Hongkong deutlich fester Asien freundlich
23.04.2009, 11:38 UhrDie Aktienmärkte in Fernost haben sich freundlicher präsentiert. Auftrieb gab in Tokio ein Bericht, wonach der Autobauer Honda einen Einstieg in den seit Jahren Verluste schreibenden Elektronikkonzern Pioneer erwägt.
Die Börse in Hongkong hat nach einer zweitägigen Talfahrt am Donnerstag deutlich fester geschlossen. Fast alle Schwergewichte verbuchten Gewinne, so dass der Hang-Seng-Index mit einem Plus von 2,3 Prozent bei 15.214 Zählern aus dem Handel ging.
Die Titel von HSBC legten 2,5 Prozent zu, nachdem Sorgen über Schrottpapiere bei US-Banken die Aktie in den vergangenen beiden Tagen um insgesamt knapp sieben Prozent gedrückt hatten.
Allerdings berichteten Händler von andauernder Nervosität über die Stresstests für die Banken in den USA. Großer Verlierer waren die Titel der Telekomfirma PCCW: Sie stürzten 13 Prozent ab, nachdem der Konzern einen Privatisierungsplan abblasen musste.
Der H-Index der Aktien vom chinesischen Festland gewann 2,5 Prozent auf 8939 Zähler. Die Börse in Shanghai konnte sich lediglich um 0,1 Prozent auf 2463 Punkte verbessern. Zu den Gewinnern gehörten hier vor allem Kohle- und Metallwerte.
Die Aktienmärkte in Fernost haben sich freundlicher präsentiert. In Tokio halfen positive Unternehmensnachrichten den Indizes auf die Beine. Auftrieb gaben hier insbesondere Berichte, wonach der Autobauer Honda einen Einstieg in den seit Jahren Verluste schreibenden Elektronikkonzern Pioneer erwägt.
Der Tag in Tokio
In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei 1,4 Prozent auf 8847 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix schloss 1,2 Prozent im Plus bei 839 Zählern. Die Aktienmärkte in Hongkong, Singapur und Südkorea notierten ebenfalls höher. Die Börsen in Taiwan und in Shanghai verzeichneten dagegen Verluste. Der Markt reagiere derzeit sehr sensibel auf Unternehmensnachrichten, sagte Hiroaki Osakabe. "Heute ist es ein zweigeteiltes Bild: Auto- und Tech-Werte auf der Gewinnerseite, Finanztitel und Brokerhäuser auf der Verlierseite."
Unternehmenskreisen zufolge will Honda mehrere Milliarden Yen in Pioneer zu stecken. Diese Nachricht trieb die Aktie des Elektronikkonzerns 23,3 Prozent in die Höhe. Honda-Titel legten 1,7 Prozent zu. Die Papiere von Toyota notierten nach einer Heraufstufung durch Goldman Sachs 3,5 Prozent fester, obwohl der Absatz des Autobauers zu Jahresbeginn stark eingebrochen ist. Den beiden Herstellern halfen auch Anzeichen, wonach der US-Markt seine Talsohle erreicht haben könnte.
Gefragt waren auch Technologiewerte, nachdem das US-Branchenschwergewicht Apple mit seinen Geschäftszahlen für das vergangene Quartal am Vorabend die Erwartungen der Analysten übertroffen hatte. So legten die Titel von Sony 1,8 Prozent zu.
Im Finanzsektor drückte vor allem ein mögliches Minus beim Handelshaus Nomura auf die Stimmung der Anleger. Die Wirtschaftszeitung "Nikkei" hatte berichtet, Nomura werde möglicherweise einen Nettoverlust von umgerechnet etwa 5,5 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2008 ausweisen. Die Aktien notierten letztlich aber unverändert. Zudem schraubte das Handelshaus Mitsui seine Gewinnerwartung für das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich zurück, was zu einem Kursabschlag von 1,8 Prozent führte. Beide Nachrichten zogen weitere Branchenwerte mit nach unten.
Viele Anleger zeigten sich angesichts der Veröffentlichung der Banken-Stresstests in den USA am 4. Mai, dem anstehenden Höhepunkt der Berichtssaison in Japan und der unsicheren Zukunft beim US-Autoriesen HM aber weitgehend zurückhaltend.
Quelle: ntv.de, qwertz