
26.04.2007, 10:58 Uhr
Wer vor einem Jahr einen Zertifikatesparplan auf ein Open End-Zertifikat auf den Brent Crude Oil-Future angelegt hat, wird über sein vorläufiges Veranlagungsergebnis nicht gerade erfreut sein. Obwohl sich der "Ölpreis" in Form dieses Futures auf Jahresfrist nicht all zu stark verändert hat, musste der Anleger oder Zertifikatesparer mit einem Open End-Zertifikat wie beispielsweise dem ABN Amro-Brent Crude Oil Open End Zertifikat mit ISIN: NL0000202109
Diese unerfreuliche und vielleicht auch unerwartete negative Wertentwicklung, die trotz nahezu gleichem Ölpreis wie vor einem Jahr zu Stande gekommen ist, basiert auf Währungs-und Rollverlusten. Dieses Zertifikat ist nicht währungsgesichert. Vor einem Jahr befand sich der EUR/USD-Wechselkurs noch unterhalb der Marke von 1,23 US-Dollar. Mittlerweile überwand der Euro sogar die Marke von 1,35 US-Dollar.
Da der diesem Zertifikat zu Grunde liegende Brent Crude Oil-Future in US-Dollar berechnet wird, schlägt sich der knapp 10-prozentige Wertverlust des US-Dollar unmittelbar als Verlust für den Zertifikateinhaber nieder.
Da Futures nicht unendlich lange laufen, muss der Emittent in regelmäßigen Abständen die auslaufenden Kontrakte durch neue ersetzen. Kosten die neuen Kontrakte mehr als die auslaufenden Futures, dann reicht der Verkaufserlös nicht aus, um wieder genau so viele Futures zu kaufen, wie dies vor dem Rolltermin der Fall war. Diese Situation war in den vergangenen Rollterminen offenbar öfters der Fall. Da man nun nur noch an den Kursbewegungen des Ölpreises von einer geringeren Anzahl von Futures partizipieren kann, muss der Emittent entweder das Bezugsverhältnis oder die Partizipationsrate reduzieren. Beim vorliegenden Zertifikat, das zu Beginn vor etwa 4 Jahren mit vollständiger Partizipation ausgerüstet war, befindet sich die Partizipationsrate nur mehr im Bereich von 81 Prozent.
Diese negativen Eigenschaften vieler Rohstoffzertifikate werden natürlich nicht durch die Schuld des Emittenten verursacht, sondern entstehen durch die Marktgegebenheiten. Deshalb treten diese Effekte bei sämtlichen Zertifikaten dieses Zuschnitts, unabhängig vom Emittenten, auf.
Wer nun im vergangenen Jahr vierteljährlich 250 Euro in dieses bei der DAB Bank und maxblue zum Ansparen zur Verfügung gestellte Zertifikat investiert hat, verfügt beim Zertifikatepreis 40,66 Euro über 21,94749 Stück, die einem Gegenwert von 893,49 Euro entsprechen.
Wer langfristig von steigenden Ölpreisen profitieren möchte und in solch einem Zertifikat investiert ist, sollte sich auf die Suche nach geeigneten Alternativen begeben. Mehr dazu: www.zertifikatesparen.de.
Walter Kozubek, anlagezertifikate.de
Quelle: ntv.de