Marktberichte

Beruhigende Daten aus China Asien-Börsen reagieren erleichtert

Ein Aufatmen geht durch die Märkte: Der große Einbruch bleibt aus.

Ein Aufatmen geht durch die Märkte: Der große Einbruch bleibt aus.

(Foto: REUTERS)

Die Anspannung fällt ab: Die chinesischen Konjunkturdaten entsprechen letztlich doch den Erwartungen. Die Anleger reagieren asiatischen Aktienhandel erleichtert. China wächst auch im zweiten Quartal mit einer verlässlichen Rate - in Shanghai, Shenzen und Hongkong geht es aufwärts.

Die aktuellen Wachstumszahlen zum zweiten Jahresviertel aus China sind an den wichtigsten asiatischen Börsen überwiegend positiv aufgenommen worden. Vor allem die chinesischen Märkte zogen an. Der CSI 300, der die Aktien der 300 größten Aktien vom chinesischen Festland mit einer Börsennotierung in Shanghai oder Shenzhen enthält, legte 1,4 Prozent auf 2.307,30 Punkte zu. In einer ersten Reaktion hatte er sein Plus auf mehr als zweieinhalb Prozent ausgebaut. In Hongkong gewann der Hang-Seng-Index zuletzt 0,07 Prozent auf 21.292,94 Punkte.

Händler nahmen die am Montagmorgen veröffentlichten Zahlen zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt mit Erleichterung auf. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaftsleistung ist zwar weiter zurückgegangen. Der Anstieg von 7,5 Prozent im zweiten Quartal lag aber im Rahmen der Erwartungen. Die Zahl belege zwar mit dem zweiten schwachen Quartal in Folge deutlich die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft, kommentierte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital. Dennoch sei es auch Grund zur Erleichterung für europäische Investoren, dass die Zahlen nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallen seien.

China-Daten wie erwartet

Allerdings schwäche sich das Wachstum strukturell in China eher ab - jedoch im Rahmen der Erwartungen. "Die Marktreaktionen sind daher eher verhalten", sagte  Marktstratege Matthew Sherwood von Perpetual. In jüngster Zeit haben chinesische Aktien unter den Befürchtungen gelitten, dass sich der chinesische Wirtschaftsboom seinem Ende zuneigt und zählten zu den schwächsten der Region. Der Leitindex in Schanghai hat seit Jahresbeginn knapp zehn Prozent verloren, in Hongkong lesen sich die Einbußen noch dramatischer.

Dass die Börsen in China ihren Rückstand auf die übrigen Börsen der Region kurzfristig wettmachen, halten Marktbeobachter indes für unwahrscheinlich. Laut HSBC ist die Geschäftstätigkeit im produzierenden Gewerbe, aber auch im Handel rückläufig. Zudem hat Finanzminister Lou Jiwei die Märkte erst in der vergangenen Woche auf schwächere Wirtschaftsaussichten vorbereitet. Die Regierung könne mit geringeren Wachstumsraten leben, sagte der Minister.

Asien-Börsen ziehen an

Vor dem Wochenende hatten Medienberichte zu Aussagen des chinesischen Finanzministers Lou Jiwei für Irritationen und Sorgen um das chinesische Wachstum gesorgt. Über das Wochenende hatte die chinesische Führung dann über die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua mitteilen lassen, dass China über das Gesamtjahr "unzweifelhaft" ein Wachstum von 7,5 Prozent erreichen könne.

 Zu den Profiteuren der aktuellen Daten zählten Werte aus dem Rohstoffsektor: So legen China Shenhua Energy in Hongkong und China Coal Energy um jeweils 0,5 Prozent zu. Im Bankensektor stiegen China Construction Bank um 0,7 Prozent und Industrial and Commercial Bank of China drehten 0,5 Prozent ins Minus. In Taiwan waren die Aktien von Apple-Zulieferern gefragt. Hier trieben Spekulationen über neue Produkteinführungen Anfang September. Hon Hai, Largan und TPK rückten zwischen 0,6 und 6,5 Prozent vor.

Ein weiterer Profiteur der China-Daten war der Australische Dollar, der sich signifikant zum US-Pendant erholte, nachdem er zuvor auf ein Dreijahrestief gestürzt war. Der "Aussie" ging bei 0,9110 US-Dollar um - am späten Freitag erhielten Anleger für einen "Aussie" nur 0,9051 Dollar.

Der Stoxx Asia/Pacific 600, der die 600 größten Unternehmen der Börsen in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur enthält, gewann zuletzt 0,04 Prozent auf 137,55 Punkte. Kurz vor Bekanntgabe der China-Daten hatte der Index noch leicht nachgegeben. Moderat nach oben ging es auch in Australien, wo der S&P ASX 200 um 0,15 Prozent auf 4981,11 Punkte zulegte. Gestützt wurde der Markt vom Bankensektor, Commonwealth Bank of Australia, Westpac, ANZ und National Australia Bank legten zwischen 0,3 und 0,9 Prozent zu. Der Kospi in Seoul gewann 0,3 Prozent und der STI in Singapur stieg im späten Geschäft 0,1 Prozent.

In Japan blieben die Börsen am Montag wegen des Feiertags ("Tag des Meeres") komplett geschlossen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa/dpa-afx

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