Up-and-Out-Calls Alternativer Hebel
16.10.2009, 10:46 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Up-and-Out-Call-Optionen sind ein wesentlichen Bestandteil von Reverse Bonus-Zertikaten. Wird bei diesen Zertifikaten die Bonusschwelle berührt oder überschritten, dann verfällt nicht nur die exotische Option sondern auch das Anrecht des Anlegers auf die Bonuszahlung. Somit sind diese Optionen das Pendant zu den Down-and Out-Puts, die bei klassischen Bonus-Zertifikaten dafür verantwortlich sind, ob eine Bonuszahlung erfolgt oder nicht.
Nach der Verbriefung der Down-and-Out-Puts bietet die Société Générale ab sofort nun auch die Up-and-Out-Optionen in Form von Wertpapieren, die sowohl an Börsen als auch außerbörslich gehandelt werden können, zum Handel an.
Die praktische Funktionsweise von Up-and-Out-Calls
Die zwölf Up-and-Out-Call-Optionsscheine beziehen sich auf den DAX-Index und verfügen über Laufzeiten bis 18.12.09, 19.3.10, 18.6.10 und 17.12.10. Die Calls sind mit einem Strikepreis und einer Barriere versehen. Der Up-and-Out-Call auf den DAX-Index mit Laufzeit bis 19.3.10, ISIN: DE000SG1JEL9, Bezugsverhältnis 0,01, Basispreis bei 5.100 Punkten und einer Barriere bei 6.500 Punkten wird beim DAX-Stand von 5.855 Punkten mit 3,52 – 3,82 Euro gehandelt.
Am Ende der Laufzeit des Calls sind folgende Szenarien möglich: Wenn der DAX-Index dann beispielsweise bei 6.000 Punkten notiert, dann errechnet sich, wie auch bei allen anderen Call-Optionsscheinen, ein Rückzahlungsbetrag, der sich aus der Differenz zwischen Basispreis und dem dann aktuellen Indexstand – unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses von 0,01, zusammensetzt. In diesem Fall wird der Rückzahlungspreis des Calls 9,00 Euro betragen ((6.000 finaler Indexstand – 5.100 Basispreis)x Bezugsverhältnis von 0,01).
Wenn der Indexstand allerdings während der Laufzeit die KO-Marke bei 6.500 Punkten berührt, dann verfällt der Call wertlos. Die wertlose Ausbuchung wird auch dann erfolgen, wenn sich der Index am Ende unterhalb des Strikepreises befindet.
Wenn bei diesen Optionsscheinen sowohl bei einem starken Kursanstieg als auch bei einem erheblichen Rückgang des DAX-Standes erhebliche Verlustrisiken lauern, könnten sich Anleger die durchaus berechtiget Frage stellen, welche Vorteile diese Optionsscheine bieten. Wie bei den Down-and-out-Puts ist auch hier die Antwort einfach. Sie sind wesentlich billiger als vergleichbare Scheine ohne Up-and-Out Schwelle.
Kostengünstige Alternativen zu klassischen Optionsscheinen
Vergleicht man diesen SG-Up-and-Out-Call mit klassischen Call-Optionsscheinen auf den DAX mit Strike bei 5.100 Punkten und gleicher Laufzeit, dann fällt auf, dass für diese unter den aktuellen Marktverhältnissen ein Betrag von mehr als 9,00 Euro hinzublättern ist. Klarerweise ist aber anzumerken, dass die klassischen Optionsscheine bei einem DAX-Stand von 6.600 Punkten einen inneren Wert von 15 Euro aufweisen werden. Der Up-and-Out-Call wird bei einem DFAX-Stand von 6.600 Punkten bereits wertlos verfallen sein:
Somit stellen die Down-and-Out-Puts für Risiko freudige Spekulanten, die das Steigerungspotenzial des DAX-Index als begrenzt ansehen, auf jeden Fall eine Alternative zu klassischen Call-Optionsscheinen dar, da sie wesentlich billiger als klassische Optionsscheine zu bekommen sind.
Quelle: ntv.de