Marktberichte

China verbreitet Zuversicht Asien-Börsen wagen wieder etwas

Entspannter Handel in Tokio.

Entspannter Handel in Tokio.

(Foto: REUTERS)

An den asiatischen Börsen steigt bei den Händlern wieder die Risikobereitschaft. Grund dafür ist vor allem der ausbleibende unmittelbare Waffengang der USA in Syrien. Zudem befindet sich China offenbar weiter auf Wachstumskurs. In Tokio richten sich die Blicke derweil bereits auf die anstehende Bekanntgabe des Austragungsortes der Olympischen Spiele 2020.

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Gute Konjunkturdaten aus China sowie der Verzicht der USA auf einen raschen Militärschlag gegen Syrien sorgen zum Wochenstart an den Finanzmärkten in Ostasien für eine wieder steigende Risikofreude. An den Börsen überwiegen die Gewinne, während es bei Risikobarometern wie dem Yen und dem Gold nach unten geht.

Für Zuversicht sorgt vor allem der besser als erwartet ausgefallene chinesische Einkaufsmanager-Index (PMI). Mit einem Stand von 51 lag er über der Prognose von 50,6 und zugleich auf einem 16-Monatshoch. Auch der in der zweiten Lesung veröffentlichte Index der Bank HSBC von 50,1 zeigt, dass sich China auf Wachstumskurs befindet. Werte über 50 deuten dabei auf wirtschaftliches Wachstum hin.

Olympia-Hoffnung hilft Tokio-Börse

Zudem helfen in Tokio die Hoffnungen, dass die japanische Hauptstadt den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2020 erhält, dem Markt auf die Sprünge. Vor allem die Aktien von Immobilien- und von Baukonzernen waren deswegen gefragt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) entscheidet am Samstag zwischen den Bewerbern Tokio, Madrid und Istanbul.

An der Börse in Hongkong steigt der Index daraufhin um 1,9 Prozent. In Schanghai kommt der Markt dagegen kaum voran, was Beobachter damit begründen, dass sich die Börse dort zuletzt bereits besser entwickelt habe als viele Nachbarbörsen. In Sydney, dessen Rohstoffwirtschaft besonders stark abhängt von der Konjunktur in China, legt das Marktbarometer um ein Prozent zu. Der Tokioter Nikkei-Index zieht um 1,5 Prozent an auf 13.585 Punkte. Er profitiert zusätzlich von einem etwas nachgebenden Yen, was günstig für die Exportindustrie des Landes ist.

Der Dollar geht mit 98,65 Yen um, verglichen mit Ständen knapp über 98 Yen am Freitag. Die guten Daten aus China helfen auch dem Aussie-Dollar etwas nach oben, er steigt auf 0,8967 US-Dollar. Zudem profitiert er von Spekulationen, dass die australische Notenbank angesichts der positiven Impulse aus China zunächst von weiteren Zinssenkungen absehen dürfte.

Tepco-Papiere leiden weiter unter Fukushima

Der Anstieg des offiziellen PMI zeige, dass sich die zyklische Verbesserung fortsetze und dass die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen unterstützend wirkten, sagt China-Experte Louis Kuijs von der Royal Bank of Scotland. Ähnlich äußert sich auch HSBC-Chefvolkswirt Hongbin Qu, der in den kommenden Monaten positive konjunkturelle Überraschungen in China nicht ausschließt.

An der Börse in Japan geht es für die Tepco-Aktie gegen den Trend um gut drei Prozent nach unten. Belastet wird der Kurs des Betreibers des havarierten Atomkraftwerks Fukushima von Berichten über noch höher austretende Radioaktivität als bislang bekannt.

Unter den Einzelwerten in Hongkong stechen China Shenhua Energy, Sands China und das Schwergewicht China Construction Bank mit Kursgewinnen bis 3,3 Prozent hervor. Deutliche Gewinnanstiege im ersten Halbjahr treiben die Kurse von China Railway Construction und China Railway Group um bis zu 4,5 Prozent nach oben.

In Sydney gehören Rohstoffaktien zu den Favoriten. Rio Tinto und Fortescue Metals ziehen um 2,0 und um 3,3 Prozent an.

Hinweis: In den USA findet an der Wall Street wegen des Feiertags "Labor Day" zu Wochenbeginn kein Handel statt.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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