Marktberichte

Öltitel gefragt Asien geht seinen Weg

Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag trotz der eher schwachen Vorgaben von der Wall Street überwiegend gut behauptet. Vor allem die Aktien der Ölunternehmen entwickelten sich angesichts neuer Rekordhöhen bei den Rohölnotierungen positiv. Dagegen wurden die Sektoren Technologie und Halbleiter eher gemieden.

Zum einen haben sich die Hoffnungen auf eine baldige Erholung der Preise von Speicherchips bisher nicht erfüllt. Zum anderen hatte am Mittwoch Texas Instruments eine eher schwache Umsatzprognose abgegeben und damit den gesamten Sektor gelähmt.

Der japanische Aktienmarkt wies keine klare Richtung auf. Während sich der Nikkei 225 um 0,2 Prozent auf 15.821 Punkte verbessern konnte, gab der breitere Topix 0,4 Prozent auf 1.522 Zähler ab. Die Umsätze blieben gering. Angesichts des überraschenden Rücktritts von Premier Shinzo Abe konnten sich die Marktteilnehmer auch noch nicht zu größeren Aktivitäten durchringen. Gefragt waren die Titel aus dem Ölsektor, wo sich Nippon Oil um 2,2 Prozent und Showa Shell Sekiyu um 0,9 Prozent nach oben schoben; Inpex Holdings gewannen 3,5 Prozent hinzu.

Daneben wurden Pharmawerte favorisiert, die als eher defensiv gelten. Hier stiegen Takeda Pharmaceutical um 2,0 Prozent und Astellas um 2,7 Prozent. Dagegen wurden die Technologie- und Exportwerte größtenteils links liegen gelassen. Toshiba etwa verbilligten sich nach einem skeptischen Kommentar von Goldman Sachs um 4,4 Prozent, Canon gaben 3,5 Prozent und Sony 1,1 Prozent ab.

Der koreanische Kospi zog um 1,9 Prozent auf 1.848 Stellen an und konnte damit die Abschläge vom Vortag mehr als wettmachen. Vor allem das Auslaufen zahlreicher Futures und Optionen hatte gestern für erhebliche Zurückhaltung gesorgt. Die vielfach befürchteten Abschläge blieben aber aus. Die Anlegergelder flossen wieder den zuletzt verprügelten Titeln aus dem Bau- und Schiffsbausektor zu. Unter den Bauwerten stiegen Hyundai Engineering & Construction um 3,6 Prozent und Doosan Heavy um 7,7 Prozent, nachdem die Branche hohe Auftragseingänge aus dem Ausland vermelden konnte. In der Werftindustrie verteuerten sich Hyundai Heavy um 2,9 Prozent und Daewoo Shipbuilding um 5,1 Prozent. Der Technologiesektor entwickelte sich uneinheitlich. So konnten die Elektronik-Produzenten LG Electronics und LG.Philips LCD Aufschläge von jeweils 4,3 Prozent und 3,1 Prozent verbuchen. Dagegen gewannen Samsung Electronics angesichts fallender Chip-Preise lediglich 0,4 Prozent hinzu, Hynix Semiconductor verloren 2,9 Prozent.

In Taiwan schlug sich die allgemeine Schwäche der Technologiewerte heute naturgemäß besonders markant nieder. Der Taifex gab 1 Prozent auf 8.927 Zähler ab. Dabei verbilligten sich die Titel des Chipfabrikanten Taiwan Semiconductor, der Texas Instruments zu seinen Hauptauftraggebern zählt, um 1,46 Prozent. Die Papiere des Konkurrenten United Microelectronics verloren 0,81 Prozent. Daneben gingen Advance Semiconductor um 1,83 Prozent nach unten; im PC-Sektor fielen Acer um 0,85 Prozent und Quanta Computer um 1,53 Prozent. Die Papiere des Elektronik-Auftragsproduzenten Hon Hai Precision gaben 1,46 Prozent ab. Dagegen konnte sich die Aktie der Tochter Foxconn um 0,29 Prozent verbessern. Der Konzern hatte bekannt gegeben, rund 1,1 Mrd. US-Dollar in eine neue Handy-Fabrik im Niedrigkostenland Vietnam zu investieren.

Der Hongkonger Hang Seng Index kam zunächst kaum von der Stelle. In der zweiten Handelshälfte setzten aber neuerlich Käufe ein, die den Index um 0,93 Prozent nach oben auf 24.537 Punkte brachten. Vorübergehend wurde bei 24.552 Zählern ein neues Allzeithoch markiert. Unter den Blue Chips stiegen China Mobile um 1,95 Prozent und HSBC Holdings um 0,43 Prozent. Die Aktie des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges & Clearing kam dagegen nur noch um 0,16 Prozent voran.

Weiterhin gefragt waren Papiere aus dem Immobiliensektor. Hier zogen Cheung Kong um 2,27 Prozent und Henderson Land um 3,99 Prozent an. Die Aktie von Sun Hung Kai Properties legte vor Zahlen 2,31 Prozent zu. Zu den Verlierern gehörten Aluminium Corp. of China, die um 8,53 Prozent abrutschten, nachdem der US-Konzern Alcoa seinen knapp siebenprozentigen Anteil an dem Konzern verkauft hatte. PetroChina gaben 0,35 Prozent ab. Hier hatte der Milliardär Warren Buffett weitere 92 Mio. Titel auf den Markt geworfen.

In China zog der Shanghai Composite Index 1,95 Prozent auf 5273 Punkte an. Der A-Share Index legte 1,96 Prozent auf 5536 Stellen zu.

Quelle: ntv.de

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