Marktberichte

Hightechs legen zu Asiens Börsen erholt

An den asiatischen Börsen ging man am Freitag nach den teils schweren Abschlägen dieser Woche versöhnlich ins Wochenende. Meldungen aus den USA, wonach die dortige Regierung der Bank of America mit weiteren Milliardenbeträgen unter die Arme greifen wolle, sorgten für das gute Gefühl, dass es in den USA wohl zu keinem neuerlichen Banken-Zusammenbruch mehr kommen werde. Daneben profitierte das asiatische Technologie-Segment, das zuletzt besonders gebeutelt worden war, von einem teils optimistischen Ausblick des amerikanischen Halbleiterkonzerns Intel. Dieser hatte gestern erklärt, dass sich die Gewinnmargen im zweiten Halbjahr 2009 wieder erholen sollten.

Moderat gute Vorgaben aus den USA haben auch den Kursverfall in Japan abgebremst. Hinzu kam ein gegenüber dem Dollar schwächerer Yen, der die Exportwerte stimulierte. Der Nikkei 225 gewann 2,6 Prozent auf 8230 Punkte hinzu; hat damit aber in Lauf dieser Woche dennoch 6,9 Prozent abgegeben. Gefragt waren unter anderem die Titel der Hersteller von Halbleiter-Equipment, nachdem man sich gestern bei Intel verhalten optimistisch zur zweiten Jahreshälfte 2009 geäußert hatte. Tokyo Electron gewannen dementsprechend 8,5 Prozent hinzu, Advantest stiegen um 4,0 Prozent. Im Elektronik-Segment legten Sony 4,8 Prozent und Panasonic 1,7 Prozent hinzu; Canon verbesserten sich um 1,8 Prozent. Sogar die Aktie von Hitachi konnte sich um 0,6 Prozent nach oben hangeln, obwohl der Konzern Pressemeldungen zufolge wegen seiner Chipsparte vor einem Milliarden-Verlust stehen soll. Im Autosektor gewannen Honda Motor 8,0 Prozent und Toyota Motor 6,0 Prozent hinzu.

Auch in Korea kehrte nach dem heftigen Kurseinbruch vom Donnerstag wieder eine gewisse Zuversicht zurück. Dies brachte den Kospi um 2,15 Prozent nach oben auf 1109 Zähler. Händler berichteten allerdings, dass das Gros der Marktteilnehmer weiter angespannt sei. Vor allem die Entwicklungen in den USA und im heimischen Bankensektor sollten demnach in den kommenden Wochen ausschlaggebend für das Sentiment bleiben. Bei den koreanischen Finanzwerten ging es zunächst einmal wieder nach oben. Hier stiegen KB Financial um 0,4 Prozent und Hana Financial um 2,2 Prozent. Unter den großen Elektronikwerten zogen LG Display im Vorfeld der Quartalszahlen um 5,7 Prozent an. Nach Handelsende meldete der Flachbildschirmhersteller allerdings einen schweren Quartalsverlust. Samsung Electronics gewannen 2,1 Prozent hinzu. Der Konzern hatte zuvor einen umfangreichen Unternehmensumbau angekündigt. Die Aktie des Tages war allerdings Hanwha Corp. Die Titel des Mischkonzerns schossen um 13,3 Prozent nach oben. Immer mehr Anleger gehen mittlerweile davon aus, dass Hanwha das kostspielige Übernahmeangebot für Daewoo Shipbuilding zurückziehen oder modifizieren werde.

In Taiwan konnte sich der TAIEX um 0,76 Prozent auf 4353 Stellen verbessern, Das Handelsvolumen war allerdings sehr niedrig. Morgen findet in Taiwan eine zusätzliche Börsensitzung statt, mit der die Feiertage im Zuge des herannahenden chinesischen Neujahrfestes kompensiert werden sollen. Vor allem der Technologiesektor zeigte sich nach den versöhnlichen Kommentaren des Chipriesen Intel gut erholt. Hier gewannen Taiwan Semiconductor Manufacturing 1,7 Prozent hinzu; United Microelectronics stiegen um 0,7 Prozent und MediaTek um 2,3 Prozent. Die Aktie von Advanced Semiconductor, einem Produzenten von Chip-Testgerät, legte 2,2 Prozent zu. Dagegen rutschten die Papiere des angeschlagenen Speicherchipherstellers ProMOS erneut um die in Taipeh maximal möglichen 7 Prozent ab. Der Konzern hatte erklärt, wegen des Verkaufs von Anlagen an Taiwan Semiconductor einen großen Abschreibungsverlust verbuchen zu müssen. Stark gefragt waren die Titel der Flachbildschirmhersteller AU Optronics und Chi Mei Optoelectronics, die sich um jeweils 3,6 und 3,0 Prozent verbesserten. Die beiden Unternehmen sollen einige Großaufträge von chinesischen Fernseherproduzenten erhalten haben.

In Hongkong kam der Hang Seng Index - im Gegensatz zu den meisten anderen asiatischen Indizes - kaum voran. Vor allem fortgesetzte Kursabschläge beim Marktschwergewicht HSBC verhinderten eine deutlichere Erholung. Hongkongs Leitindex verbesserte sich lediglich um 12,55 auf 13.255 Punkte. Er hat damit im Laufe dieser Woche 7,8 Prozent abgegeben. HSBC Holdings gaben weitere 2,7 Prozent ab, nachdem nun auch Goldman Sachs die Titel der Großbank auf "sell" abgestuft hatten. Im Immobiliensektor litten Wharf Holdings unter einem Downgrade der Investmentbank CLSA und verbilligten sich um 2,5 Prozent. New World Development gaben 3,6 Prozent ab. Dagegen konnten sich Hang Lung Properties um 3,3 Prozent verbessern, nachdem JP Morgan gemeldet hatten, weitere 1,9 Millionen Titel der Immobiliengesellschaft erworben zu haben. Erholt zeigten sich vor allem die China-Banken. Hier stiegen ICBC um 3,6 Prozent, Bank of China um 4,6 Prozent und China Construction Bank um 3,7 Prozent. Im Rohstoffbereich verloren CNOOC 1,6 Prozent und PetroChina ebenfalls 1,6 Prozent. Dagegen konnten sich die Titel des Goldminen-Betreibers Zijin Mining um 1,5 Prozent verbessern.

In China stieg der Shanghai Composite Index um 1,78 Prozent auf 1954 Zähler; der Shanghai A-Share Index gewann 1,79 Prozent auf 2051 Stellen hinzu.

Quelle: ntv.de

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