Marktberichte

Europa und China machen Sorgen Asien-Börsen leichter

Chinas Maßnahmen zur Drosselung des Wachstums wirkten sich negativ auf das Börsengeschehen in Fernost aus. Auch die griechischen Finanzprobleme gingen nicht spurlos am Handel vorbei.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die Börsenkurse in Asien sind zu Wochenbeginn weiter nach unten gegangen. Zu den Sorgen über chinesische Maßnahmen zur Drosselung des Wirtschaftswachstums gesellte sich mehr und mehr auch die Befürchtung, dass die Finanzprobleme Griechenlands die Nachfrage nach asiatischen Produkten aus dem Euro-Raum belasten könne. Zumindest der Euro selbst hat sich zuletzt deutlich verbilligt, was unter anderem wieder die Export- und Rohstoffwerte belastete.

Starke Abschläge bei den Exportwerten haben den japanischen Aktienmarkt weiter nach unten gebracht. Der Nikkei 225 verlor 1,1 Prozent auf 9952 Zähler, und schloss damit erstmals seit mehr als zwei Monaten unter der 10.000-Punkte-Marke. Der breitere Topix gab 1,0 Prozent auf 883 Stellen ab. Belastend wirkte sich wieder einmal der starke Yen aus, der gegenüber dem Dollar und vor allem gegenüber dem Euro weiter gestiegen war. Dies brachte im Autosektor Honda um 2,1 Prozent und Toyota um 1,1 Prozent nach unten. Unter den Technologiewerten knickten Sony um 3,6 Prozent und Hitachi um 2,5 Prozent ein; Konica Minolta gingen um 2,0 Prozent und Nikon um 4,4 Prozent nach unten. Die Aktie von Panasonic rutschte um 5,3 Prozent ab, nachdem der Konzern für seine TV-Sparte einen Verlust prognostiziert hatte. Casio Computer fielen um 5,3 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Verlustprognose für das laufende Geschäftsjahr ausgeweitet hatte. Daneben tauchte die Aktie von Kirin Holdings um 7,4 Prozent ab. Der Braukonzern hatte erklärt, die Übernahmeverhandlungen mit dem kleineren Konkurrenten Suntory abgebrochen zu haben. Asahi Breweries verbilligten sich daraufhin um 5,5 Prozent.

Auch in Südkorea war die Stimmung durchwachsen. Die Anleger sorgten sich dort aber eher wegen hausgemachter Probleme, während die Papiere der international operierenden Konzerne bereits wieder Aufschläge verbuchen konnten. Der Kospi gab unterm Strich 0,91 Prozent auf 1553 Punkte ab, was dem niedrigsten Schlussstand seit Ende November entspricht. Gemieden wurden insbesondere die Papiere aus dem Umfeld der Kumho-Gruppe. Die Anleger befürchteten, dass hier im schlimmsten Fall eine Insolvenz bevorstehen könnte, nachdem der Handel in den Aktien von Kumho Industrial ausgesetzt wurde. Kumho Petrochemical rutschten daraufhin um 9,6 Prozent ab; Kumho Tire verbilligten sich um 5,8 Prozent. Daneben wurden auch die Bankenwerte von der Kumho-Thematik in Mitleidenschaft gezogen, was KB Financial um 2,3 Prozent und Shinhan Financial um 3,3 Prozent nach unten brachte. Dagegen zeigten sich die Technologiewerte wieder gut behauptet. Hier konnten LG Display 2,6 Prozent und LG Electronics 0,9 Prozent zulegen; die Aktie des Halbleiterriesen Hynix stieg um 1,9 Prozent. Im Autosektor verbesserten sich Hyundai Motor dank der Probleme der japanischen Konkurrenten um 0,4 Prozent und Kia Motors um 1,4 Prozent. Unter den defensiven Werten legten SK Telecom 2,3 Prozent und KT&G 1,3 Prozent zu.

In Hongkong fiel der Hang Seng Index angesichts der Sorgen der Marktteilnehmer über die wirtschaftliche Verfassung der Euro-Zonen-Länder um weitere 0,58 Prozent auf 19.551 Zähler. Er schloss damit auf dem niedrigsten Niveau seit fünf Monaten. Das Handelsvolumen schrumpfte auf 59,6 Milliarden Hongkong-Dollar, und war damit so gering wie bereits seit Anfang Januar nicht mehr. Vor allem die Papiere aus dem Rohstoffsektor wurden weiterhin gemieden. Hier gingen Aluminum Corp. of China um 2,0 Prozent nach unten; China Shenhua Energy verloren 1,4 Prozent. Im Ölsektor gaben PetroChina angesichts fallender Rohölnotierungen 1,8 Prozent ab. CNOOC verbilligten sich um 2,7 Prozent; nachdem eine britische Zeitung gemeldet hatte, dass der Ölexplorer kurz vor einer milliardenschweren Übernahme stehe. Unter den Bankenwerten gaben Bank of China 1,4 Prozent und ICBC 1,8 Prozent ab. Die ICBC hatte zuvor erklärt, ihre Kreditvergabe an stark expandierende Immobilienunternehmen einzuschränken, und teilweise auch bereits vergebene Darlehen zurückzufordern. Dies brachte im Immobiliensektor Henderson Land um 2,4 Prozent und New World Development um 1,4 Prozent nach unten. Daneben fielen China Resources Land um 1,0 Prozent, obwohl zuvor gemeldet worden war, dass die Aktie des Konzerns neu in den Hang Seng Index aufgenommen werden soll. Gegen den Trend legten Li & Fung 2,9 Prozent und Cathay Pacific Airways 1,4 Prozent zu. Daneben stiegen Lenovo um 2,4 Prozent. Goldman Sachs hatten zuvor ihre Kaufempfehlung für die Aktie des PC-Herstellers bekräftigt und das Kursziel um 30 Prozent nach oben gesetzt.

In China fiel der Shanghai Composite Index um 0,14 Prozent auf 2935 Punkte. Taiwans TAIEX konnte sich dagegen um 0,04 Prozent auf 7216 Zähler erholen. In Indien stieg der Sensex um 0,13 Prozent auf 15.936 Stellen. Thailands SET gab 0,48 Prozent auf 688 Punkte ab.

Quelle: ntv.de

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