Ein Jahr nach Lehman-Pleite Emittenten-Bonität wichtiger
11.09.2009, 11:22 Uhr
(Foto: REUTERS)
Nahezu auf den Tag genau vor einem Jahr, am 15. September 2008, ereignete er sich - der Supergau für die Finanzbranche und geschädigte Anleger - die Pleite von Lehman Brothers. Sie gilt als besondere Triebfeder für anschließende Finanzschieflagen weltweit.
In Deutschland betroffen waren vor allem Finanzinstitute wie die IKB, Hypo Real Estate, die Commerzbank und zahlreiche Landesbanken. Im Sog der Finanzkrise wurde die Gesamtwirtschaft in eine Weltwirtschaftskrise hineingerissen, deren Folgen wohl noch nachkommende Generationen spüren werden, die mithelfen müssen, den Schuldenberg in Billionenhöhe durch gigantische Bankenunterstützungspakete und Konjunkturprogramme abzuarbeiten. Alternativen dazu gab es wohl nicht, ansonsten wären die Folgen wohl noch verheerender.
Für die noch junge Zertifikatebranche war es die erste große Bewährungsprobe. Das Aufsteigerinvestment mutierte urplötzlich zum „Teufelszeug” selbst bei Bankern, die zuvor noch kräftig die Werbetrommel dafür rührten. Inzwischen kehrt die Normalität allmählich wieder ein. Mancher Anleger, der zwischenzeitlich die Finger vom Derivat ließ, nutzt dieses Investment, um an sonst nur sehr schwer abbildbaren Basiswerten - vielleicht auch mit entsprechendem Sicherheitspuffer - zu partizipieren. Aber Investoren erkennen inzwischen auch, dass nicht nur die versprochene Rendite wichtig ist, sondern auch andere Kriterien wie die Kreditwürdigkeit des Emittenten, und das ganz besonders beim Zertifikat, einer Inhaberschuldverschreibung.
Laut jüngster Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) achten mittlerweile drei von vier Anlegern in Deutschland beim Zertifikatekauf sehr stark auf die Bonität des Emittenten. 88 % der Befragten ziehen dieses Argument mit in die Kaufentscheidung ein. Aber auch Ratings erleichtern dem Anleger inzwischen die Auswahl beim Kauf. Und dieses Mehr an Transparenz ist gut so - für den mündigen Anleger.
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Quelle: ntv.de