Shanghai trotzt dem Trend Asiatische Börsen im Minus
29.04.2011, 10:55 UhrDie meisten asiatischen Börsen verbuchen zum Wochenschluss Verluste. Der Aktienmarkt in Tokio bleibt wegen eines Feiertags geschlossen.
Die Aktienmärkte in Asien sind mit Verlusten aus dem Handel gegangen, allein die Börse in Shanghai stemmte sich gegen den Trend. Viele Anleger hätten das Ende der Rally in Australien zum Anlass genommen, um Gewinne einzustreichen, sagten Händler. Vor allem Bergbaukonzerne gehörten zu den Verlierern.
In Hongkong belasteten gestiegene Hypothekensätze den Markt. Die Aktienmärkte in Südkorea, Taiwan und Singapur gaben ebenfalls nach. Einzig die Börse in Shanghai legte einen Zugewinn hin. Die Börse in Tokio blieb wegen eines Feiertags geschlossen.
An der Wall Street hatten sich Investoren von überraschend schlechten Arbeitsmarktdaten nicht abschrecken lassen. Zudem verlor die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal deutlicher an Fahrt als gedacht. Die wichtigsten Indizes beendeten den Handel am Donnerstag mit Gewinnen.
Verluste in Seoul
Der Aktienmarkt in schloss nach einem wechselhaften Verlauf leichter. Der Kospi verlor 0,7 Prozent auf 2192 Punkte. Nachdem anfangs noch die jüngsten Beschlüsse der US-Notenbank zum Festhalten an der Niedrigzinsphase für steigende Kurse gesorgt hatten, drehte der Markt im Verlauf deutlich ins Minus ehe er sich am Ende wieder von den Tiefs lösen konnte.
Händler erklärten den Richtungswechsel mit Gewinnmitnahmen nach dem Rekordhoch im früheren Wochenverlauf, insbesondere in den zuletzt favorisierten Sektoren Automobil und Chemie.
Erstmals seit sieben Handelstagen hätten auch ausländische Akteure unter dem Strich wieder Aktien verkauft, wussten Börsianer zu berichten. Nachdem die meisten großen Unternehmen, darunter Samsung Electronics und Hyundai Motor - nun ihre Erstquartalszahlen vorgelegt hätten, sei das Gewinnmomentum etwas aus dem Markt heraus, hieß es seitens Dongbu Securities. Der langfristige Aufwärtstrend scheine weiter intakt, wobei eine kurzfristige Korrektur wahrscheinlich sei. Analysten sehen den Kospi auf kurze Sicht bei 2.150 Punkten unterstützt.
Der Technologiesektor verzeichnete Verluste, nachdem Samsung wie weithin erwartet schwache Quartalsergebnisse vorgelegt hatte. Samsung verloren 0,8 Prozent. Gegen die Tendenz zugelegt hätten jüngst zurückgeblieben Titel aus dem Banken- und dem Bausektor, hieß es. Kia Motors gaben um 3,5 Prozent nach und SK Innovation um 7,2 Prozent.
Im Finanzsektor legten die Kurse dagegen überwiegend zu, nachdem KB Financial und Woori Finance Holdings über Erwarten gut ausgefallene Erstquartalszahlen vorgelegt hatten, wie Börsianer sagten. KB gewannen 5,1 Prozent und 4,3 Prozent ein.
China uneinheitlich
Nach fünf Handelstagen in Folge mit Kursverlusten schloss der Aktienmarkt in Shanghai erstmals wieder im Plus. Der Shanghai Composite stieg um 0,9 Prozent auf 2912 Punkte. In Hongkong gab der HSI dagegen 0,4 Prozent auf 23.721 Punkte ab. Börsianer sprachen in erster Linie von einer technischen Gegenreaktion auf die vorangegangenen Abgaben.
Angesichts des inflationären Drucks und damit verbundenen Sorgen vor weiteren geldpolitisch restriktiven Maßnahmen der Regierung sei der Markt kurzfristig nach oben weiter eher gedeckelt, hieß es. Angesichts des wegen des Maifeiertags am Montag verlängerten Wochenendes sei die Angst vor weiteren geldpolitischen Maßnahmen besonders groß, da die Regierung schon häufig verlängerte Wochenenden zu derlei Entscheidungen genutzt habe, hieß es. Analysten sehen den nächsten Widerstand für den Index in Shanghai bei 2950 Punkten.
Angeführt worden seien die Gewinner von Versorgerpapieren mit Hoffnungen auf von der Regierung verfügte höhere Strompreise zur Ankurbelung der Stromerzeugung. Einem Ausschuss zufolge drohen China im Sommer Stromengpässe. Huadian Power International schossen um 9,8 Prozent nach oben - ungeachtet eines Nettoverlusts des Unternehmens im ersten Quartal angesichts gestiegener Kosten für Kokskohle. Datang International Power Generation gewannen 9,5 Prozent und Huaneng Power International verteuerten sich um 6,3 Prozent.
Stahlwerte hätten nach ihren jüngsten Verlusten von Schnäppchenkäufen profitiert, hieß es. Xinjiang Bayi Iron & Steel rückten um 9,1 Prozent und Hebei Iron & Steel um 2,7 Prozent. Wuhan Iron & Steel stiegen um 2,7 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts/DJ