Marktberichte

Trotz schwacher Vorgaben Asiens Börsen freundlich

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Montag trotz der schwachen Freitags-Vorgaben aus den USA moderat freundlich. Allerdings konnte sich die Dynamik der vergangenen Woche nicht an allen Börsen fortsetzen. Ein Grund dafür dürfte die Tatsache sein, dass an den Börsen China und Hongkong diese Woche kein Handel stattfinden wird, wodurch wichtige Impulse ausbleiben werden. Gleichzeitig ist für Asiens Exportsektor angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung in den USA weiterhin eine gewisse Unsicherheit erkennbar.

Der japanische Aktienmarkt entwickelte sich halbwegs stabil. Zuvor war der vielbeachtete Tankan-Index veröffentlicht worden, der die Stimmung unter Japans Unternehmern erfasst. Dieser stagnierte im dritten Quartal bei einem Wert von 23; am Markt war aber ein Rückgang auf 22 bis 21 Stellen erwartet worden. Der Nikkei 225 konnte sich daraufhin um 0,4 Prozent auf 16.845 Punkte verbessern; während der breitere Topix 0,1 Prozent auf 1615 Stellen abgab. Vor allem im Technologie-Sektor fanden Schnäppchenkäufe statt. Hier legten etwa Sony 1,4 Prozent zu; Sharp verbesserten sich um 1,2 Prozent und Pioneer um 3,2 Prozent. Die Aktie des Elektronik-Riesen Hitachi stieg um 0,5 Prozent, obwohl zuvor Berichte erschienen waren, wonach die Festplattensparte des Konzerns in diesem Jahr erneut einen Verlust ausweisen werde. Im Autosektor sprangen Mitsubishi Motors um 5,1 Prozent nach oben, Isuzu Motors zogen um 2,4 Prozent und Toyota um 0,4 Prozent an.

In Korea erhielt der Kospi neuen Schub durch die Daten zur Industrieproduktion. Diese war im August gegenüber dem Vormonat um weitere 0,8 Prozent gestiegen, was deutlich über den Erwartungen lag. Zugleich setzte sich die Entspannungstendenz um das nordkoreanische Atomprogramm fort. So haben die USA am Wochenende dem kommunistischen Land humanitäre Hilfen im Umfang von 25 Mio. US-Dollar im Gegenzug zu einem Abbau der Nuklearanlagen in Aussicht gestellt. Der südkoreanische Leitindex zog daraufhin um weitere 0,8 Prozent auf 1962 Zähler, und damit den sechsten Handelstag in Folge an. Gesucht waren heute insbesondere die Aktien der Wertpapierhandelshäuser. Hier stiegen etwa Samsung Securities um 8,3 Prozent und Hyundai Securities ebenfalls um 8,3 Prozent. Daneben legten Hyundai Engineering & Construction angesichts eines Auftrags zum Bau eines Kraftwerks in Libyen um 2,8 Prozent zu. Dagegen entwickelte sich der Technologiesektor vor dem Hintergrund fallender Chip-Preise eher schwach. So verloren Samsung Electronics 0,35 Prozent und Hynix Semiconductor 0,64 Prozent. Die Aktie von Hyundai Motor ging um 0,81 Prozent nach unten, nachdem der Autokonzern für den Monat September einen deutlichen Absatzrückgang melden musste.

In Taiwan waren es wieder einmal die Titel jenseits des umfangreichen Technologie-Segments, die den TAIEX um weitere 0,13 Prozent auf 9488 Stellen nach oben brachten. Vor allem bei den Reedereien wurde massiv zugegriffen. Hier zogen Chinese Maritime Shipping und Taiwan Navigation um jeweils 7 Prozent an, Evergreen Marine legten 6,88 Prozent zu. Daneben verbesserten sich Far Eastern Textile um 2,99 Prozent und Taiwan Cement um 2,08 Prozent. Dagegen entwickelte sich der Technik-Sektor uneinheitlich. So verbesserten sich Taiwan Semiconductor um 0,95 Prozent. Dagegen gaben Acer 1,72 Prozent und Hon Hai Precision 1,62 Prozent ab. Die Titel von Quisda - ehemals BenQ - wiederum stiegen vor dem angekündigten Kapitalschnitt um 3,37 Prozent.

In Singapur verbesserte sich der Straits Times Index bis zum Mittag um 1,5 Prozent auf 3762 Zähler. Zuvor wurde bei 3774 Punkten ein neues Allzeit-Hoch erreicht. Auf Interesse stießen unter anderem Banktitel, nachdem sich einige Analysten davon überzeugt gezeigt hatten, dass hier weiterhin hohe Gewinne im Kreditgeschäft erzielbar seien. DBS Group gewannen dementsprechend 1,9 Prozent hinzu, United Overseas Bank stiegen um 1,8 Prozent. Daneben setzte ein regelrechter Run auf die in Singapur gelisteten China-Unternehmen ein. Hier erwarten sich die Marktteilnehmer demnächst üppige Geldzuflüsse von chinesischen Privatinvestoren. So sprang die Aktie des Schiffsbauers Yangzijiang um 18,4 Prozent nach oben, China Aviation Oil legten 11,4 Prozent und China Energy 11,8 Prozent zu.

In Hongkong und China fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

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