Marktberichte

China-Daten machen Mut Asiens Börsen im Plus

Die Aktienmärkte in Fernost verbuchen überwiegend Gewinne. In Tokio verabschiedet sich der Nikkei mit einem Plus von mehr als zwei Prozent aus der Handelswoche.

Baufirmen profitieren von dem starken Industriewachstum in China.

Baufirmen profitieren von dem starken Industriewachstum in China.

(Foto: REUTERS)

Der billigere Yen gab hier besonders Exportwerten Auftrieb. In der gesamten Region halfen ermutigende Konjunkturdaten aus China den Börsen auf die Sprünge. Auch positive Vorgaben der Wall Street sorgten auf dem Parkett für freundliche Stimmung. In Schanghai blieben die Gewinne allerdings begrenzt, weil der Markt eine große Zahl neuer Aktien zu verkraften hat.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 2,5 Prozent im Plus bei 10.107 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,7 Prozent auf 888 Punkte. Auch die Börse in Hongkong legte 1,7 Prozent zu, und die Aktienmärkte in Singapur, Taiwan und Korea konnten ebenfalls Gewinne verbuchen. Die Börse in Schanghai blieb praktisch unverändert.

Die US-Börsen hatten zuvor nach einem unerwarteten Rückgang des Außenhandelsdefizits und positiven Signalen vom Arbeitsmarkt fester geschlossen.

Aus China erreichten die Anleger gute Nachrichten vom Wachstum der Industrie, die mit gut 19 Prozent im November so stark zulegte wie seit 2007 nicht mehr. Dies gab Baufirmen wie Hitachi Construction und dem Baggerhersteller Komatsu Auftrieb: Hitachi verteuerten sich um 4,7, Komatsu um 3,4 Prozent.

Im Aufwind des etwas billigeren Yens standen zudem vor allem exportorientierte Werte auf den Einkaufslisten der Börsianer: So verteuerten sich die Aktien des Elektronikgiganten Sony um 3,4 Prozent. TDK kletterten 6,2 Prozent, Kyocera um 5,3 Prozent. Auch Anteilsscheine des Autobauers Honda Motor waren gesucht und legten 2,7 Prozent zu.

Panasonic-Papiere rückten um 4,4 Prozent vor. Der japanische Elektronikkonzern hatte zuvor bekanntgegeben, gut 50 Prozent des weltweit größten Akkuherstellers Sanyo Electric übernommen zu haben.

Seoul schließt fester

Die Aktien in Seoul legten den dritten Tag in Folge zu, wobei Brokerhäuser und Stahlproduzenten die Gewinnerliste anführten. Der Kospi stieg um 0,3 Prozent auf 1657 Zähler, nachdem er im frühen Handel noch um 0,7 Prozent im Minus gestanden hatte.

Ein Rückschlag in den am Vortag überkauften Titeln habe das Aufwärtspotenzial begrenzt, sagte ein Analyst. Ansonsten habe sich der Index im Gleichklang mit den anderen weltweiten Märkten bewegt. Die in jüngster Zeit veröffentlichten Konjunkturdaten hätten die Sorge um das Wirtschaftswachstum Südkoreas minimiert, hieß es. Am Berichtstag wurden aus China eine stark gestiegene Industrieproduktion sowie ein höherer Import mitgeteilt.

Brokerhäuser profitierten von Rotationskäufen sowie von dem rosigen Ausblick auf die heimische Wirtschaft, die vom Finanzministerium und von der Bank of Korea geliefert wurden. "Es sieht ganz nach einer Weihnachtsrally aus", sagte Kim Ji-young, Analyst bei HI Investment & Securities.

Samsung Securities kletterten um 3 Prozent, Daewoo Securities um 4,7 Prozent und Kyobo Securities sprangen um 10,4 Prozent nach oben. Stahlwerte waren ebenfalls gesucht. Posco rückten um 2,8 Prozent vor und Hyundai Steel um 5 Prozent. Exportwerte wurden von den gut ausgefallenen chinesischen Konjunkturdaten gestützt. Hynix Semiconductor gingen um 0,2 Prozent nach oben, Kia Motors um 0,3 Prozent.

Chinas Börsen uneinheitlich

Die Aktien in China schlossen knapp behauptet. Gute Konjunkturdaten wurden vom Markt weitgehend ignoriert. Der Shanghai Composite Index verlor 0,2 Prozent auf 3248 Punkte. Viele institutionelle Investoren hätten ihre Gewinnziele erreicht und wollen sie nun für das Jahresergebnis sichern, sagte ein Analyst. Der Markt war mit dem Anstieg der Verbraucherpreise - dem ersten seit Januar - um 0,6 Prozent auf ein Sitzungshoch gestiegen. Bis zum Mittag wurden die Gewinne aber wieder abgegeben, nachdem die Novemberexporte einen Rückgang von 1,2 Prozent ausgewiesen hatten.

In Hongkong kletterte der HSI um 0,9 Prozent auf 21.902 Zähler. Hier zeigten sich die Anleger positiv zu den langfristigen Aussichten der lokalen Aktien. Vor allem Immobilienwerte präsentierten sich fest.

In Shanghai standen im Gefolge der festen Verbraucherpreise Lebensmittel- und Konsumwerte auf den Kauflisten. So kletterten Shenzhen Agriculture Products um 2,2 Prozent und Sichuan Changhong Electric um 2,4 Prozent.

Immobilienwerte litten unter der Sorge fallender Nachfrage, nachdem mitgeteilt wurde, dass die Steuerbefreiung bei Hausverkäufen in Zukunft erst nach fünf Jahren Besitz greife. China Vanke verloren 1 Prozent und Gemdale 0,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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