Marktberichte

Freude über US-Konjunktur Asien im Aufwind

Die überzeugenden Daten zum amerikanischen Bruttoinlandsprodukt haben heute in Asien sichtlich für Aufatmen gesorgt. Die Wirtschaft der USA war im letzten Quartal um 3,3 Prozent gewachsen, was über den Erwartungen lag. Angesichts dessen erschienen den asiatischen Marktteilnehmern heute alle Exportwerte und zyklischen Titel wieder als zu billig. Dennoch konnten nicht sämtliche Märkte überzeugen. So wurden etwa in Taiwan oder Korea schnell wieder Gewinne mitgenommen. Teilweise wurden die guten US-Vorgaben auch von lokalen Hiobsbotschaften überlagert.

Der japanische Aktienmarkt machte heute einen deutlichen Sprung nach oben. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 2,4 Prozent auf 13.072 Zähler und ist damit auf Wochensicht um 3,2 Prozent gestiegen. Der breitere Topix legte sogar 2,9 Prozent zu. Neben dem überraschend guten US-Wirtschaftswachstum hatten auch die heimische Industrieproduktion und eine Erholung bei den Baubeginnen zu den Kursgewinnen beigetragen. Stark gefragt waren unter anderem die Exportwerte. Hier legten Canon 3,3 Prozent und Sony 2,2 Prozent zu; Sanyo Electric sprangen um 4,3 Prozent nach oben. Die Aktie des Spielkonsolen-Herstellers Nintendo schoss um 8,4 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Im Autosektor verteuerten sich Honda Motor um 2,6 Prozent und Mazda Motor um 3,4 Prozent. Auch bei den Bankwerten schien sich die bisher angespannte Situation zu entspannen. Hier legten etwa Mizuho Financial 4,0 Prozent und Sumitomo Mitsui 4,2 Prozent zu. Dagegen gaben Aozora Bank 2,3 Prozent ab. Die Zeitung "Nikkei" hatte prognostiziert, dass das Institut im laufenden Halbjahr einen Verlust erleiden werde.

Im Gegensatz zum japanischen Aktienmarkt kam der Kospi heute abermals kaum voran. Koreas Leitindex legte lediglich marginale 0,01 Prozent auf 1474 Zähler zu. Er hat damit im Monat August unterm Strich 7,6 Prozent abgegeben. Besonders schwach entwickelten sich die Titel des Doosan-Koglomerats. Dort will man Anleihen im Wert von 1 Milliarde Dollar emittieren, was Zweifel über die Kapitalausstattung der Gruppe weckte. Doosan Corp. brachen daraufhin um 14,8 Prozent ein, Doosan Infracore rutschten um 15 Prozent und Doosan Heavy Industries um 15,97 Prozent ab. Die Aktie des Raffineriekonzerns SK Energy fiel um 3,5 Prozent, nachdem Merrill Lynch ihr Kursziel empfindlich herabgesetzt hatte. Relativ robust entwickelte sich dagegen der Stahlsektor, nachdem einige asiatische Konkurrenten gestern gute Zahlen gemeldet hatten. Hier legten Posco 1,6 Prozent und Hyundai Steel 1,8 Prozent zu. Auch bei den Brokerwerten wurde wieder zugekauft, was etwa Daewoo Securities einen Aufschlag von 1,5 Prozent brachte und Woori Investment & Securities um
2,1 Prozent steigen ließ.

Auch in Taiwan konnte die heutige Performance nicht überzeugen. Zwar ließen sich die Marktteilnehmer von den US-Wirtschaftsdaten zunächst durchaus zu Käufen hinreißen. Die Euphorie hielt aber nicht lange an. Der TAIEX schaffte am Ende nur noch ein Kursplus von 0,18 Prozent auf 7046 Stellen. Im Monat August hat er sich damit leicht um 0,3 Prozent verbessert. Gemieden wurden unter anderem Hon Hai Precision, die 1,5 Prozent abgaben. Dell, ein wichtiger Großkunde des Elektronik-Produzenten, hatte gestern einen rückläufigen Quartalsgewinn gemeldet. Diese Entwicklung machte auch den Aktien der PC-Hersteller zu schaffen. Acer gaben 2,0 Prozent und Quanta Computer 2,9 Prozent ab.

Dagegen konnten sich Asustek Computer um 0,8 Prozent verbessrn. Im Chipsektor stiegen United Microelectronics um 0,4 Prozent, während Taiwan Semiconductor sich um 2,0 Prozent verbilligten. Eher gefragt waren die Titel aus der Old Economy. Hier legten Asia Cement 3,2 Prozent zu, China Steel verteuerten sich um 0,5 Prozent und Formosa Plastics um 2,8 Prozent.

In Hongkong stieg der Hang Seng Index heute um weitere 1,4 Prozent auf 21.261 Punkte und hat sich damit auf Wochensicht um 3,4 Prozent verbessern können. Im Monatsvergleich hat er aber dennoch 6,5 Prozent abgegeben und war damit im August einer der schwächsten asiatischen Indizes. Viel Beachtung fand der chinesische Bankensektor. Bank of China stiegen um 2,1 Prozent, nachdem das Institut für das erste Quartal ein Gewinnwachstum von 15 Prozent angekündigt hatte. China Construction Bank legten daraufhin 1,8 Prozent und ICBC 1,3 Prozent zu. Dagegen rutschten Bank of China Hong Kong nach einem Downgrade von Morgan Stanley um 3,3 Prozent ab. Die Aktie von China Life verbesserte sich um 1,4 Prozent. Im Exportsektor gewannen Li & Fung 2,6 Prozent hinzu; Foxconn stiegen um 2,6 Prozent und Yue Yuen um 4,1 Prozent. Dagegen verbilligten sich die Titel des Modekonzerns Esprit nach den gestrigen schwachen Zahlen um weitere 1,5 Prozent.

Selbst die chinesischen Inlandsbörsen zeigten sich heute erholt. Hier gewann der Shanghai Composite Index 2,01 Prozent auf 2397 Punkte hinzu; der Shanghai A-Share Index stieg um 2,0 Prozent auf 2516 Stellen.

Quelle: ntv.de

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