Marktberichte

Angst vor US-Rezession Asiens Börsen gehen in die Knie

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(Foto: AP)

Sorgen vor einem Rückfall der US-Wirtschaft in die Rezession haben am Freitag die Aktienmärkte in Fernost belastet. Vor allem die Börsen in Tokio verbuchten ein dickes Minus, da hier Investoren auch noch Gewinne einstrichen. "Die US-Indikatoren waren ziemlich schlecht, auch wenn die Ergebnisse von Unternehmen gut waren. Und die jüngsten Aussagen der Fed haben die allgemeine Unsicherheit wieder verstärkt", sagte Noritsugu Hirakawa, Aktien-Stratege bei Okasan Securities. Wegen der schleppenden Erholung in den USA denkt die Notenbank Fed über weitere Konjunkturstützen nach. Der Chef der US-Großbank JP Morgan Chase warnte zudem trotz guter Quartalszahlen vor überzogenem Optimismus.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verbuchte seinen höchsten prozentualen Verlust an einem einzigen Tag seit mehr als einem Monat. Er fiel um 2,86 Prozent auf 9408 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab 1,87 Prozent auf 840 Punkte nach. Das Börsendebüt der chinesischen Agricultural Bank of China in Hongkong verlief wie schon am Vortag in Shanghai erneut eher mau: die Titel verbuchten keine größeren Gewinne, was den Gesamtmarkt belastete. Beide chinesischen Indizes lagen im roten Bereich. An den Aktienmärkten in Südkorea und Taiwan gaben die Kurse ebenfalls nach. Singapur tendierte nahezu unverändert.

Zu den größten Verlierern in Japan zählten Exportwerte. Die Aktien von Canon ließen 3,15 Prozent Federn. Sony-Papiere verloren fast fünf Prozent an Wert. Ihnen machte der Anstieg des Yen zu schaffen. Anleger fürchteten, dass die japanische Währung auf ein 15-Jahres-Hoch zum Dollar steigen könnte.

Überraschend schwache US-Konjunkturdaten hatten am Donnerstag lange die Wall Street belastet. Erst gegen Handelsschluss machten die US-Börsen die Verluste wett und präsentierten sich letztlich wenig verändert. Die Wende läuteten Kursgewinne bei BP und bei Finanzwerten ein - an ihrer Spitze das Geldhaus Goldman Sachs, das sich in einem Betrugsstreit mit der Börsenaufsicht SEC auf einen Vergleich einigte. Der auch in New York gelistete britische Ölmulti BP teilte mit, das Leck im Golf von Mexiko sei zumindest vorübergehend abgedichtet.

Quelle: ntv.de, rts

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