Marktberichte

Japan ehrt die "Alten" Asien ohne Tokio schwach

Am Markt für Wassermelonen in Hefei.

Am Markt für Wassermelonen in Hefei.

(Foto: REUTERS)

Im asiatischen Aktienhandel beginnt die neue Woche ohne Impulse aus Tokio: In Japan kommen Börsianer aufgrund eines ehrwürdigen Feiertags in den Genuss eines verlängerten Wochenendes. In Seoul geht der Kospi mit einem moderaten Minus aus dem Handel.

Die Enttäuschung über das EU-Finanzministertreffen am Wochenende hat am Montag die Märkte in Fernost nach unten gezogen. Auch der Euro geriet unter Druck. Zudem verunsicherte die überraschende Absage einer USA-Reise des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou angesichts der brennenden Probleme seines Landes die Anleger.

Die Durchblutung in den Schläfen verbessern: "Wir haben keinen deutlich positiven Fortschritt in Europa."

Die Durchblutung in den Schläfen verbessern: "Wir haben keinen deutlich positiven Fortschritt in Europa."

(Foto: REUTERS)

Mit Spannung wird nun eine Telefonkonferenz des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos im Laufe des Tages mit den Inspektoren von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) erwartet. Venizelos soll darlegen, wie das Land seine Finanzprobleme in den Griff bekommen will. In Tokio blieb die Börse wegen eines Feiertags - dem "Tag der Ehrung der Alten" - geschlossen.

"Wir haben keinen deutlich positiven Fortschritt in Europa", sagte Analyst Kim Soo-young von KB Investment & Securities. Die EU-Finanzminister hatten am Wochenende bei ihrem Treffen in Polen kaum neue Impulse zur Lösung der Schuldenkrise geliefert. Experten erwarten daher, dass in dieser Woche die nervöse Berg- und Talfahrt an den Aktienmärkten weitergeht. Zudem richten die Börsianer ihren Blick auf das Treffen der US-Notenbank (Fed) am Dienstag und Mittwoch. Die entscheidende Frage ist, ob sich die Fed zu weiteren Konjunkturspritzen durchringen wird.

Der MSCI-Index für die asiatischen Aktien außerhalb Japans gab fast 2,5 Prozent nach. Zu den größten Verlierern mit einem Minus von rund 2,4 Prozent gehörte der Hang-Seng-Index in Hongkong. Der chinesische Leitindex lag 1,4 Prozent im Minus. Auch die Märkte in Südkorea, Taiwan und Singapur gaben nach. In Australien zeigte das Börsenbarometer ebenfalls nach unten.

Bei den Einzelwerten gaben in Hongkong erneut die Papiere der Modekette Esprit um mehr als 16 Prozent nach. Die Firma hatte in der vergangenen Woche einen Einbruch beim Jahresgewinn gemeldet. Damit haben die Esprit-Aktien in diesem Jahr mehr als 70 Prozent ihres Werts verloren.

Die Papiere von China Coal Energy brachen um 16,8 Prozent ein, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurden. In Medienberichten hatte es zuvor geheißen, dass nach einem Unglück in einem Bergwerk mit acht Toten der Bergwerksbetrieb in einer nördlichen Provinz eingestellt würde.

Zur Situation in Seoul

Gewinnmitnahmen haben an der Börse in Seoul am Montag für schwächere Kurse gesorgt. Der Kospi büßte 1 Prozent auf 1821 Punkte ein, nachdem der Index in den vergangenen beiden Handelstagen mehr als 5 Prozent gewonnen hatte. Wie es am Markt hieß, sorge die schwelende Schuldenkrise im Euroraum bei den Anlegern weiter für Verunsicherung.

Die Risikoaversion sei angestiegen, nachdem bei dem EU-Finanzministertreffen am Wochenende keine Schritte zur Bekämpfung der Staatsschuldenkrise beschlossen worden seien, hieß es. Zudem sei es weiterhin unklar, ob die Sparbemühungen Athens die Vorgaben für die Auszahlung einer weiteren Rettungstranche vom Internationalen Währungsfonds und den Euroländern erfüllen werden.

Zu den stärksten Verlierern zählten Telekomwerte, die zuletzt stark gesucht waren. SK Telecom fielen um 2,8 Prozent auf 155.000 Won, während KT um 2,1 Prozent auf 37.300 Won nachgaben. Unter den Technologiewerten zeigte sich ein gemischtes Bild. Während LG Display 1,2 Prozent auf 20.200 Won verloren, zogen Samsung Electronics um 1,5 Prozent auf 810.000 Won an.

STX Group profitierten von Gerüchten, nach denen die Gruppe möglicherweise ihr Kaufangebot für eine Mehrheitsbeteiligung an Hynix Semiconductor wegen den derzeitigen Marktunsicherheiten zurücknehmen wolle. STX zogen um 3,8 Prozent auf 16.300 Won an. STX Offshore & Shipbuilding legten um 2,1 Prozent auf 19.600 Won zu. Hynix Semiconductor selbst gaben unterdessen um 3,9 Porzent auf 21.050 Won nach.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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