Marktberichte

Schlussspurt in Hongkong Asien-Börsen im Minus

Die Aktienmärkte in Fernost haben am Freitag überwiegend Verluste erlitten. In Tokio drückten vor allem enttäuschende Quartalszahlen wie die des Mobilfunkkonzerns KDDI auf die Stimmung. Begrenzt wurden die Abschläge jedoch durch überraschend positive Bilanzen mehrerer großer US-Regionalbanken, die die Titel japanischer Finanzhäuser anschoben.

Die Börse in Hongkong hat sich dagegen am Freitag freundlicher präsentiert. In einem Endspurt machte der Hang-Seng-Index seine Verluste aus dem Handelsverlauf wett und verabschiedete sich mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent bei 15.258 Zählern ins Wochenende. Zuvor hatten Sorgen über die Lage des Finanzsektors und den Zustand der Wirtschaft den Markt belastet.

Zu den größten Gewinnern gehörten die Titel von China Huiyuan Juice mit einem Kurssprung von 13,4 Prozent. Der Getränkehersteller befindet sich erneut in Gesprächen mit Coca-Cola, was Spekulationen über eine Übernahme durch den US-Branchengiganten neu entfachte. Der H-Index der Aktien vom chinesischen Festland gewann 0,5 Prozent auf 8979 Zähler. Die Börse in Shanghai verlor dagegen 0,6 Prozent auf 2448 Punkte. Furcht vor einem Rückgang der Kreditvergabe lasteten hier auf dem Markt.

In Tokio ging der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einem Minus von 1,6 Prozent auf 8707 Punkten ins Wochenende. Der breiter gefasste Topix-Index schloss 1,1 Prozent tiefer bei 830 Zählern. Die Aktienmärkte in Hongkong, Singapur und Südkorea notierten ebenfalls schwächer. Die Börsen in Taiwan und in Shanghai verzeichneten dagegen leichte Gewinne.

Der zweitgrößte japanische Mobilfunkkonzern KDDI hat im zweiten Quartal einen überraschend großen Umsatzeinbruch hinnehmen müssen und rechnet mit einem schwächeren Gesamtjahr. Die KDDI-Aktie stürzte daraufhin 5,2 Prozent ab. Für Unmut sorgte auch, dass der Stahlkonzern JFE Holdings angesichts der Wirtschaftslage einen Ausblick scheute. JFE-Papiere verloren 3,1 Prozent.

Im Zuge von Spekulationen über eine Insolvenz des US-Autobauers Chrysler in der kommenden Woche gerieten die japanischen Hersteller unter Druck. Honda-Titel gaben 2,9 Prozent nach, die von Branchenprimus Toyota 2,1 Prozent.

"Falls Chrysler wirklich in die Insolvenz geht, würde das die Sorgen verstärken, dass dies auch GM tun muss", sagte Fumiyuki Nakanishi von SMBC Friend Securities. Dass es zudem der US-Wirtschaft weiterhin schlechtgehe, sei an den Konjunkturdaten vom Vortag zu sehen, wie den Verkäufen bestehender Eigenheime im März, die deutlich stärker zurückgingen als prognostiziert. Zudem stellten hier unerwartet viele Menschen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Positiv aus den USA aufgenommen wurden hingegen die überraschend guten Bilanzen von Regionalbanken, die den japanischen Instituten auf die Sprünge halfen. Die Papiere des Branchenführers Mitsubishi UFJ Financial legten 3,4 Prozent zu, die der Nummer zwei Mizuho Financial 3,7 Prozent. Gefragt waren auch die Papiere des Handelshauses Nomura. Sie verteuerten sich um 1,2 Prozent, nachdem eine Zeitung berichtete, das Unternehmen plane den Abbau mehrerer Hundert Arbeitsplätze in Großbritannien. Nomura bestritt dies allerdings ungehend. Viele Anleger zeigten sich aber bei den Branchenwerten vor der Veröffentlichung der Banken-Stresstests in den USA am 4. Mai nach wie vor vorsichtig.

Quelle: ntv.de

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