Bonus boomt Zertifikate im Blick
07.02.2007, 15:21 UhrVon Heiko Weyand, Zertifikatespezialist von HSBC Trinkaus & Burkhardt
Sie sind wieder da: die Werbeinitiativen der Emittenten. In den ersten drei Wochen des Jahres war es ruhig geworden und es schien fast, als hätten alle Parteien im Wettbewerb um die Gunst der Zertifikatekunden bestes Training absolviert, um punktgenau zum Ende Januar ihre Bestleistung zu zeigen. Goldman Sachs glänzt auf der neu gestalteten Website mit der „Bonus-Banane“, HSBC Trinkaus & Burkhardt vereinfacht mit „Unsere Besten“ ab Anfang Februar die Auswahl von Bonus- und Discountzertifikat und die Socit Gnrale hat das Bonus-Universum um die sinnvollen Rolling-Bonus-Zertifikate erweitert. Auch die Zeitungen und Magazine werden wieder dicker – dank der massiven Werbung der Emittenten. Vor allem Bonus-Zertifikate zählen dabei zu den Leistungsträgern.
Sie also sollen die Wachstumshoffnungen der Zertifikateindustrie erfüllen. Die Chancen stehen gut, denn die Märkte haussieren, die Stimmung ist so gut wie lange nicht mehr und die Dividendensaison steht vor der Tür: Bonus-Zertifikate bieten umso attraktivere Kennzahlen, je höher die verwertbare Dividende des Basiswertes ist. Wer also jetzt einen Anlagehorizont von etwa 13-16 Monaten mitbringt, kann mit einem Bonus-Zertifikat implizit zwei Dividendentermine nutzen und auf einen entsprechenden Risikopuffer bauen – verbunden mit der Aussicht auf eine attraktive Bonusrendite.
Der „Bonus-Boom“ der Emittenten streut also kein Augenpulver, sondern kann in den meisten Fällen als berechtigter Hinweis auf sinnvolle Alternativen zum Aktieninvestment gesehen werden. Ob Bonus-Zertifikate freilich die „besseren Aktien“ sind, wie manche Branchenkenner behaupten, muss sich langfristig zeigen. Das Schwellenrisiko sollten Anleger jedenfalls nicht unterschätzen und sich stets die Frage beantworten, wie realistisch ein Kursverfall von zehn, zwanzig, dreißig oder mehr Prozent während der genannten Laufzeit ist. Im Zweifel erscheint es angebracht, sich eher für die defensivere Variante zu entscheiden.
Quelle: ntv.de