VW-Call im Rückblick Zeitwertverfall in der Praxis
30.11.2007, 10:51 UhrWer vor etwas mehr als drei Monaten als Alternative zum Aktienkauf auf Long-Hebelprodukte auf die VW-Aktie gesetzt hat, wird trotz der Turbulenzen der vergangenen Wochen positive Renditen erwirtschaftet haben.
Bei Erstellung der Einstiegsszenarien am 27.8.07 notierte die VW-Aktie bei 149,88 Euro. Nach dem Höhenflug, der den Aktienkurs bis knapp unter die 200-Euro Marke führte, notiert die VW-Aktie derzeit bei 161,83 Euro.
"Beispiel Call-Optionsschein vom 30.11.07:
Der Dresdner Bank-Call-Optionsschein mit Strike 150 Euro, Laufzeit bis 20.12.07, BV 0,1, ISIN: DE000DR4WSM8, kann beim Aktienkurs von 149,88 Euro mit 0,90 – 0,92 Euro gehandelt werden.
Wer sich nun 100 VW-Aktien, mit dem Ziel, diese innerhalb eines Monats mit 160 Euro verkaufen zu können ins Depot legt, muss für die 100 Aktien (vor Spesen) 14.988 Euro hinlegen. Um den gleichen Gewinn in Höhe von 1.012 Euro zu erwirtschaften, könnten auch knappe 2.000 Calls mit 0,92 Euro angeschafft werden. Der Kaufpreis dieser Position ist mit 1.840 Euro naturgemäß wesentlich geringer als jener Betrag, der für den Kauf der Aktie aufgewendet werden müsste.
Da der Wert des Optionsscheines bei einem Kursanstieg der Aktie auf 160 Euro innerhalb des nächsten Monats etwa um 55 Prozent auf 1,44 Euro ansteigen sollte, wird der Optionsschein in absoluten Zahlen mit einem Gewinn in Höhe von 1.040 Euro einen ähnlichen Ertrag wie die Veranlagung in der Aktie abwerfen.
Im Gegensatz zur Aktienveranlagung reduziert sich das Verlustrisiko auf den Kapitaleinsatz des Optionsscheines und ist somit – in absoluten Zahlen - wesentlich geringer als beim Aktienkauf. Ein Totalverlust für den Optionsscheininhaber tritt dann ein, wenn die VW-Aktie am Verfallstag des Optionsscheines unterhalb von 150 Euro notiert."
Beim Aktienkurs von 161,83 Euro notiert der Call mit 1,27 – 1,29 Euro (+38,04 Prozent). Der Preis des Calls liegt deshalb unterhalb jener der Szenarioanalyse, da die Analyse von einem Kursaufschwung innerhalb eines Monats ausgegangen ist. Deshalb liegt es auf der hand, dass das Veranlagungsergebnis wegen des Zeitwertverfalls nach drei Monaten wesentlich schlechter als nach der Veranlagungsdauer von einem Monat aussieht.
Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von VW-Aktien oder von Hebelprodukten auf die VW-Aktie dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
Walter Kozubek, hebelprodukte.de
Quelle: ntv.de