Fonds

US-Dollar Greenback ist zurück

Von Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline

Der Sprung des US-Dollar um 2,1 Prozent gegenüber dem Euro am 8. August 2008 war die größte Eintagesrallye seit dem 1. Januar 1999, der Einführung des Euro. Der Trendwechsel beendet den seit 2002 anhaltenden Abwärtstrend der US-Währung. „The Dollar has bottomed“, sagt Wall Street. JPMorgan sieht den US-Dollar in 12 Monaten bei 1,42 Euro, Goldman Sachs bei 1,40 Euro und Dresdner Kleinwort sogar bei 1,35 Euro (Kurs im Chart umgekehrt). Unmittelbar über den Kurs profitiert der Dollarblock von einem starken US-Dollar. Das sind die Länder, deren Währungen direkt oder in „Währungskörben“ an den Greenback gekoppelt sind. Dazu zählen neben Nordamerika auch Asien, vor allem Hongkong, einige osteuropäische Länder wie die Ukraine sowie die Golfstaaten.



Außerdem profitieren die Gläubiger der USA, allen voran Japan und China, aber auch Russland. Die haben ihre Erlöse aus Industrie und Energie in US-Anleihen recycelt. Diese gewaltigen Summen werden mit jedem Cent Wertsteigerung nach oben gehebelt. Wenn der US-Dollar sinkt, steigt der Energiepreis. So lautet seit Jahren die Gleichung. Stimmt sie auch in umgekehrter Richtung: Wenn der US-Dollar steigt, sinken Energiepreise? Auf jeden Fall ist festzustellen, dass mit den Energiepreisen der Hauptinflationstreiber abgemildert wird. Historische Studien zeigen, dass die US-Notenbank Fed in den ersten vier bis fünf Monaten einer Rezession typischerweise aggressiv die Zinsen senkt, was die Kurse an den Aktienmärkten nach unten treibt.



Allerdings nehmen niedrige Zinsen den Druck von der Währung. Weitere Zinssenkungen werden nicht mehr eingepreist, man schaut nach vorn. Genau an diesem Punkt stehen wir jetzt. Ein halbes Jahr später entfaltet ein erstarkender US-Dollar erfahrungsgemäß seine Wirkung: Von dem steigenden Außenwert profitieren die US-Importeure, die Importpreise sinken und mit ihnen die Inflation. Ein neuer Wachstumszyklus kann beginnen. Kaufe mit einer starken Währung eine schwache, lautet die Börsenregel. Noch ist der Euro stark und der US-Dollar schwach. Kaufen!

Quelle: ntv.de

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