Marktberichte

Dax-Vorschau Anleger in Sommer-Rally-Laune

(Foto: picture alliance / dpa)

Europa fährt in der kommenden Woche mit Vollgas in die Berichtssaison. Es ist die erste von insgesamt vier großen Berichtswochen. Die Chancen auf positive Überraschungen sind gut. Denn am Markt gibt es sehr viel Skepsis.

Scheint die Sonne, steigen die Kurse - dieser Trend der vergangenen Tage könnte sich auch in der neuen Woche fortsetzen. "Ein Mix aus besseren Konjunkturdaten, kaum vorhandenen Risiken am Zinsmarkt und einer recht positiven Berichtssaison sollte den Markt weiter nach oben treiben", sagt Marktstratege Jörg Rahn von Marcard, Stein & Co.

Außerdem sind viele Schätzungen der Analysten für die Einzelunternehmen bereits vor Wochen entstanden, als noch völlige Unsicherheit über die künftige Politik der US-Notenbank herrschte. Das hat sich zum Wochenschluss endlich geändert.

In der vergangenen Woche hat der Dax 1,4 Prozent zugelegt, der EuroStoxx50 1,5 und der Dow 0,5 Prozent. Nach Einschätzung von Rahn hat vor allem die Klarstellung von Fed-Chef Ben Bernanke, wonach die Geldpolitik der US-Notenbank noch lange expansiv bleiben wird, Investoren spürbar beruhigt. "Der Markt reagiert immer noch vor allem auf die US-Geldpolitik", erläutert Rahn.

Als Bernanke Mitte Juni einen Fahrplan zur Rückführung der milliardenschweren Fed-Anleihenkäufe vorgelegt hatte, war das von etlichen Investoren als Zinswende interpretiert worden. Aktien- und Rentenmärkte waren daraufhin auf Talfahrt gegangen. Inzwischen hat Bernanke klargestellt, dass er die Geldpolitik abhängig von der konjunkturellen Entwicklung justieren werde. Nichts stehe fest. Anleger entspannten sich nach diesen Aussagen spürbar, da sie mit dem billigen Geld nun weiter investieren können.

Start der Bilanzsaison lässt hoffen

Die Bilanzsaison nimmt auch hierzulande allmählich Fahrt auf. So werden mit Daimler, BASF und der Deutschen Börse drei Dax-Werte über ihre Geschäfte im zweiten Quartal informieren. Während der Autobauer seine wichtigsten Kennzahlen schon im Vorfeld bekannt gegeben hat und Investoren deswegen am Mittwoch auf Details warten, wird es bei BASF (Donnerstag) spannender. Die Frage ist, wie sich das Chemieunternehmen in einem schwierigen Umfeld schlägt. Der Branchenverband hatte vor etwa einer Woche einen sehr zurückhaltenden Ausblick gegeben.

Bisher haben die Unternehmen, die schon in den USA und Europa über ihren Geschäftsverlauf informiert haben, recht optimistische Signale ausgesendet. "Der bisherige Verlauf war nicht unerfreulich", sagt Kapitalmarktstratege Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors. Bislang hätten 65 Prozent der US-Unternehmen mit ihren Zahlen die Analystenerwartungen übertroffen. "Besonders aus dem Bankensektor kamen erfreuliche Meldungen." In den kommenden Tagen werden die Bilanzen von Apple, Boeing und Facebook in den Fokus der Wall Street rücken.

Hoffnungszeichen aus Südeuropa, Sorgen im Norden

Sowohl in Europa als auch in den USA stehen daneben jede Menge neue Daten an, die Hinweise zur konjunkturellen Entwicklung geben werden. Investoren hoffen, dass die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone, Deutschland und Frankreich sowie der Ifo-Geschäftsklimaindex die konjunkturelle Wende im zweiten Halbjahr signalisieren. "In manchem Peripherieland könnte die Wirtschaft im zweiten Quartal wieder gewachsen sein", sagt Volkswirt Ralph Solveen von der Commerzbank. Auch wenn sich damit ein Ende der Rezession in den betroffenen Staaten abzeichne, rechnet er für den Euroraum insgesamt weiter nur mit schwachem Wachstum. "Denn nun schwächeln verschiedene Kernländer, die mit ähnlichen Problemen wie die Peripherie zu kämpfen haben." Die EZB werde deshalb wohl noch sehr lange an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten.

In den USA tippen Volkswirte auf das dritte Auftragsplus für langlebige Wirtschaftsgüter in Folge und werten das als weiteren Beleg für den nachhaltigen Erholungskurs der weltgrößten Volkswirtschaft.

Quelle: ntv.de, ddi/mmo/DJ/rts

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