Marktberichte

Sorgen über Sorgen Asien überwiegend schwach

Die Börsen in Fernost haben überwiegend im Minus geschlossen. In Tokio belasteten Sorgen um eine Abkühlung der japanischen und chinesischen Wirtschaft sowie ein starker Preisanstieg im Großhandel die Märkte. Zu den Verlierern gehörten Stahlhersteller und Minenbetreiber. Positiv nahmen Händler dagegen den Anstieg des Dollarkurses und den Rückgang des Ölpreises auf. Davon profitierten vor allem stark exportabhängige Unternehmen aus der Elektronik- und Automobilbranche. Auch Bankwerte legten zu.

In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index knapp ein Prozent auf 13.303 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,7 Prozent auf 1271 Punkte.

Am Montag hatten die Börsen in New York wegen des stärkeren Dollar und dem Rückgang des Ölpreises fester geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 0,4 Prozent auf 11.782 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss 0,7 Prozent fester bei 1305 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte gut ein Prozent auf 2439 Punkte zu.

"Es gibt große Sorgen über die Wirtschaft, nicht nur in China, sondern auch in anderen Wachstumsmärkten", sagte Händler Yoshinori Nagano von Daiwa Asset Management. "Ich bin nicht sicher, ob die Menschen Angst vor der Zeit nach den Olympischen Spielen haben, aber Investoren machen sich zweifellos Sorgen wegen der fallenden Aktienkurse."

Bestärkt wurden diese Bedenken durch einen Anstieg der japanischen Großhandelspreise. Sie legten im Juli im Vergleich zum Vormonat um 7,1 Prozent zu, dem stärksten Anstieg seit 1981. Das erzeugte bei manchem Händler Rezessionsängste. "Der aktuelle Preisanstieg ist nicht auf eine hohe Nachfrage zurückzuführen und wird die Aktivitäten von Unternehmen und Konsumenten belasten. Das ist schlecht für Japans Wirtschaft", sagte Analyst Takeshi Minami vom Norinchukin Research Institute.

Zu den Verlierern auf dem Parkett gehörten die Papiere des Stahlkonzerns Nippon Steel, die 4,6 Prozent nachgaben. Auch die Aktien von Sumitomo Metal Mining verbilligten sich um 3,1 Prozent. Zu den Gewinnern zählten die Papiere von Honda, die um 2,7 Prozent zulegten. Japan Logistics gewannen 3,2 Prozent. Die Aktien profitierten vor allem von einem Rückgang des Ölpreises. Dieser lag mit 113 Dollar für ein Fass der US-Sorte WTI über zwanzig Prozent tiefer Lag als noch im Juli.

Vom erneut etwas stärkeren Dollar, der gegenüber der japanischer Währung mit 110,12 Yen gehandelt wurde, profitierten exportabhängige Unternehmen wie der Elektronik- und Kamerahersteller Canon, dessen Papiere um 0,7 Prozent zulegten. Der Kurs des Sportartikelausrüster Goldwin, der unter anderem Produkte der Marke Speedo vertreibt, schoss dank der Olympischen Spiele sogar um 21 Prozent nach oben. Auch Finanzwerte wie Mitsubishi UFJ Financial legten zu. Die Aktien von Japans größter Bank stiegen um 0,2 Prozent, die Nummer zwei Mizuho Financial Group gewann 1,4 Prozent.

Sorgen über um eine Abkühlung der Wirtschaft haben den Börsen in China am Dienstag Verluste beschert. Die Börse in Shanghai verlor 0,5 Prozent auf 2457 Punkte und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit 19 Monaten. Trotz eines Rückgangs der chinesischen Inflation, die im Juli um 0,8 Punkte auf 6,3 Prozent gefallen war, sorgten sich Händler, dass Chinas Behörden im Laufe des Jahres die Spritpreise erneut erhöhen könnten.

Auch die Börse in Hongkong schloss leichter. Der Hang-Seng-Index verlor 0,8 Prozent auf 21.675 Zähler. Der H-Index der Aktien vom chinesischen Festland gab 1,3 Prozent auf 11.489 Punkte nach. Nach unten zog die Börsen vor allem Schwergewicht China Mobile. Wegen Sorgen um zukünftiges Wachstum gaben die Papiere des weltgrößten Mobilfunkanbieters 4,5 Prozent nach.

Quelle: ntv.de

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