Verunsicherung bleibt Asien uneinheitlich
24.11.2010, 13:19 UhrAsiens Börsen haben weiterhin den Schock über das Feuergefecht zwischen Nord- und Südkorea zu verarbeiten. Da es dort aber bislang zu keiner weiteren Eskalation kam, beruhigt sich der Markt etwas. Weiterhin belasten auch die Entwicklungen in der Eurozone und die antiinflationären Maßnahmen in China
Der Konflikt zwischen Süd- und Nordkorea brachte den japanischen Aktienmarkt, an dem gestern kein Handel stattgefunden hatte, zwischenzeitlich deutlich unter Druck. Der Nikkei 225 ging im Tagesverlauf um mehr als zwei Prozent nach unten. In der zweiten Handelshälfte erholte sich der Markt dann aber wieder, so dass Japans Leitindex schlussendlich nur 0,8 Prozent auf 10.030 Zähler verlor, und somit auch über der 10.000-Punkte-Linie schloss. Der breitere Topix verlor 1,0 Prozent auf 867 Stellen. Das Handelsvolumen war weiterhin robust. Die Anleger machten unter anderem bei den Exportwerten Kasse. Hier fielen Sony um 2,1 Prozent und Sharp um 1,6 Prozent. Im Autosektor korrigierten Toyota um 0,9 Prozent und Honda um 1,8 Prozent. Daneben brachten fallende Rohstoffnotierungen die Aktien von Inpex um 2,1 Prozent und von Mitsubishi Corp. um 1,4 Prozent nach unten. Sojitz zogen allerdings um 9,1 Prozent an, nachdem die Handelsgesellschaft mit der australischen Lynas ein Lieferabkommen für seltene Erden abgeschlossen hatte. Gesucht waren auch die Aktien von Softbank, die um 2,1 Prozent stiegen, ohne dass neue Nachrichten vorlagen. Daneben zog der Wert der Modekette Fast Retailing nach überzeugenden Wochenend-Umsätzen um 3,6 Prozent an.
In Seoul tauchte der Markt nach dem gestrigen Beschuss einer südkoreanischen Insel durch nordkoreanische Artillerie zunächst noch einmal kräftig ab. In der zweiten Handelshälfte fand aber eine Erholung statt, wobei sich vor allem die heimischen Institutionellen eindeckten. Der Kospi gab schlussendlich 0,2 Prozent auf 1926 Zähler ab. Somit wurde auch die 1900-Punkte-Linie im Handelsverlauf zurückerobert. Gesucht waren unter anderem wieder die großen Technologiewerte. Hier stiegen Samsung Electronics um 1,3 Prozent und LG Electronics um 1,0 Prozent; die Aktie des Speicherchip-Produzenten Hynix verbesserte sich um 1,6 Prozent. Daneben setzte sich die jüngste Rallye bei Hana Financial fort, nachdem sich die Gesellschaft zur mehrheitlichen Übernahme der Korea Exchange Bank entschlossen hatte. Hana zogen um 7,3 Prozent an; unter den übrigen Finanzwerten verteuerten sich KB Financial um 3,3 Prozent und Woori um 2,2 Prozent. Dagegen wurden etwa die Schiffsbauer weiter gemieden. Daewoo Shipbuilding und Samsung Heavy fielen um jeweils 0,7 Prozent; Hyundai Heavy gingen um 2,5 Prozent nach unten. Unter den Titeln der Unternehmen mit Aktivitäten in Nordkorea fielen Romanson um 1,7 Prozent und Hana Tour Service um 1,7 Prozent. Im Rüstungssektor sprangen Victek um 11 Prozent nach oben; Huneed gewannen 4,9 Prozent hinzu.
Der Hongkonger Aktienmarkt kam nach den Abschlägen der vergangenen Tage wieder moderat voran. Dazu trug unter anderem die Erholung an der Börse Shanghai bei. Daneben gerieten bei den Marktteilnehmern die Befürchtungen, dass sich das gestrige Feuergefecht zwischen Nord- und Südkorea zu einem schwerwiegenden Konflikt ausweiten könnte, in den Hintergrund. Der Hang Seng Index stieg um 0,6 Prozent auf 23.024 Punkte. Getragen wurde der Anstieg von einer Erholung bei den Finanz- und Immobilienwerten, die zuvor deutlich unter Druck gestanden hatten. Hier verbesserten sich etwa Cheung Kong um 2,2 Prozent und Hang Lung Properties um 1,9 Prozent; BOC Hong Kong stiegen um 1,5 Prozent und Hang Seng Seng Bank um 1,2 Prozent. ICBC legten nach Abschluss der milliardenschweren Anteilsemission in Shanghai 1,0 Prozent zu. Unter den Minenwerten gewannen China Coal Energy 1,0 Prozent hinzu; China Precious Metal legten 0,6 Prozent zu, nachdem die Gesellschaft Zukäufe von kleineren Goldminen in der inneren Mongolei angekündigt hatte. Dagegen gab etwa die Aktie des Goldminenbetreibers Zijin Mining 0,5 Prozent ab. Die Konsumwerte entwickelten sich uneinheitlich. Während Belle International um 0,1 Prozent und China Resources Enterprice um 0,5 Prozent vorankamen, rutschten Anta Sports um weitere 5,8 Prozent ab, ohne dass neue Nachrichten vorlagen.
In China legte der Shanghai Composite Index 1,1 Prozent auf 2860 Punkte zu. Taiwans TAIEX verlor dagegen 0,4 Prozent auf 8297 Zähler. In Indien fiel der Sensex um 1,2 Prozent auf 19.460 Stellen. Thailands SET ging bisher um 0,4 Prozent nach unten auf 1006 Punkte.
Quelle: ntv.de