Marktberichte

Nach dem Neujahrsfest Asien feiert "Bad Bank"

Die Hoffnung auf die mögliche Gründung einer "Bad Bank" in den USA ließ die Marktteilnehmer in Asien am Donnerstag alle sonstigen Probleme vergessen. Sie stützten sich einmal mehr insbesondere auf zyklische und in den letzten Wochen besonders stark zurückgekommene Titel. Dabei ging man davon aus, dass Asien zumindest indirekt von einer Lösung der amerikanischen Bankenprobleme profitieren dürfte. Die zahlreichen Gewinnwarnungen und schlechten Zahlen verschiedener Unternehmen, die heute am Markt eintrafen, wurden hingegen ignoriert.

In Japan stieg der Nikkei 225 um 1,8 Prozent auf 8251 Punkte, und hat damit im Laufe dieser Woche bereits um 6,5 Prozent zulegen können. Der breitere Topix verbesserte sich um 1,8 Prozent auf 818 Zähler.

Gefragt waren vor allem die Bankenwerte. Die Marktteilnehmer waren überzeugt davon, dass auch die japanischen Banken von der Einrichtung einer amerikanischen Bank Bank indirekt profitieren könnten. Sumitomo Mitsui Financial sprangen trotz des gestern gemeldeten herben Gewinneinbruchs um 13,4 Prozent nach oben, Mizuho Financial legten 5,1 Prozent und Mitsubishi UFJ 4,8 Prozent zu.

Im Technologiesektor verbesserten sich Toshiba und Sony im Vorfeld ihrer Quartalsberichte um jeweils 4,9 und 4,0 Prozent. Sharp stiegen um 1,4 Prozent, Canon verbesserten sich um 1,9 Prozent.

Auch im Autosektor wurde wieder zugekauft. Hier gewannen Toyota Motor 2,4 Prozent und Sony 4,0 Prozent hinzu. Die Aktie von Nippon Steel schloss unverändert auf 281 Yen. Der Stahlriese hatte zuvor eine Gewinnwarnung abgegeben.

Die Situation in Seoul

Auch in Korea war die Stimmung heute dank der freundlichen Entwicklung an der Wallstreet insgesamt gut. Da der Kospi allerdings bereits gestern einen sichtlichen Sprung nach oben gemacht hatte, blieb das Kurspotential für heute überschaubar. Koreas Leitindex verbesserte sich um weitere 0,74 Prozent auf 1166 Punkte.

Sowohl die Auslandsanleger als auch die heimischen Institutionellen gehörten zu den Käufern. Dagegen nahmen die heimischen Privatanleger ihre Gewinne bereits wieder mit. Auch in Seoul waren heute insbesondere Bankenwerte gesucht. Hier verbesserten sich Shinhan Financial um 3,3 Prozent und KB Financial um 4,0 Prozent.

Die Aktie des Einzelhandelskonzerns Shinsegae legte nach einem optimistischen Ausblick 1,7 Prozent zu. Samsung SDI stiegen um 3,9 Prozent, nachdem das Unternehmen für 2009 einen weiter steigenden Bedarf nach Plasma-Bildschirmen prognostiziert hatte. Dagegen verbilligten sich Kepco um 0,3 Prozent. Der Versorger hatte 2008 wegen hoher Brennstoffpreise einen höher als erwarteten Verlust eingefahren.

Comeback in Hongkong

Der Markt in Hongkong schaffte heute nach den dortigen Neujahrs-Feiertagen ein fulminantes Comeback. Der Hang Seng Index zog um 4,6 Prozent auf 13.154 Punkte an. Zwischenzeitlich war er sogar bis auf 13.560 Punkte nach oben geklettert. Er vollzog damit unter anderem auch die Kursgewinne nach, die die übrigen asiatischen Indizes in den vergangenen Tagen erzielt hatten, als in Hongkong kein Handel stattgefunden hatte.

Gut erholt zeigten sich unter anderem HSBC, die um 9,0 Prozent nach oben schossen. Die Aktie der Großbank hatte in den letzten Wochen wegen Sorgen um eine mögliche Schieflage stark unter Druck gestanden. Im China-Finanzsektor zogen ICBC und Bank of China jeweils um 4,3 Prozent an; die Aktie des Versicherers China Life verbesserte sich gleichfalls um 4,3 Prozent.

Im Rohstoffsegment legten Sinopec 3,6 Prozent und PetroChina 4,3 Prozent zu. Die Titel des Offshore-Förderers CNOOC stiegen um 5,4 Prozent. Die Aktie des Immobilienriesen Sun Hung Kai Properties verbesserte sich nach einem positiven Pressebericht um 3,8 Prozent.

China Mobile gewannen 2,3 Prozent hinzu, blieben damit aber hinter dem Gesamtmarkt zurück. Der Chairman des Telekom-Riesen hatte sich in einem Interview weiter positiv zu den Wachstumschancen des Unternehmens geäußert.

In China und Taiwan fand wegen der andauernden Neujahrs-Feierlichkeiten weiterhin kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

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